Weltschmerz? So bleibt man positiv, wenn alles Kopf steht

Umgang mit Weltschmerz
Die Last des Weltschmerzes
Unter dem drückenden Gewicht von Weltschmerz scheinen viele von uns zu stöhnen, eingefangen in ein Netz aus Niedergeschlagenheit und Frustration. "Ich hab so schlechte Laune irgendwie, was soll denn noch alles passieren?" – solche Gedanken treffen wir bei Arbeitskollegen, in Alltagsgesprächen und sogar in unseren eigenen Köpfen. Der Begriff "Weltschmerz", vor mehr als zwei Jahrhunderten von einem Deutschen kreiert und aufgrund seiner treffenden Beschreibung auch im Englischen präsent, charakterisiert diese Empfindungen präzise.
Definition und Bewusstsein von Weltschmerz
Weltschmerz äußert sich als Melancholie, als ein tief sitzendes Gefühl der Enttäuschung, das sich breitmacht, wenn die Welt nicht den eigenen Idealen entspricht. Michele DeMarco, eine Therapeutin, kommentierte im "Psychology Today": "Weltschmerz tritt auf, wenn wir erkennen, dass die Welt, andere Menschen und wir selbst oft nicht unseren Erwartungen gerecht werden."
Strategien gegen die Lähmung durch Nachrichten
Auf der Suche nach Antworten auf das Warum braucht es jedoch konkrete Herangehensweisen, insbesondere für diejenigen, die sich überwältigt von Nachrichten und weltlichen Geschehnissen fühlen, dennoch aber auf dem Laufenden bleiben möchten. Dorothee Salchow von der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie schlägt drei wirksame Ansätze vor.
- Reden über Ohnmacht und Angst: "Reden Sie über Ihre Ohnmacht und Angst. Dies mindert die Ängste und stärkt das Gemeinschaftsgefühl."
- Gezielter Nachrichtenkonsum: "Konsumieren Sie Nachrichten gezielt und wählen Sie einen bestimmten Zeitpunkt dafür aus."
- Einsatz persönlicher Stärken: "Es macht einen Unterschied, wenn wir kleine oder große Hilfsaktionen starten und dabei unsere menschlichen Stärken zum Tragen bringen," bekräftigt Salchow.
Aktive Suche nach Positivem im Leben
Darüber hinaus gilt es, aktiv nach positiven Aspekten im Leben zu suchen. Wie Salchow betont, ist es essenziell, das Gute bewusst zu erkennen und nicht nur das Negative zu beleuchten. Ein empfohlenes Instrument hierfür sind Dankbarkeitstagebücher, die dazu beitragen, eine mental-hygienische Perspektive zu fördern und auf positive Elemente im Leben zu fokussieren.
Konkrete Maßnahmen gegen Stresssymptome
Wie lässt sich nun konkret gegenüber diesen Stresssymptomen vorgehen? In Krisenzeiten können Gefühle von Machtlosigkeit und Kontrollverlust verstärkt auftreten. Michele DeMarco hebt hervor, dass körperliche Betätigung helfen kann, Stresshormone abzubauen.
Bewältigung der Freeze-Reaktion
Ebenfalls kann der Körper generell dazu verwendet werden, um den gefrorenen Zustand zu überwinden, etwa durch gezielte Bewegungen wie "Astronauten-Laufen" oder das absichtlich übertriebene Kauen, wie DeMarco vorschlägt.
Die konstruktive Seite des Weltschmerzes
Abschließend merkt DeMarco an, dass Weltschmerz, obwohl schmerzhaft, auch segensreich sein kann: Er stellt eine Parallele zum physischen Schmerz dar und warnt, dass unbewusste Taubheit gegenüber diesem Schmerz weitaus gefährlicher sei. In einem solchen Klima gesellschaftlicher Schwermut bleibt die Botschaft, dass jede individuelle Anstrengung zu wachsen, zu überstehen und einen Unterschied zu machen, einen Wert an sich darstellt und zum kollektiven Wohlstand beiträgt.