Mehr Punkte für Sprint-Sieger

Die drei Sprint-Events werden dieses Jahr im Rahmen der Rennwochenenden in Imola, Spielberg und Sao Paulo durchgeführt. Neu ist, dass es dabei nicht nur für die ersten drei, sondern für die ersten acht Piloten WM-Punkte gibt.
Lange wurde hinter den Kulissen um die Zahl der Sprintrennen gerungen. Nach den ersten drei erfolgreichen Generalproben im Vorjahr wollten die F1-Verantwortlichen die Mini-Rennen in der Saison 2022 eigentlich sechs Mal durchführen. Doch aus der Verdoppelung wurde nichts. Die Top-Teams hatten im Gegenzug eine Erhöhung des Budget-Deckels gefordert. Doch da wollten die kleinen Rennställe nicht mitspielen.
So bleibt es bei der ursprünglich im Reglement verankerten Maximal-Anzahl von drei Sprintrennen pro Jahr. Beim Meeting der Formel-1-Kommission am Montag (14.2.) wurden die Teams nun in Kenntnis gesetzt, wo die Sprints ins Programm genommen werden. Die Planer entschieden sich für Imola (23.4.), Spielberg (9.7.) und Sao Paulo (12.11.). Hier mussten die Veranstalter jeweils eine Zusatzgebühr an die Formel 1 entrichten.
Acht statt drei Punkte für Sprint-Sieger
Neben der Ansetzung wurde auch beschlossen, die Sprints aufzuwerten. Bisher bekamen nur die ersten drei Piloten WM-Punkte. Für den Sieger gab es drei Zähler, der Zweitplatzierte bekam zwei, der Dritte noch einen. Zukünftig reicht der Punkteschlüssel deutlich weiter. So bekommen ab sofort die acht Schnellsten etwas Zählbares auf ihr Konto gutgeschrieben. Für den Samstagssieger gibt es nun satte acht Punkte. Die Verteilung dahinter ist relativ einfach aufgeschlüsselt: 8-7-6-5-4-3-2-1
Ein Pilot kann also im Idealfall 24 Punkte zusätzlich in einer Saison abstauben, wenn er alle drei Sprints gewinnt. Das entspricht fast der gleichen Menge, die es für einen Sieg am Sonntag (25) gibt. Damit geht die Punkteinflation in der Formel 1 noch einen Schritt weiter. Schon die Aufstockung des Kalenders auf die Rekordzahl von 23 Rennen hatte dazu geführt, dass 2022 so viele WM-Zähler in einem Jahr vergeben werden wie noch nie zuvor.
Pole Position für Quali-Sieger
Statistiker müssen noch eine weitere Änderung beachten. Die Pole Position wurde bisher immer dem Piloten offiziell gutgeschrieben, der am Rennsonntag auf dem ersten Startplatz stand. Das entsprach bei den Sprintwochenenden also jeweils dem Fahrer, der den Sprint am Samstag gewann. Ab der kommenden Saison wird die Pole Position an den Sprint-Wochenenden neuerdings für denjenigen Piloten in den Bilanzen vermerkt, der beim Qualifying am Freitag die schnellste Runde dreht.
Angeblich habe man mit den Änderungen auf das Feedback der Fans, der Medien und der Teams reagiert, heißt es in einem offiziellen Statement. Eine eigene Untersuchung der Formel 1 sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Sprints positive Auswirkungen auf die Königsklasse haben. Schaut man sich jedoch unabhängige Umfragen auf Webseiten an, ist das Feedback der Fans längst nicht so positiv, sondern eher durchwachsen. Viele favorisieren nach wie vor das alte Format mit einem einzigen Qualifying zur Ermittlung der Startreihenfolge.