Sport für den Penis

Sport ist gesund, auch für den Penis. Zu dieser Erkenntnis kam der Kölner Urologe Dr. Frank Sommer, als er sein Sportprogramm VigorRobic entwickelte. Mit speziellen Beckenübungen soll dabei die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung des Penis erhöht werden.
Andere Übungen dienen der Stärkung spezieller Muskeln, die verhindern sollen, dass das Blut aus dem Penis bei Erektion zu früh wieder abfließt.
Auch Potenz unterliegt dem Alterungsprozess
Eine optimale Sauerstoffversorgung erhält der Penis laut Dr. Sommer nur im erigierten Zustand. Im nächtlichen Schlaf erigiert das Glied etwa drei- bis viermal, wodurch täglich für etwa 1,5 bis drei Stunden die optimale Durchblutung gewährleistet ist. Die männliche Potenz unterliegt zusammen mit der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit dem natürlichen Alterungsprozess, daher nimmt die Anzahl und auch die Dauer dieser nächtlichen Erektionen ab, die Sauerstoffversorgung wird deutlich geringer.
Durch eine sportliche Belastung der Oberschenkelmuskulatur kann diesem Effekt entgegengewirkt werden, da das Blut für die Oberschenkel aus den Schwellkörpern des Penis abgezogen wird und, aufgefrischt mit reichlich Sauerstoff, wieder in diese zurückfließt.
Skippen für die Potenz
Eine effektive Art dieses Trainings stellt das Joggen dar. Dabei soll nach einer Aufwärmphase von etwa einer Viertel Stunde ein Wechsel zwischen schnellem "Skippen" - das heißt schnell auf der Stelle laufen und die Knie hochziehen mit voller Kraft - über eine halbe Minute und ruhigem Laufen von etwa 3,5 Minuten erfolgen. Dieser Wechsel sollte etwa fünfmal stattfinden, danach folgt eine zehnminütige Ruhepause. Gerade während dieser Ruhezeit strömt das sauerstoffhaltige Blut in den Penis, eine sofortige kalte Dusche würde den Effekt zerstören.
Für die Haltefähigkeit des Blutes im Penis und somit für die Standfestigkeit sorgen die sogenannten Potenzmuskeln.
Diese ziehen durch den Beckenboden von den Schwellkörpern im Penis bis zum Ischiasbereich. Trainiert werden diese Muskeln etwa durch Kniebeugen mit Beckenschaukel, durch Beckenheben aus dem Liegen oder durch Beinheben aus der seitlichen Lage. Zwei weitere Übungen dieser Muskulatur schlägt Medical Tibune vor:
Übung 1: Mann steht aufrecht mit leicht gebeugten Beinen, Füße schulterbreit auseinander. Er stellt sich vor, er klemme ein Geldstück zwischen seinen Pobacken fest ein und hebe ein Tuch auf seinem Penis in Richtung Bauch. Dabei spannt er den Muskel ischiocavernosus (IC-Muskulatur), der sich an der Ursprungsstelle des Penis befindet, und den Beckenboden an.
Übung 2: Mann stellt sich vor, er sitze auf einem Reissack und sauge die Körner mit dem Beckenboden in sich auf.
Eine dritte Übung, der "Little Pelvic Lift" ist auch nach der Arbeit noch gut zu bewältigen: Flach hinlegen mit dem Rücken auf dem Boden, die Beine ein klein wenig anwinkeln - die Fußspitzen zeigen dabei nach oben und liegen etwa hüftweit auseinander. Die Hände ruhen auf dem Boden neben den Hüften. Auch Füße und Schultern sollten sich während der gesamten Übung nicht bewegen.
Jetzt die Gesäßmuskeln und die Rückenmuskeln anspannen, um das Becken leicht vom Boden abzuheben. Diese Position halten und die Gesäßmuskeln und den Beckenboden noch weiter anspannen. Dabei ruhig atmen. Nun langsam in die Ausgangsposition zurückkommen und entspannen. Die Übung einige Male wiederholen. Man kann während der Übung zusätzlich die Innenseiten des Oberschenkels anspannen und gegeneinanderpressen.
Die Effektivität seiner Übungen kann Dr. Sommer wissenschaftlich belegen und er veröffentlichte seine Ergebnisse in diversen Fachzeitschriften (unter anderem im "British Journal of Urology"). Zu diesem Zweck maß er die Durchblutung im Penis und die Muskelaktivität bei Probanden, die die empfohlenen Übungen durchführen. Die Ergebnisse sind eindeutig, beide Faktoren werden durch die Übungen deutlich verbessert.
Quelle: Dr. Frank Sommer, "VigorRobic" und Medical Tribune