Red Bull setzt auf Sonntag
Daniel Ricciardo und Max Verstappen gehen von Platz vier und fünf in den GP Aserbaidschan. Die beiden Red Bull-Piloten setzen auf das Rennen – die Longruns waren vielversprechend. Kleine Probleme im Qualifying.
Es war in dieser Saison bisher typisch für Red Bull, dass man im Zeittraining weniger stark war als im Rennen. Für diese Theorie sprechen auch die Longruns, bei denen Red Bull der Konkurrenz von Mercedes und Ferrari überlegen war. Die arbeiteten aber wiederum an ihren Autos für Samstag. Wenn Verstappen auf die Startplätze vier und fünf blickt, meint er: „Im Rennen sind wir immer konkurrenzfähiger. Wir müssen sehen, wie sich die Supersoft-Reifen im ersten Stint bei den Top 5 verhalten.” Direkt hinter ihm startet Kimi Räikkönen mit den Ultrasoft-Reifen, weil er sich noch in Q3 retten musste. “Es hängt ein bisschen davon ab, wie lange man den Supersoft fahren kann und wie lange Kimi draußen bleibt. Das Safety Car kann die Strategie auch wieder umwerfen.”
Wind unberechenbarer Faktor
Ein weiteres großes unkalkulierbares Thema: Der Wind. Es sind bis zu 80 km/h vorausgesagt. Wie sehr das einen Einfluss nimmt, merkte Verstappen besonders in Kurve 16. „In der letzten Kurve rutschst du mehr, auch Bremsen ist schwierig. Aber das ist mit Autos mit viel Abtrieb typisch, je mehr Wind du abkriegst, desto sensibler ist es.”
Auch Teamkollege Daniel Ricciardo stimmt dem zu. “Der Wind ist wirklich heftig. Wenn du ihn zwischen zwei Häusern von der Seite oder von hinten abkriegst, dann kann es dich wie Kimi in Kurve 16 aus der Bahn werfen. Auf der Geraden ist es nicht so schlimm. Das Auto macht halt einen Schlenker. Wenn der Wind noch zunehmen soll, dann wird am Sonntag der gewinnen, der das am wenigsten schlechte Auto hat und die wenigsten Fehler macht.„
Ricciardo von Ocon gezogen
Im Qualifying kam es vor allem darauf an, den Wind auf eine andere Art für sich zu nutzen – indem man im Wind.chatten eines anderen Autos fährt. Verstappen und Ricciardo sprachen sich vor der Zeitenjagd allerdings nicht ab. Der eine hatte am Ende mehr Glück, der andere weniger. Ricciardo fuhr mit 341,8 km/h den höchsten Topspeed – um 7,9 km/h schneller als der Holländer. “Den besten Wind.chatten hatte ich hinter Ocon. Es ist unglaublich, was das hilft”, meinte Ricciardo.
Verstappen hatte da weniger Glück jemanden zu finden, der Hilfe leistet. Zumindest beim ersten Versuch in Q3. „Der erste Stint in Q3 war gut, aber du brauchst jemanden, dem du hinterherfahren kannst. Im zweiten habe ich dann versucht eine Lücke zu finden, dabei sind meine Reifen aber zu stark abgekühlt und ich hatte in den langsamen Kurven zu viel Untersteuern – ich habe trotzdem drei Zehntel gutgemacht durch Wind.chatten von einem Auto, das fünf Sekunden vor mir war. Da waren andere näher beieinander. Auf dieser Strecke brauchst du einfach etwas Glück oder ein anderes Auto, das dich zieht.”
Auch Ricciardo erlebte ein turbulentes Zeittraining. In Q2 brachte er nie eine gute Runde zusammen und musste am Ende noch zittern – mit lediglich 0,103 Sekunden Vorsprung hielt er sich vor Lance Stroll im Williams. “Im Q3 habe ich im ersten Versuch in Kurve 15 dann die Mauer geküsst. Es war ein ziemlich harter Schlag, und ich war schon in Sorge, dass mein Auto etwas abgekriegt hat. Ich brauchte dringend eine saubere Runde, und zum Glück war sie sauber und gut genug für die zweite Startreihe.„