Kuckucksei: So fechten Sie eine Vaterschaft an

Der Sprössling sieht Ihnen nicht ähnlich? Das allein reicht noch nicht, um die Vaterschaft vor Gericht anzufechten. Wir zeigen Ihnen, wann und wie Sie Klage einreichen können:
Sie haben ernste Zweifel, ob Sie der biologische Vater Ihres Kindes sind? Dann können Sie die Vaterschaft anfechten. Wie klären, was Sie über Ablauf und Fristen der Anfechtung wissen müssen.
Vatersein macht die meisten Männer ziemlich stolz. Haben Sie als rechtlicher Vater jedoch Zweifel daran, dass Sie auch der biologische Vater des Kindes sind, kann es das Glück trüben.
Eine Vaterschaft ist nämlich nicht so einfach zu klären: Bringt eine verheiratete Frau ein Kind zur Welt, übernimmt der Ehemann automatisch die rechtliche Vaterschaft – auch wenn er nicht der biologische Vater ist. Bei außerehelichen Kindern akzeptiert der Mann die Vaterrolle. Nur wenn Sie die Vaterschaft erfolgreich vor Gericht anfechten, können Sie die Schein-Vaterschaft wieder abgeben.
Anfechtung der Vaterschaft: Diese Fristen sollten Sie beachten
Wenn Sie die Vaterschaft anfechten möchten, sollten Sie sich an das zuständige Familiengericht wenden und eine Klage einreichen. Wichtig ist, dass Sie nach dem Zweifel an der Vaterschaft mit diesem Schritt nicht zu lange warten.
Sobald Sie davon Kenntnis erlangen, dass Sie nicht der biologische Vater sind, beginnt die Frist der Vaterschaftsanfechtung. Die Frist endet 2 Jahre nach dem Zeitpunkt, an dem Sie erfuhren, dass Ihre biologische Vaterschaft ausgeschlossen ist, frühestens mit der Geburt des Kindes.
Anfechtung der Vaterschaft: Diese Gründe zur Klage werden akzeptiert
Zur Vaterschaftsanfechtung muss ein begründeter Verdacht vorliegen. Zu den vor Gericht akzeptierten Gründen gehört:
- Sie haben Kenntnis davon, dass Ihre Partnerin im Empfängniszeitraum eine sexuelle Beziehung zu einem anderen Mann hatte
- Es bestand zum Empfängniszeitraum kein sexueller Kontakt zwischen Ihnen und Ihrer Partnerin oder Sie waren nachweislich unfruchtbar
- Ein Vaterschaftstest (der nach Zustimmung von der Mutter und Ihnen durchgeführt wurde) bestätigt, dass Sie nicht der biologische Vater sind
Anfechtung der Vaterschaft: Diese Gründe schließen eine Klage aus
Auf der anderen Seite gibt es auch Dinge, die eine Vaterschaftsanfechtung ausschließen:
- Sie führen einen heimlichen Vaterschaftstest ohne Einwilligung der Mutter durch. Das Ergebnis gilt im Gerichtsverfahren als wertlos
- Sie bringen äußerliche Merkmale des Kindes als biologischen Beweis gegen Ihre Vaterschaft an
- Eine dritte Person hat eine Samenspende getätigt? Dann entfällt das Recht zur Vaterschaftsanfechtung ebenfalls