Was Sie über BDSM wissen müssen

Im Kern geht es bei BDSM meist um sexuellen Verhaltensweisen, die unter anderem mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesslungsspiele in Zusammenhang stehen.
Spätestens seit dem Erfolg von „Fifty Shades Of Grey“ ist das Thema in aller Munde: Sado-Maso-Sex, die Lust am Spiel mit Unterwerfung und Dominanz. Aber was genau bedeutet BDSM, wo sind die Grenzen und wie kann man genau die sicher und lustvoll erforschen? Welche Praktiken gibt es und muss SM-Sex immer mit Schmerzen verbunden sein? Wir haben für Sie recherchiert.
Was bedeutet BDSM?
Der Begriff BDSM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“ zusammen. Im Kern geht es hier also um meist sexuellen Verhaltensweisen, die unter anderem mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesslungsspiele in Zusammenhang stehen.
Grundlegend gilt: Es ist nur erlaubt, was beiden gefällt. Ein BDSM-Pärchen vereinbart, gemeinsam über ihre Grenzen zu schreiten. Das ist nur mit absolutem Vertrauen, Hingabe und Verantwortung möglich. Wenn diese Grundlage gegeben ist, dann kann BDSM sehr sexy werden...
Wo ist der Reiz?
Den meisten SM-lern geht es mehr um das psychologische Spiel mit Dominanz und Unterwerfung als um beinharten Schmerz. Aber auch Schmerzen steigern bei vielen die sexuelle Lust. Das Schmerzzentrum und das Lustzentrum liegen im Gehirn nah beieinander.
Durch den Schmerz werden im Gehirn Endorphine ausgeschüttet, opiumähnliche Hormonstoffe, die für einen Rauschzustand sorgen. Der „Dom“ – kurz für die dominante Person – genießt das Machterlebnis und das absolute Vertrauen, das er von dem unterwürfigen Partner entgegengebracht bekommt.
Viele „Subs“ – kurz für die unterwürfige Person – empfinden aber auch eine Macht über den Dom: Sie fühlen sich stark und überlegen, weil sie Schmerzen ertragen und nicht aufgeben. Denn sobald ein Sub das vorher vereinbarte „Safe-Wort“ nennt, muss der Dom sofort aufhören.
Was sind „Figging“, „Age Play“ und „Atemkontrolle“ ?
„Bondage“ ist wohl jedem ein Begriff und viele können sich leicht vorstellen, was beim „Abbinden“ passiert: Seine Genitalien werden – richtig: abgebunden. Das gleiche kann man mit Brüsten anstellen, der gewünschte Effekt ist der gleiche: Kontrollierbare Schmerzen.
„Figging“ ist da schon für Fortgeschrittene: Eine geschälte Ingwerwurzel wird in den After eingeführt – was wirklich sehr brennt.
Beim „Age Play“ geht es eher um den psychologischen Reiz eines Rollenspiels. Es werden unterschiedliche Machtverhältnisse simuliert, zum Beispiel Mutter – Kind, Lehrer – Schüler usw.
Ein wenig härter geht es natürlich bei den „Doktorspielen“ zu, bei denen der Sub auch mit äußerst unangenehmen Untersuchungen konfrontiert werden kann.
„Atemkontrolle“ ist wirklich nur was für Erfahrene SM-ler. Hier wird die Luftzufuhr durch Würgespiele gedrosselt. Durch den Sauerstoffmangel steigt der Adrenalinspiegel – und damit die Lust.
Ein weniger gefährliches aber durchaus sehr reizvolles SM-Spiel ist hingegen die „Orgasmus Kontrolle“: Der Dom verweigert dem Sub den Orgasmus oder zögert ihn hinaus.
Wo hört der Spaß auf?
Die Grenzen beim BDSM sind fließend und müssen von jedem Paar individuell festgelegt und erforscht werden. Potentiell lebensbedrohlichen Praktiken wie „Atemkontrolle“ oder „ Elektro-Stimulation“, wo mit Elektrostößen stimuliert oder bestraft wird, sollten allerdings immer nur äußerst vorsichtig genossen werden. Und absolut unabdingbar: Sobald der Sub das „Safe-Wort“ nennt, ist Schluss mit lustig.