Perez schafft nur 39 Runden

Ein Defekt am Auspuff komprimierte das Testprogramm von Force India auf nur 39 Runden. Trotzdem konnte Sergio Perez schon über das neue Auto urteilen. In langsamen Kurven sei deutlich mehr Anpressdruck zu spüren, in schnellen noch nicht.
Sergio Perez strampelte am ersten Testtag nur 39 Runden ab. Das entspricht auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya einer Distanz von gut 180 Kilometern. Weniger schaffte nur Fernando Alonso im McLaren. Im Klassement reihte sich der Mexikaner auf dem siebten Rang ein. Mit seiner Zeit von 1:23.709 Minuten büßte er fast zwei Sekunden auf den Tagesschnellsten Lewis Hamilton ein.
Technik-Panne am Nachmittag bei Force India
Am Nachmittag verließ der VJM10 nicht ein einziges Mal mehr die Garage. Die Mechaniker arbeiteten am Auspuff, der Probleme bereitete. Eine Lösung scheint das Team noch nicht gefunden zu haben. „Wir planen, morgen so schnell wie möglich wieder auf der Strecke zu sein“, sagt Perez. Dann schlüpft Neu-Teamkollege Esteban Ocon in den indisch-englischen Rennwagen. Der Plan sieht vor, dass Perez erst am Donnerstag wieder Kilometer sammeln darf.
Noch läuft der neue VJM10 mit den zwei langen Löchern in der Nase nicht reibungslos. Der WM-Siebte aus der Vorsaison sucht die positiven Seiten. „Der Morgen lief ziemlich gut. Ich denke, wir haben aus den 39 Runden das Maximum gemacht. Das Auto hat Potential. Wir müssen aber noch viel am Setup forschen.“
Und wie fühlt sich das neue Auto an? Erster Eindruck: Der Fahrer kann viel später auf die Bremse treten und viel früher den Gasfuß durchdrücken. „Die Autos können mit 2012 und 2013 verglichen werden. Man spürt den Grip vor allem in den langsamen Kurven. Da kommt sehr viel Bodenhaftung von den Reifen und der Aerodynamik. In den schnellen Kurven noch nicht so sehr. Aber die Temperaturen waren auch noch niedrig. Und die Balance war noch nicht da.“
Reifenabrieb geringer als 2016
Der Reifenflüsterer aus Mexiko, der in seiner Laufbahn siebenmal auf das Podest kletterte, gab auch schon ein erstes Urteil über die Langlebigkeit der neuen Pirelli-Reifen ab. „Der Reifenabrieb ist viel weniger geworden.“ Das berichteten auch die anderen Fahrer.
Einige Experten befürchten, dass die breiteren und aerodynamisch verspielteren Autos Überholmanövern erschweren. Am Montag folgte Perez noch keinem anderen Auto. Deshalb hielt sich der Force India-Akteur noch mit einer Prognose zurück. „Die Autos fühlen sich schwerer an. Bestimmt werden wir Anpressdruck beim Hinterherfahren verlieren. Die Bremsphasen sind kürzer. Aber vielleicht können wir das über einen größeren DRS-Effekt ausgleichen.“