24h-Rennen LeMans 2009

Vertreter von Peugeot haben im Rahmen des jüngsten
30-Stunden-Dauerlaufs des LMP1-Prototypen 908 den Le
Mans-Veranstalter ACO hart für seine jüngsten Entscheidungen
kritisiert.
Der ACO hatte in seinem Technikreglement für 2009 die Aerodynamik der LMP1-Wagen stark beschnitten sowie die Reifenwechselprozedur verlangsamt und gleichzeitig den traditionellen Testtag vor dem 24h-Rennen aus wirtschaftlichen Gründen gestrichen.
„Das ist eine brandgefährliche Mischung, wir sind überhaupt nicht glücklich mit den Entscheidungen des ACO“, sagte Peugeot-Technikdirektor Bruno Famin.
Kritik am Wegfall des Testtages
„Weil Le Mans keine permanente Rennstrecke ist, kann man nur am Testtag Daten sammeln und in Ruhe auswerten. Mit dem neuen Reglement haben die LMP1-Wagen weniger Abtrieb im Heck und durch die Änderung des Prozederes für den Reifenwechsel ändern sich die Anforderungen an die Reifenmischung. Jetzt können wir erst am Mittwoch vor dem Rennen auf die Strecke. Wenn dort Probleme auftauchen, müssen wir womöglich mit Kompromissen bei der Sicherheit ins Rennen gehen.“
Michelin-Sportchef Matthieu Bonardel pflichtet Famin bei: „Da die Autos weniger Abtrieb und weniger Leistung haben, brauchen wir weichere Mischungen, um Temperatur in den Hinterreifen zu bekommen. Wegen der Verlangsamung der Reifenwechsel fordern die Teams gleichzeitig härtere Mischungen, um länger fahren zu können und Zeit zu sparen. Obendrein schmerzt der Wegfall des Testtages. Es ist zudem betrüblich, dass wir vor der Entscheidung nicht konsultiert wurden.“
Die Argumentationskette ist nicht stichhaltig
ACO-Technikexperte Daniel Perdrix hält dagegen: „Auch in den Vorjahren stand die Reifenmischung für das 24h-Rennen bereits vor dem Testtag endgültig fest, denn Michelin könnte binnen zwei Wochen gar keine neuen Reifen backen. Insofern ist die Argumentskette von Peugeot und Reifenpartner Michelin nicht sonderlich stichhaltig.“
Alle wichtigen Termine 2009 finden Sie in der sport auto-Terminübersicht.