AStA-Masturbationskurs sorgt für Ärger
Der AStA der Uni Bielefeld hat einen Workshop zur Selbstbefriedigung für Frauen im Programm. Das passt dem CDU-nahen Studentenverband RCDS überhaupt nicht.
Im Rahmen von Aktionstagen für geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung unter dem Motto "Gesellschaft macht Geschlecht" bietet der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Bielefeld nicht nur trockene Theorie sondern auch einen Praxis-Workshop an.
Das Seminar mit dem Titel "Möseale Ejaklulation. Die V.....spritzen zurück" legt den Schwerpunkt auf die weibliche Ejakulation. Dabei soll es einen theoretischen und einen praktischen Teil verbinden. O-Ton der Veranstalter: "Der erste wird fröhlich und der zweite feucht-fröhlich. Bitte mitbringen: Handspiegel, Handtuch, Gleitgel."
Die Veranstaltung, an der nur zehn Frauen und Transsexuelle teilnehmen dürfen, ist bereits ausgebucht. Sie findet jedoch nicht bei allen Studenten Anklang.
Der CDU-nahe Studentenverband RCDS kritisierte den Workshop in der "Neuen Westfälischen". Es gebe keinen wissenschaftlichen und seriösen Ansatz sowie keine Diskussion zum Macht- und Geschlechterverhältnis.
Außerdem könne sich der konservative Studentenverband nicht vorstellen, dass dies in einem Raum mit zehn masturbierenden Frauen möglich sei und sieht das Thema der Aktionswoche durch das Seminar beschädigt.
Die RCDS-Vorsitzende Kathrin Kraus sagt: "Wir wollen wissen, wie hoch die Kosten für die Veranstaltung sind und ob Semesterbeiträge von Studierenden dafür verwendet werden."
Laut AStA fallen für den Kurs Kosten in der Höhe von 250 Euro an. Diese werden aus studentischen Mitteln bezahlt. Die Uni-Leitung will sich in den Streit nicht einmischen und lässt verlauten: "Die Veranstaltung ist keine der Universität und die Uni nimmt keine inhaltliche Bewertung von studentischen Veranstaltungen vor. Dies gilt insbesondere auch für Angebote des AStA."