Fernbeziehung: Zwischen Liebe und Leere
Wer eine Fernbeziehung führt, befindet sich häufig in einem Wechselbad der Gefühle – zwischen Wiedersehensfreude und Einsamkeit. Die Kolleginnen der FIT FOR FUN über Lust und Frust der Liebe auf Distanz
Das sind die größten Probleme bei einer Fernbeziehung
13 Prozent der Deutschen führen eine Fernbeziehung. Eine stolze Zahl, bei der sich viele fragen: Wie funktioniert die Liebe auf Distanz? Wir skizzieren drei typische Alltagshürden einer Fernbeziehung und verraten, wie man sie meistert.
1. Das „Wir-Gefühl“ fehlt
Viele Paare in einer Fernbeziehung haben das Gefühl, unter der Woche ein Single-Leben zu führen. Allein aufwachen und einschlafen, essen und den Alltag bestreiten. Wenn dann noch durch Zeitverschiebung oder Arbeitsrhythmen regelmäßige Gespräche am Telefon oder über Skype fehlen, kommt kein richtiges "Wir-Gefühl" auf.
Tipp: Versuchen Sie kleine Alltags-Rituale zu etablieren. Schreiben Sie sich zum Beispiel immer morgens beim Kaffeetrinken eine SMS, senden Sie einen digitalen Foto-Gruß aus der Mittagspause oder schauen Sie Ihre Lieblingsserie gemeinsam am Telefon. An einem Tag in der Woche können Sie dann beispielsweise planen, was sie beim nächsten Treffen machen oder kochen wollen. Dabei sollte allerdings kein Zwang entstehen – kommunizieren Sie nur so viel, wie sich für beide gut anfühlt. Deponieren Sie auch ein paar Habseligkeiten Ihres Partners in Ihrer Wohnung, und umgekehrt. So kommen Sie sich weniger wie in einem Single-Haushalt vor. Setzen Sie sich auch gemeinsame Ziele, die über das nächste Treffen hinaus gehen. Spielen Sie einen Urlaub oder sogar einen in der Ferne liegenden Umzug zusammen gedanklich durch. So fällt es Ihnen leichter, Durststrecken zu überstehen.
2. Probleme werden nicht angesprochen
Wenn die gemeinsame Zeit knapp ist, wollen viele die kostbaren Stunden nicht mit Problem-Gesprächen oder Streit verbringen. Man möchte den Partner dann oft nicht mit den eigenen Sorgen belasten, sondern lieber positive Stimmung verbreiten. Das kann allerdings dazu führen, dass sich Frust anstaut.
Tipp: Schonen Sie Ihren Partner nicht zu sehr. Streit ist ganz normal. Sparen Sie sich nur unwichtige, kleine Nörgeleien. Wenn Sie etwas dagegen wirklich stört oder belastet, sprechen Sie es frühzeitig an, damit sich keine Wut anstaut. Ihr Partner wird es Ihnen auch verzeihen, wenn Sie nicht immer blendend gelaunt sind, sondern sich Sorgen von der Seele reden wollen. Räumen Sie sich gegenseitig Zeit dafür ein, auch das stärkt den Zusammenhalt.
3. Warum gerade wir?
Das fragen sich viele Paare in einer Fernbeziehung. Warum kann man nicht eine ganz "normale" Beziehung führen – warum muss es ausgerechnet bei einem selbst so kompliziert sein?
Tipp: Sehen Sie nicht nur die Schattenseiten. Manche Paare entscheiden sich bewusst für eine räumliche Trennung, denn die Distanz kann die Liebe auch frisch halten. Jedenfalls schleicht sich bei Ihnen nicht so schnell der Alltagstrott ein, und sie verbringen Ihre gemeinsame Zeit viel bewusster. Passen Sie aber auf, nicht jedes Wiedersehen perfekt inszenieren zu wollen – das führt zu Enttäuschungen, wenn es mal nicht klappt. Fühlen Sie sich auch nicht verpflichtet, bei gemeinsamer Zeit zu zweit jede Einladung von Freunden und Familie anzunehmen: Gemeinsame Stunden im Schlafanzug auf der Couch sind genauso wichtig und wertvoll.