Warum Sie schwarze Lebensmittel meiden sollten
Sie sind ein echter Hingucker: schwarze Burgerbrötchen, tiefschwarze Pommes, eine schwarze Kugel Eis in der Waffel. Und sie sollen nicht nur ästhetisch wohltuend sein: Hersteller von schwarzen Lebensmitteln versprechen außerdem einen gesundheitlichen Nutzen. Doch ist wirklich so?
Schwarzfärben – Wie geht das?
Wie werden Lebensmittel überhaupt schwarz? Dafür gibt es unterschiedliche Farbstoffe, die verwendet werden können, wie utopia.de aufzählt. Beispielsweise bewirken Eisen-II-Gluconat (E579) oder Eisen-II-Laktat (E585) eine Schwarzfärbung der Lebensmittel und wirken oxidierend.
Sepia ist die dunkle „Tinte“ des Tintenfisches, mit denen Nudeln ihre schwarze Farbe erlangen. Blaues, lila oder schwarzes Obst und Gemüse werden durch Anthocyane schwarz, das sind natürliche Pflanzenfarbstoffe. Nun ist jedoch auch Aktivkohle in Mode, die als Pulverform untergemischt wird.
Darum sollten Sie schwarze Lebensmittel meiden
Aktivkohle ist chemisch gesehen ein Kohlenstoff, der entsteht, wenn pflanzliche Stoffe wie Kokosnussschalen getrocknet und verkohlt werden. Bei diesem Vorgang werden die Materialien porös, die Oberfläche vergrößert sich extrem. Daher rührt die Eigenschaft von Aktivkohle, andere Stoffe an sich zu binden, sich aber in Flüssigkeit nicht aufzulösen.
Aktivkohle ist bereits ein wichtiger Bestandteil von Wasser- und Luftfiltern in Autos oder als Arzneimittel gegen unter anderem Magen-Darm-Probleme erhältlich. Nun wird Aktivkohle in der Werbung als Mittel zur Entgiftung des Körpers deklariert – und als natürlicher Inhaltsstoff. In unserer Bildershow erfahren Sie allerdings, warum Sie mit Aktivkohle gefärbte Lebensmittel meiden sollten.
So gesund sind die Farbstoffe wirklich
Eisen-II-Gluconat wird beispielsweise genutzt, um zu früh und deshalb grün geerntete Oliven schwarz zu färben. Erkennbar ist der Zusatz am angegebenen Farbstoff E579 und am noch hellgrünen Kern. Auch Eisen-II-Laktat (E585) wird zum Färben von Oliven genutzt. Der Stoff selbst dient zur Anreicherung von Lebensmitteln mit Eisen und wird vom Körper sehr gut aufgenommen. Doch die Farbe ist nicht der Indikator für den gesundheitlichen Nutzen, sie entsteht durch Oxidation.
Sepia ist ein natürliches Färbemittel für Nudeln, wird aber auch in der Homöopathie beispielsweise bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Allerdings wurde eine gesundheitliche Wirkung wissenschaftlich nicht gesichert nachgewiesen. Der Einsatz von Sepia wird in der Zusatzliste bei Lebensmitteln aufgeführt.
Natürliche schwarze Farbstoffe
Anthocyane sind für die dunkle Farben von Obst und Gemüse verantwortlich. Als sekundäre Pflanzenstoffe sind sie dadurch grundsätzlich gesund, aber nicht per se gesünder aufgrund der schwarzen Farbe, die daraus resultiert. Denn es gibt noch viele andere sekundäre Pflanzenstoffe, die keinen schwärzenden Effekt haben und ebenso gesund und empfehlenswert sind.
Deshalb gilt im wahrsten Sinne des Wortes: Je bunter die Ernährung ist, umso vielfältiger ist die Aufnahme an sekundären Pflanzenstoffen. Doch von Junkfood in schwarzer Farbe ist generell abzuraten – die gesunden Anthocyane sind dort mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu finden.
Schwarze Farbe durch natürliche Lebensmittel erreichen
Sie trinken aber gerne schwarze Smoothies oder genießen gerne andere schwarze Lebensmittel? Dann ist das kein Problem! Es gibt einige Lebensmittel, mit denen sich ebenfalls eine schwarze Farbe erreichen lässt. Darunter beispielsweise schwarze Johannisbeeren, blaue Trauben, Blaukraut, Rote Beete oder Brombeeren.
Natürlich färbende Lebensmittel haben tatsächlich gesundheitliche Vorteile. So enthält beispielsweise schwarzer Sesam viel Kalzium, liefert reichlich Eiweiß und unterstützt das Immunsystem und die Verdauung und fördert die Konzentration.