Impotenz: Was tun, wenn Mann nicht kann?

Die meisten Männer haben das schon erlebt: Dass ihr bestes Stück nicht so will wie sie, wenn's drauf ankommt – sei es unter Einfluss von Stress, Alkohol oder mangelndem Testosteron. Was man tun kann, wenn Mann nicht kann, zeigen unsere Kollegen der "Fit For Fun".
Stress
Die Statistik ist dramatisch: Junge Männer zwischen 20 und 40 haben heute 70 Prozent weniger Sex als ihre Altersgenossen vor 30 Jahren! Besserung ist nicht in Sicht: "Bedingt durch äußere Stressfaktoren wird die Sexualität immer weiter reduziert", sagt Professor Frank Sommer, Urologe, Sportmediziner und Leiter des Lehrstuhls für Männergesundheit am Universitätsklinikum Eppendorf. Typische Fälle: junge Männer, die sehr engagiert in ihrem Job sind und dafür oft quasi rund um die Uhr unter Strom stehen. Ebenso sexuelle Unlust oder zu viel Leistungsdruck, oft als Folge überhöhten Pornokunsums. Abhilfe: "Männer müssen sich verlässliche Ruhezonen schaffen und ihr Leben konsequent ändern", sagt Experte Sommer. Denn wenn der Penis mal nicht so reagiert, wie Mann es möchte, ist die Potenz noch lange nicht gefährdet. Erst wenn wiederholt keine ausreichend andauernde Erektion erreicht wird, sprechen Mediziner von erektiler Dysfunktion – auf gut deutsch: Erektionsstörung. Und nur dann sollten Betroffene unbedingt den Uro- oder Andrologen aufsuchen.
Ernährung
Neuere Studien belegen, dass Männer mit sehr hohem Fleischkonsum mehr weibliches Östrogen einlagern und Potenzstörungen bekommen können. Zudem tragen zu viel Cholesterin und ungesättigte Fette mit zur Verkalkung der Blutbahnen teil, und gerade die Gefäße des Penis’ sind besonders sensibel und drohen schnell zu verstopfen, wenn sie nicht geschmeidig gehalten werden ... Besser: Ballaststoffreiche Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie Fisch – diese Nahrungsmittel können sogar Ablagerungen an den Arterienwänden entfernen und einen reibungslosen Blutfluss wiederherstellen.
Bewegungsmangel
Laut einer Studie der MedUni Wien senken Männer, die wöchentlich durch Sport 4000 Kalorien verbrennen statt 1000, das Impotenzrisiko um 83 Prozent. Grund: Viel Sport senkt das Arteriosklerose-Risiko deutlich – und weniger Ablagerungen bedeuten optimale Durchblutung. Eine Stunde mittelschnelles Joggen verbrennt je nach Gewicht ca. 600 bis 800 Kalorien.
Rauchen & Alkohol
Rauchen verengt und schädigt die Blutgefäße auf Dauer so stark, dass es schwierig sein kann, eine Erektion zu bekommen und/oder aufrecht zu halten. Da hilft nur eins: weniger qualmen, am besten gar nicht! Nicht viel anders ist es beim Alkohol: Große Mengen davon führen im Stadium taumeliger Trunkenheit oft zu Schwierigkeiten, eine Erektion bekommen und zu halten. Der alkoholschwangere Geist ist willig, aber der Körper macht dann im wahrsten Sinn des Wortes schlapp. Viel Alkohol auf Dauer kann das Verlangen auf Sex massiv verringern. Wie beim Rauchen gilt hier: Das Maßhalten bringt das Glück!
Testosteronmangel
Auch bei gesunden Männern sinkt der Testosteronspiegel nach dem 40. Lebensjahr teilweise deutlich ab. Ein niedrigerer Testosteronspiegel macht sich durch einen geringeren Sexualtrieb und weichere Erektionen bemerkbar. Der Testosteronspiegel im Blutserum eines gesunden Mannes ist morgens am höchsten und nachmittags am niedrigsten. Abhängig vom Alter schwanken die Werte dabei laut Wikipedia zwischen 13 und 23 nmol/l mit einem Mittelwert von etwa 16 für ältere Männer und etwa 18 für jüngere Männer. Eine Therapie kann bei Serumspiegeln unter 12 nmol/l erwogen werden und wird bei Werten kleiner 8 nmol/l empfohlen. Der Arzt kann Ihre Werte messen und zumindest bei herzgesunden Patienten dann beispielsweise auch die modernen, niedriger dosierten Potenzmittel wie Cialis und Levitra verschreiben, die in aller Regel das Problem beheben. Allerdings nur bei Männern mit gesundem Herzen: "Eine erektile Dysfunktion bedeutet nicht nur ein unbefriedigendes Sexualleben, sondern kann auch ein Frühwarnsignal sein für eine Gefäßerkrankung oder andere Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung", warnt Expertin Dr. Kornelia Hackl, Urologin, Andrologin und Ärztin für Sexualmedizin. Die Penisarterien sind nämlich so schmal, dass sich Gefäßablagerungen, also Arteriosklerose, hier frühzeitig abzeichnet. Arteriosklerose als Ursache der erektilen Dysfunktion gilt wiederum als hoher Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Deswegen sollte vor dem Einsatz von Potenzmitteln unbedingt der Besuch bei einem Internisten stehen.