Formel 1 Retro-Helme

Wie würden die Helme der aktuellen Formel-1-Piloten aussehen, wenn sie in den 70er Jahren unterwegs gewesen wären? Der britische Grafikdesigner Sean Bull zeigt es Ihnen in der Galerie.
In der Formel 1 entwickelt sich nicht nur die Technik der Autos in einem rasenden Tempo weiter. Auch die Helme haben in der vergangenen fünf Jahrzehnten einen Quantensprung gemacht. Angefangen hat alles mit dem erst kürzlich verstorbenen Dan Gurney. Der US-Amerikaner war 1968 beim Deutschland-Grand-Prix auf der Nordschleife als erster F1-Pilot überhaupt mit einem Vollvisier-Helm unterwegs.
Seitdem hat sich in Sachen Kopfschutz viel getan. Die Außenhülle ist mittlerweile aus mehreren Carbon-Lagen aufgebaut – ultraleicht und ultrafest. Wie gut die Helme den Kopf schützen, wird regelmäßig bei Crashtests im Labor überprüft. Den letzten großen Crashtest in der Realität konnte man beim GP Ungarn 2009 beobachten, als Felipe Massa eine Fahrwerksfeder an den Kopf flog. Nur dank der modernen Helmtechnik überlebte der Brasilianer den schweren Unfall.
Neue Helme sicherer und komfortabler
Vergleicht man die Helme der aktuellen Generation mit den Modellen aus den 70er Jahren, so fallen noch mehr wichtige Features ins Auge. Die Visiere sind schmaler und dünner, schützen aber dank einem Zylon-Streifen an der Oberseite deutlich besser. Abreißbare Plastikfolien auf der Vorderseite sorgen für klare Sicht im Rennen. Dazu sind die Scheiben von innen mit einer besonderen Beschichtung gegen das Beschlagen versehen.
Am hinteren Teil ist die Befestigung des HANS-Systems angebracht, damit der Nacken beim Frontalcrash geschützt ist. Oben erkennt man Lüftungsschlitze, damit die Piloten in der Hitze des Gefechts immer einen kühlen Kopf bewahren. Ein wichtiges modernes Feature sind auch die kleinen Spoiler, die im hinteren Teil angebracht sind. Ohne diese Flügelchen würde der Luftstrom den Helm bei hohen Geschwindigkeiten nach oben reißen.
Design passend zum Retro-Helm
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist natürlich auch das Design. Dank moderner Airbrush-Technik sind den Künstlern bei der Lackierung heutzutage fast keine Grenzen mehr gesetzt. Sie müssen nur darauf achten, dass der Anstrich nicht zu schwer wird. Bei den hohen G-Kräften in der Königsklasse merken die Piloten in schnellen Kurven jedes Gramm, das am Nacken zerrt.
Grafikdesigner Sean Bull hat sich darüber Gedanken gemacht, wie die teils wilden Designs der modernen Helme auf einem alten Kopfschutz von 1972 aussehen würden. Der Brite wollte den aktuellen Look aber nicht einfach nur eins zu eins übernehmen, sondern ihn dem Alter der „ Leinwand“ anpassen. Herausgekommen sind faszinierende Neukreationen.
Das Ergebnis können Sie in unserer Galerie bewundern. Wir haben die neuen und die „alten“ Helme jeweils gegenüber gestellt.