Schlank sein als Schlüssel zum Glück

Manchmal ist weniger eben doch mehr. Zumindest wenn es um die Relation von Körperfülle und Glück geht. In einer aktuellen Studie haben britische Forscher jetzt nämlich herausgefunden, dass Frauen erst dann wirklich glücklich sein können, wenn sie schlank sind.
Dabei begleiteten die britischen Wissenschaftler mehrere Frauen über einen Zeitraum von 24 Jahren und beobachteten, welche Faktoren entscheidend sind, damit Frau glücklich ist. Das Ergebnis: Der Schlüssel zum Glück für Frauen liegt im dünn sein.
Betrachtet man die Diskussion der vergangenen Jahre ist dieses Ergebnis tatsächlich überraschend. Denn in denen wurden superschlanke Models, die unrealistische Schönheitsideale verkörpern, öffentlich an den Pranger gestellt, während auf der anderen Seite Übergewichtige mehr Akzeptanz und Anerkennung erfahren haben.
Künstler wie Beth Ditto bekamen in der Werbung und auf den Laufstegen der Modewelt viel Platz eingeräumt. Und auch in der aktuellen Staffel von "X-Factor" sind mit der Gruppe "Big Soul" Kandidaten vertreten, die nicht unbedingt dem gängigem Schönheitsideal entsprechen und dennoch beweisen, dass sie sexy und erfolgreich sein können.
Warum also gehört eine schlanke Linie immer noch zu den wichtigsten Faktoren, wenn es um das persönliche Glück geht und nicht etwa ein fester Partner und eine Familie? Psychologin Dr. Pam Spurr, die oft mit übergewichtigen Frauen arbeitet, stellt auf "frauenzimmer.de" fest, dass dicke Frauen auch heute noch unter ihrem Gewicht zu leiden haben. Auch wenn einige von ihnen selbstbewusst durchs Leben gehen und sie mit sich und ihrem Körper zufrieden sind, müssen sie sich dennoch dem Urteil und der Wertung anderer stellen - und diese fällt oftmals wenig positiv aus.
Denn während in unserer Gesellschaft, in der das Ideal von Ehe und Familie überholt zu sein scheint, der Single-Status vollkommen akzeptiert wird, trifft übermäßige Körperfülle oftmals - auch unter vorgehaltener Hand - auf Unverständnis und Ablehnung.
Dicke Frauen erhalten also auch heutzutage nicht dieselbe gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung wie dünne. Deswegen ist es grundsätzlich nachvollziehbar, dass Frauen erst dann wirklich glücklich sein können, wenn sie dünn sind und folglich bessere Möglichkeiten haben gesellschaftliche Akzeptanz zu erfahren.
Allerdings stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob Akzeptanz tatsächlich von äußerlichen Eigenschaften wie dem Gewicht abhängig gemacht werden sollte. Anstatt dass Frauen sich verändern und schlank hungern, sollte vielmehr ein Umdenken innerhalb der Gesellschaft stattfinden und Vorurteile über Bord geworfen werden. Gerade wenn man berücksichtigt, dass Übergewicht inzwischen zu den häufigsten "Erkrankungen" in Deutschland gehört.
Jeder Mensch sollte selbst darüber entscheiden können, was sein persönliches Rezept zum glücklich sein ist, ohne dabei durch gesellschaftlichen Druck in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden.