Stealthing: Der neue gefährliche Sex-Trend

Die Fans des kuriosen Sex-Trends behaupten, es wäre ihr Recht, in die Partnerin zu ejakulieren. Dabei riskieren sie, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren und ungewollt Vater zu werden.
Der Sex-Trend "Stealthing" aus den USA wird immer beliebter. In Internetforen berichten Männer von Ihren Erfahrungen mit der Praktik. Doch "Stealthing" ist alles andere als sexy und kann Sie sogar in den Knast bringen.
Beim Sex soll jeder tun, was ihm gefällt. Kuriositäten im Bett sind heutzutage nichts besonderes mehr – je doller, desto beliebter. Doch der neue Sex-Trend "Stealthing" treibt es etwas zu weit. Er ist nicht nur gefährlich, sondern kann sogar zu einer Verurteilung vor Gericht führen.
Was ist Stealthing?
Das englische Wort "Stealth" bedeutet übersetzt soviel wie "Heimlichkeit" oder List. Als "Stealthing" bezeichnet man dementsprechend eine Praxis, bei der ein Mann vor oder während des Geschlechtsverkehrs heimlich das Kondom abstreift, ohne vorher das Einverständnis der Partnerin einzuholen.
Ziel der "Stealthing"-Anhänger ist es, möglichst vollständig in der Frau zu ejakulieren. Damit setzt der Mann die Partnerin nicht nur einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch diversen Geschlechtskrankheiten wie zum Beispiel einer Infektion mit Chlamydien, Syphillis oder HIV aus. Auch derjenige, der den Trend ausübt, setzt sich einem unkalkulierbaren Risiko aus.
Das sagen die Anhänger von Stealthing
Die Fans des gefährlichen Sex-Trends beratschlagen sich in Internetforen, erzählen von ihren Erfahrungen und geben Tipps, damit die Frau nichts von der Praktik mitbekommt. Die Fans pochen darauf, dass es ein männlicher Instinkt und ihr Recht wäre, ihr Sperma in die Frau zu ergießen.
Stealthing ist eine Straftat
Der Trend ist kein bloßer Streich unter erwachsenen Männern und auch kein natürlicher Instinkt, sondern eine Straftat. Das betont auch die Juristin Alexandra Bronsky, die im Fachmagazin Coloumbia Journal of Gender and Law eine Studie zum Thema veröffentlichte. Sie sprach mit zahlreichen Opfern, die sich betrogen, beschämt und missbraucht fühlen.
Bronsky betont, es handle sich bei der Praktik um Körperverletzung und Vergewaltigung, weil die Praktik nicht in gegenseitigem Einvernehmen ausgeübt wird. Die Juristin plädiert darauf, die Gesetzte zu verschärfen.
In der Schweiz wurde ein Mann nun zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt, weil er beim Sex mit einer Tinder-Bekanntschaft das Kondom unbemerkt entfernt hatte.