Red Bull-Affäre
Die Sporthoheit erkennt mit Zähneknirschen, dass sie das Red Bull-Team trotz Video-Beweis für das Rennen in Barcelona nicht mehr belangen kann, doch die Kommissare haben Coulthard und Co auf dem Kieker und kündigen ein deutlich schärferes Prüfverfahren an.
FIA-Renndirektor Charlie Whiting ist zur Zeit kein glücklicher Mann. Trotz eindeutiger Video-Bilder vom Spanien-GP kann er Red Bull den fünften Platz nicht mehr aberkennen. "Die Sache ist gelaufen", sagt er, denn das Auto von David Coulthard passierte anstandslos die abschließende technische Abnahme.
Genau darin liegt der Schwachpunkt, und das erkennt auch Whiting. Der vor einem Jahr eingeführte, statische Zugtest mit einer nach hinten gerichteten Zugbelastung von 100 Kilogramm ist untauglich. Er wird aber wie gehabt auch beim Rennen in Monaco angewandt. "Am statischen Test können wir so schnell nichts ändern", sagt Whiting
Neuer Test ab Kanada
Die FIA-Ingenieure brauchen einige Tage, um ein neues Verfahren zu entwickeln und die Prüfplattform umzubauen. Whiting droht aber für den GP Kanada (10.6.) einen deutlich verschärften Flügeltest an, bei dem das Leitwerk mit einer Belastung von mindestens 300 Kilogramm in vertikaler Richtung beaufschlagt werden soll.
Für das Rennen in Monaco bleibt den Kommissaren nur eine Krücke, um die Affäre weiter zu verfolgen, indem man sich noch deutlich aufmerksamer dem Studium von Video-Aufnahmen widmen will. Da die Heckkameras im Normalfall bei jedem Rennen bei anderen Autos installiert werden, will Charlie Whiting am kommenden Wochenende dafür sorgen, dass die Red Bull-Renner in jedem Fall Heckkameras tragen.
Kaum Chancen, die Verdächtigen zu überführen
Die Aussichten, die Verdächtigen zu überführen, sind allerdings in MonteCarlo sehr gering. Auf den kurzen Geraden lohnt sich ein biegsamer Flügel nicht.