Auf diese Einschränkungen müssen sich Zoo-Besucher einstellen
Zahlreiche Jungtiere haben in den vergangenen Wochen das Licht der Welt erblickt - doch die Besucher der deutschen Tierparks haben es größtenteils verpasst.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie mussten die Zoos vorerst geschlossen bleiben. Dies ändert sich jetzt. In vielen Bundesländern, darunter Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hamburg, haben die Tore zu den zoologischen Gärten wieder geöffnet - weitere wie der Münchner Tierpark Hellabrunn folgen am 11. Mai. Den Zoobesuchern stehen allerdings zahlreiche Änderungen bevor.
Die Öffnung der Tierparks ist deutschlandweit an die Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften gebunden. Bedeutet vor allem: Die Besucher sind dazu angehalten, einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. In den sich auf den Geländen befindenden Shops muss zudem ein Mund- und Nasenschutz getragen werden.
Diese Fehler beim Tragen von Schutzmasken sollten Sie vermeiden:
- Zu langes Tragen der Maske
Durch die Atmung durchfeuchten die Masken - egal aus welchem Material - nach einer gewissen Zeit. Sobald die Maske feucht ist, sollte man sie sofort abnehmen und wechseln. Denn ein durchfeuchteter Stoff ist ein Nährboden für Bakterien und Viren. Wiederverwendbare Masken sollten nach dem Gebrauch bei mindestens 60 Grad gewaschen und bestenfalls danach noch gebügelt werden. - Maske sitzt nicht richtig
Damit Tröpfchen nicht nach außen verteilt werden, muss die Maske Mund und Nase bedecken, sie sollte so eng wie möglich anliegen und bestenfalls bis über das Kinn reichen, sodass nur noch die Augen und die Stirn sichtbar sind. - Zu übermütig werden
Das Tragen einer Maske bietet keinesfalls hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion. Um sich bestmöglich zu schützen, sollte man sich weiterhin an Maßnahmen wie gründliches und regelmäßiges Händewaschen und die Einhaltung von mindestens 1,5 Meter Sicherheitsabstand halten. - Die Maske falsch abnehmen
Auch beim Auf- und Absetzen der Maske sollte man darauf achten, dies nur mit gewaschenen Händen zu tun. - Sich während des Tragens ins Gesicht fassen
Während die Maske im Gesicht sitzt, sollte man sie nicht berühren, sonst kontaminieren Sie möglicherweise Ihre Finger. Ob mit oder ohne Maske: Es ist am besten, wenn Sie sich so selten wie möglich ins Gesicht fassen. - Maske beim Autofahren tragen
Nach dem Einkauf mit Mundschutz sollte man diesen im Auto auf jeden Fall wieder abnehmen. Da man sowieso nur mit Personen aus dem Haushalt im Auto fahren darf, ist die Maske hier nicht notwendig. Außerdem ist das Tragen einer Maske laut Straßenverkehrsordnung § 23 verboten. Wird man geblitzt und die Erkennbarkeit des Gesichts ist nicht gegeben, sind 60 Euro Bußgeld fällig.
Werden die Tickets jetzt günstiger?
Der Zoo Berlin, der älteste Tiergarten Deutschlands, hat seit 28. April wieder geöffnet. Tickets sind zurzeit nur online für ein festes Besuchsdatum mit festem Zeitfenster buchbar.
Eine Preissenkung gibt es trotz Einschränkungen, wie dem verwehrten Blick auf die Panda-Jungtiere, nicht. Dies könne man sich "schlicht nicht leisten", heißt es auf der Website.
Anders sieht es in der Stuttgarter Wilhelma aus, die am 11. Mai wieder ihre Tore öffnet. Aufgrund der Einschränkungen soll ganztägig nur der vergünstigte Abendpreis berechnet werden.
Die Eintrittskarten für das Gelände sind allerdings auch hier, wie auch im Kölner Zoo, der seit 5. Mai geöffnet hat, nur in begrenzter Menge online erhältlich und an feste Tage und Zeitfenster gebunden.
In Köln wird zudem der Besucherverkehr mittels des Rundweges nur in eine Richtung geleitet, um Gegenverkehr auf dem Gelände möglichst zu vermeiden.
Tierpark Hagenbeck: Anstehen in Hamburg
Seit Mittwoch (6. Mai) begrüßt der Tierpark Hagenbeck in Hamburg nach sechswöchiger Zwangsschließung ebenfalls wieder Besucher. Zunächst ist auch nur eine bestimmte Anzahl an Personen zugelassen.
Die Tickets sind weiterhin an den Kassen vor Ort erhältlich. Auch Jahreskartenbesitzer und Kinder unter vier Jahren müssen sich aus Gründen der Übersicht anstellen, erhalten aber ein Gratis-Ticket.
"Wir freuen uns sehr, endlich wieder Gäste bei Hagenbeck begrüßen zu dürfen", wird Dr. Albrecht, Geschäftsführer bei Hagenbeck, auf der offiziellen Website zitiert.
"Die besucherarme Zeit ist nun endlich vorbei und es gibt viel, worauf sich Groß und Klein im Tierpark freuen können." Abstriche müssen Besucher aber auch hier machen. Nicht zu sehen gibt es die Sumatra Orang-Utans, die Antarktischen Pinguine und die Seevögel.
Wie hoch sind die finanziellen Einbußen?
Im Münchner Tierpark Hellabrunn heißt man seine Gäste ebenfalls wieder ab dem 11. Mai willkommen. Die Zeit der Schließung hat dort allerdings Folgen.
Auf Anfrage von spot on news erklärte Pressesprecherin Lena Pirzer, dass der Tierpark "erhebliche finanzielle Einbußen" gemacht habe. "Wir beziffern die Umsatzeinbußen für die momentane Zeit der Schließung auf rund 2,7 Millionen Euro. Die laufenden Kosten betragen rund 50.000 Euro pro Tag."
Bis zum Jahresende könne man diesen Verlust nicht wieder ausgleichen.
Dennoch sei man dankbar, "dass der Tierpark als wichtige Bildungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtung wieder besucht werden kann und freuen uns sehr, dass unsere Außenbereiche ab 11. Mai wieder für schöne Tiererlebnisse, die Naherholung und die Bewegung an der frischen Luft zur Verfügung stehen", wird der Tierparkdirektor Rasem Baban auf der Webseite des Zoos zitiert.
Über weitere Vorkehrungen "im Hinblick auf zum Beispiel Online-Tickets, Zutrittsbegrenzungen sowie Hygiene- und Abstandsvorkehrungen" würde man die Besucher zeitnah informieren.
Tierhäuser bleiben geschlossen, Fütterungen fallen aus
Um große Menschenmassen auf engem Raum zu vermeiden, bleiben vielerorts die Tier- und Gewächshäuser sowie die Aquarien geschlossen.
Gleiches gilt für begehbare Tieranlagen wie etwa den Streichelzoo. Spielplätze und Parkbahnen bleiben vorerst ebenfalls geschlossen, der Verleih von Bollerwägen wird in vielen Zoos ausgesetzt.
Um die Besucher mit Snacks und anderen Erfrischungen zu versorgen, bieten manche Gärten auf dem Gelände Speisen und Getränke "to go" an.
Worauf sich Besucher ebenfalls einstellen müssen: Öffentliche, kommentierte Fütterungen finden momentan nicht statt. Und auch Gruppenführungen, Kindergeburtstage und sonstige Veranstaltungen müssen aus Sicherheitsgründen vorerst entfallen.
Wie ist die Versorgung der Tiere geregelt?
Sorgen um die Zootiere müsse man sich dagegen nicht machen. Laut Hellabrunn-Pressesprecherin Pirzer habe man sie "nach wie vor von unseren Tierpflegern, der Bereichsleitung, dem Kuratorium und unserem Tierärzte-Team auf gewohnt hohem Niveau" gepflegt.
Die Versorgung sei auch künftig ausnahmslos sichergestellt. Engpässe in der Futterversorgung und -beschaffung gebe es derzeit nicht.