Alles über die Milz
Eigentlich brauchen Sie Ihre Milz nicht zwingend, denn Knochenmark, Leber und Lymphsystem können im Notfall ihre Arbeit übernehmen. Warum Sie sie dennoch zu schätzen wissen sollten.
Die bohnenförmige Milz sitzt in der Bauchhöhle oben links, unterhalb des Zwerchfells und wiegt zwischen 150 und 200 Gramm. Sie ist Teil des Blutkreislaufes, denn zu ihren Aufgaben gehört es, diesen zu filtern. Von außen wird die Milz von einer straffen Bindegewebskapsel umgeben. Im Inneren vereint sie schließlich zwei Organe: die weiße und die rote Pulpa.
So ist die Milz aufgebaut
Die rote Pulpa entfernt mit ihren Fresszellen schädliche Partikel aus dem Blut. Alte Blutkörperchen sowie verbrauchte Blutplättchen werden aussortiert und abgebaut.
Die weiße Pulpa hilft dem Immunsystem dabei, unerwünschte Eindringlinge auszusortieren. Auch produziert und speichert sie weiße Blutkörperchen und lässt diese reifen. Darüber hinaus bildet sie sogenannte Immunglobuline, die als Abwehrstoff gegen diverse Krankheitserreger dienen.
Dass wir so selten Probleme mit der Milz haben, liegt daran, dass sie überaus robust ist. Nur bei schweren Verletzungen, etwa bei einem Milzriss, muss sie entfernt werden. Doch kein Grund zur Panik: Alle Aufgaben, die die Milz erfüllt, werden parallel auch von anderen Organe erledigt. So produziert etwa das Knochenmark Blutzellen – und die Lymphknoten kümmern sich um unerwünschte Eindringlinge. Muss die Milz entfernt werden, können Sie also ohne Probleme weiterleben. Jedoch ist dann das Immunsystem nicht mehr so leistungsstark wie vorher. Die Folge: Sie werden anfälliger für Erkrankungen und sind weniger resistent gegen bestimmte Erreger.
Milzvergrößerung (Splenomegalie)
Es kann vorkommen, dass sich die Milz im Körper deutlich vergrößert und auf andere Organe wie etwa den Magen drückt, was Schmerzen, Übelkeit und Völlegefühl bewirken kann. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein – und meist beschränken sie sich nicht allein auf die Milz. Zudem kann es durch die Vergrößerung zu einer Über- oder Unterfunktion der Milz kommen. Eine vergrößerte Milz lässt sich von Arzt ertasten oder im Zweifelsfall per Ultraschall gut erkennen.