Renault-Geheimnis von Austin
Renault hat in Austin 14 Punkte abgeräumt. Es war das beste Ergebnis dieser Saison. Die Punkte wurden Renault nicht geschenkt. Es gab minimale Änderungen an Auto und Motor. Die hatten eine große Wirkung.
Vier Mal hatte Renault in den ersten 17 Rennen zweistellig gepunktet. In China, Aserbaidschan, Kanada und Deutschland gab es jeweils 10 WM-Zähler. Dann begann nach der Sommerpause die große Flaute. Und als jeder schon damit rechnete, dass der französische Werksrennstall den so wichtigen 4. Platz verliert, schlugen Nico Hülkenberg und Carlos Sainz in Austin zu.
Die 14 Punkte für die Plätze 6 und 7 haben Renault Luft verschafft. Der Vorsprung auf HaasF1 beträgt jetzt 22 Punkte. Würde man bei Force India die Punkte vor und nach der Rettung zusammenzählen, stünde es nach 18 Rennen unentschieden mit Renault.
Das Renault.Comeback kam aus dem Nichts. Sicher, der Circuit of the Americas half den gelbschwarzen Autos. Die Strecke liegt in Bezug auf die Bedeutung der Motorleistung nur im Mittelfeld. Und die Sektoren 2 und 3 mit ihren vielen langsamen Kurven, kamen dem Renault R.S.18 entgegen. Dort haben Hülkenberg und Sainz die Zeit gutgemacht, die sie im ersten Sektor auf die HaasF1, Force India und auch die Sauber verloren.
Frontflügel minimal verändert
Die 14 Punkte waren ehrlich erkämpft. Renault hatte in Austin das viertschnellste Auto. Dabei brachten die Franzosen kein echtes Upgrade nach Texas. Trotzdem fuhren die Renault in einer anderen Konfiguration als zuvor.
Mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Der Frontflügel, der in Budapest debütierte, hatte nie die Erwartungen erfüllt. In Austin wurde der Flügel ein bisschen anders zusammengesteckt. Die vier inneren Flaps wiesen ein anderes Profil auf und fielen länger aus. Und plötzlich ging es voran.
Einen ähnlichen Schritt erhofft sich Renault in Mexiko von Experimenten mit dem Unterboden. „Es sind keine neuen Teile da“, erklärt Einsatzleiter Alan Permane. „Aber wir ändern die vorhandenen vor Ort und schauen, was dabei rauskommt.“ Auch die Motorfraktion hatte in Austin aufgerüstet. Neue Kennfelder für den Renault V6-Turbo brachten mehr Leistung und ein knappes Zehntel Zeitgewinn.
Abtriebsverlust in schnellen Kurven
Für Nico Hülkenberg war das Resultat nach nur einem Punkt aus sechs Rennen eine Erlösung. „Das Rennen hat uns gut getan. Wir waren besser, was auch mit der Strecke zu tun hat. Austin war keine Motorenstrecke. Das kam uns entgegen. Die Force India hatten wir im Griff. Mit den HaasF1 wäre es schwierig geworden, aber Grosjean hat ja entschieden, sich früh zu verabschieden. Und Magnussen ist zum Glück für uns im Verkehr festgesteckt.“
Der WM-Siebte fordert trotzdem: „Im nächsten Jahr müssen wir uns klar steigern. In den schnellen Kurven lassen wir immer noch zu viel Zeit liegen. Wenn wir da die Vorderräder einlenken, geht zu viel Abtrieb verloren. Da fehlt die aerodynamische Harmonie. Zum Glück gab es in Austin viele enge Ecken, wo wir das kompensieren konnten. Deshalb sollte uns Mexiko ganz gut liegen.“