Albon legt seinen Toro Rosso ab
Toro Rosso beklagt nach dem Freitagstraining zum GP Ungarn ein kaputtes Auto. Alexander Albon warf seinen STR14 in der Zielkurve weg und tadelte sich selbst: „Ein dummer Fehler.“ Er ist mit 20g eingeschlagen.
Es passierte in der ersten fliegenden Runde des Nachmittags. Alexander Albon steuerte seinen Toro Rosso auf die Zielkurve zu, als er zu weit ausholte und mit der linken Fahrzeugseite ins Gras kam. Von da an war der 23-jährige Thailänder nur noch Passagier.
Beim Einlenken riss es das Heck aus der Spur und Albon purzelte seitwärts in den Reifenstapel. Der Einschlag löste die Signallampe im Cockpit aus. Sie schlägt an, wenn die Verzögerung eine Belastung von 15g erreicht. „Ich glaube, die Sensoren haben 20g gemessen“, berichtete der Unfallpilot nach dem Training.
Der Unfall hinterließ ein halb kaputtes Auto. Frontflügel, Unterboden, der linke Seitenkasten, die Leitbleche und der Heckflügel wurden beschädigt. Die Mechaniker überprüfen, ob das Chassis, das Getriebe und der Motor in Mitleidenschaft gezogen wurden. Albon bezeichnet das Missgeschick als einen dummen Fehler, den er bei einsetzendem Regen auf einem rutschigen Asphalt beging.
Zu weit ausgeholt
Lassen wir den Rookie den Crash selbst beschreiben: „Ich habe mich verschätzt. Vor der Zielkurve holst du für gewöhnlich so weit es geht aus, um möglichst viel Schwung mitzunehmen. Dieses Mal habe ich es übertrieben. Der linke Vorderreifen hat leider nicht nachgegeben. Sonst hätte ich reagieren können, und das Lenkrad gerade gestellt. Als ich merkte, dass der Hinterreifen im Gras absinkt, war es schon zu spät. Ab diesem Moment kannst du nichts mehr unternehmen.“
Albon verpasste durch den Unfall das komplette zweite Training. Nach dem guten Rennen von Hockenheim und dem sechsten Platz erlebte der Thailänder fünf Tage später einen Rückschlag. Der Schaden am Auto ist größer als für den Piloten selbst, der am Freitag nur 30 Runden oder 131 Kilometer abstrampelte. Weniger legte am Freitag nur Valtteri Bottas zurück. Der Finne kam nach Fehlzündungen und einem Motorwechsel am Vormittag nur auf 20 Umläufe.
Doch weil es am Nachmittag regnete, und im Rennen vermutlich trocken sein wird, hat Albon keinen großen Erfahrungsrückstand. „ Wenn es trocken bleibt, ist es nicht weiter schlimm. Falls es in der Qualifikation regnet, könnte ich einen kleinen Preis für den Unfall bezahlen“, sagt der Thailänder, der trotzdem nichts gegen eine nasse Qualifikation einzuwenden hätte. „In Hockenheim war unser Auto im Nassen sehr gut.“
Toro Rosso prüft Updates
Albon hofft auf ein trockenes drittes Training. „Dann können wir das Setup für das Rennen verfeinern.“ Und er hofft, dass die Temperaturen im tiefen Bereich liegen werden. Sobald es heiß ist, leidet der Toro Rosso STR14 mehr. Dann schwindet die Balance. Vor allem auf den weichen Reifen. So gesehen in Hockenheim im Trainingsfreitag.
Die Updates, die das Team in Deutschland eingeführt hatte, stellen Toro Rosso immer noch vor ein Rätsel. Albon konzentrierte sich im Training auf das alte Paket. Teamkollege Daniil Kvyat hingegen probierte laut Albon abermals die Neuteile aus – bestehend aus geänderten Bargeboards und einem modifizierten Unterboden. Mit den Vergleichstests versucht Toro Rosso, das Update endlich zu verstehen.
Im ersten Training klagten beide Fahrer über eine schlechte Balance. Am Nachmittag wurde es besser. „Selbst in der Unfallrunde habe ich gemerkt, dass das Auto deutlich besser liegt“, berichtet Albon.