Alle neuen Formel 1-Autos 2018

Die Formel 1 geht in die zweite Saison nach der großen Regelreform. Die Teams beschränken sich auf Fortschritt im Detail. Trotzdem offenbaren die neuen Autos den einen oder anderen Techniktrick. Wir stellen Ihnen die 2018er Generation vor.
Der erste Blick fällt auf den Halo. Für die Puristen ist der Titanbügel der große Schandfleck der 2018er Fahrzeuggeneration. Für Pragmatiker ein akzeptables Übel: „Es sieht unschön aus. Wenn es aber der Sicherheit dient.“ Für die Befürworter ein überfälliger Schritt. Ästhetik zählt für sie nicht.
4 Teams kopieren Ferrari-Trick
Für die Aerodynamiker ist der Halo grausam und herausfordernd zugleich. Der sieben Kilogramm schwere Titanbügel stört den Luftfluss zur Airbox und schleudert schlechte Luft zum Heckflügel. Immerhin dürfen sie in einem Bereich von zwei Zentimetern anbauen. Mercedes und Renault verzichten noch darauf. Auch Red Bull. Sauber-Technikchef Jörg Zander fiel aber auf. „Red Bull formt Teile wie eine Ellipse.“ Aus dem Titanbügel von HaasF1 treiben viele kleine Zacken aus. Toro Rosso setzt auf die Oberseite ein Dach und klemmt an die Unterseite einen Mini-Flügel. Williams und Ferrari belassen es bei einem einfachen Anbau. Sauber fächert sein Dach auf, Force India und McLaren bauen sogar dreiteilig. Alle Aerodynamiklösungen dienen einem Zweck: Luft in die Airbox zu scheffeln und Turbulenzen vom Heckflügel fernzuhalten.
Acht Teams integrieren in die Fahrzeugfront einen S-Schacht, um die Luftführung um den Vorderwagen zu verbessern: Mercedes, Ferrari, Red Bull, McLaren, Toro Rosso, Renault, Sauber und Williams. Nur Force India und HaasF1 verzichten darauf. Ferraris Trick mit dem Vorbau vor den Seitenkästen haben Red Bull, Williams, HaasF1 und Sauber kopiert und optimiert. Der Erfinder selbst hat das Konzept ebenfalls weitergedacht. Im Vorbau sind Teile der seitlichen Crashstruktur untergebracht. Die Schleife erlaubt es, den im 90 Grad angewinkelten Seitenkasten (Reglement) zu verkürzen und früher zu unterschneiden. Das fördert den Luftfluss zum Heck.
Mercedes, Ferrari und Red Bull treiben das Packaging auf die Spitze. Sie verpacken V6-Turbo, ERS, Nebenaggregate, Kühler, Wasser- und Ölleitungen auf ganz knappem Raum, um die Verkleidung so schmal wie möglich zu schneidern. Noch extremer als in der Vorsaison. Die 2018er Autos sind mehr Evolution als Revolution. Das war im zweiten Jahr nach der großen Aerodynamik-Reform zu erwarten. Trotzdem gibt es einige Techniktricks, die man in der Vorsaison nicht gesehen hat. Zum Beispiel den angeblasenen Heckflügel von Renault. Oder die neue Extrem-Hinterradaufhängung von McLaren.
In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen alle neuen Formel 1-Autos 2018.