Hamiltons verrücktes Jahr
Der vierte Titel war ein hartes Stück Arbeit für Lewis Hamilton. Im Duell mit Sebastian Vettel ging es für den Briten auf und ab. Wir blicken noch einmal zurück auf die entscheidenden Szenen und die schönsten Bilder.
Nach dem Rennen in Mexiko sah man Lewis Hamilton die Erleichterung an. Obwohl er mit Rang 9 „die furchtbarste Fahrt zum Titel. hinter sich hatte, kannte der Jubel keine Grenzen. Zwölf Monate nach der enttäuschenden Niederlage gegen Nico Rosberg ist nun doch endlich der vierte Titel eingefahren. Am Ende war es eine klare Angelegenheit. Mit der Pleite.serie beim Asien-Triple in Singapur, Malaysia und Japan hatte Ferrari es der Silber-Konkurrenz leicht gemacht.
Doch lange hatte es in diesem Jahr danach ausgesehen, als würde sich das WM-Duell erst in den letzten Runden entscheiden. Sebastian Vettel entpuppte sich zur Überraschung vieler Experten schon früh in der Saison als harter Gegner. Der Heppenheimer siegte regelmäßig und leistete sich kaum Fehler. Bei Mercedes zeigte sich dagegen, dass der Silberpfeil seine Pace nicht immer konstant abrufen kann.
Mercedes-Diva sorgt für Achterbahn-Saison
Den ersten großen Nackenschlag musste Hamilton in Monaco hinnehmen. Während Ferrari den ersten Doppelsieg seit fast sieben Jahre feierte, kam der Silberpfeil mit seinem langen Radstand überhaupt nicht auf dem winkligen Stadtkurs in die Gänge. Hamilton fuhr am Ende nur auf Rang 7 ins Ziel. Nach dem sechsten Rennen des Jahres betrug sein Rückstand schon 25 Punkte.
Doch in der Achterbahn-Saison gab es neben den Tiefpunkten auch viele Highlights. Mercedes berappelte sich nach Pleite. wieder schnell. Die Ingenieure brachten den bockigen Silberpfeil immer wieder in die Spur. Eine der größten Sternstunden des Jahres feierte Mercedes ausgerechnet beim Heimrennen in Silverstone.
Party in Silverstone, Pleite in Budapest
Hamilton gewann unter dem Jubel seiner Fans, Teamkollege Valtteri Bottas landete dahinter auf Rang 2. Und bei Ferrari platzten in den Schlussrunden die Reifen. Vettel wurde bis auf Rang 7 nach hinten durchgereicht. Der Abstand in der Fahrerwertung betrug plötzlich nur noch ein Pünktchen. So eine spannende WM hatte man lange nicht gesehen.
Nach der Party in Silverstone folgte direkt wieder die nächste Pleite. In Ungarn schaffte es Hamilton selbst mit Stallregie nicht an Vettel vorbei, obwohl der Heppenheimer mit einer angeknacksten Lenkung kämpfte. Dass Hamilton seinen zwischenzeitlich geschenkten dritten Platz kurz vor dem Ziel wieder an Bottas zurückgab, brachte ihm viele Sympathien ein.
Die verschenkten 3 Punkte aus Budapest sollten am Ende keine Rolle spielen. Hamilton kam fokussiert und entschlossen aus der Sommerpause zurück. Auf der Ardennen-Achterbahn in Spa gewann er, obwohl Ferrari im Rennen die bessere Pace hatte. Und ausgerechnet beim Auswärtsspiel in Monza jagte er Vettel schließlich die Führung in der WM ab.
Entscheidung nach Asien-Triple
Dass Ferrari anschließend nicht mehr kontern konnte, lag nicht an der überragenden Form von Hamilton und Mercedes, sondern an einer unfassbaren Pleite.-Serie bei Vettel. In Singapur kollidierte er direkt am Start mit Räikkönen und Verstappen, in Malaysia sorgte ein gerissener Luftkanal im Qualifying für den letzten Startplatz und in Suzuka fiel der Heppenheimer wegen einer defekten Zündkerze aus.
So war es am Ende nur noch eine Frage der Zeit, wann die große Hamilton-Party steigen konnte. Nach dem Sieg in Austin war die Feier für Mexiko fest gebucht. Doch dann kam die Kollision in der dritten Kurve, wodurch kurzzeitig noch einmal Spannung aufkam. Es war das passende Finale eines hart umkämpften Jahres. Erst die Enttäuschung und am Ende doch noch der Jubel.
Neben Hamilton waren auch die Formel 1-Fans die großen Gewinner. Die Mercedes-Dominanz wurde beendet. Dass der Punkteabstand am Ende so deutlich ausfiel, soll nicht darüber hinwegtäuschen, wie eng es über weite Strecken zur Sache ging. Die neutralen Zuschauer können sich schon auf 2018 freuen. Bis dahin blicken wir in der Galerie aber noch einmal auf die aufregende Achterbahnfahrt von Lewis Hamilton zum vierten Titel.