Bizarrer Mini-Van von Garage 54
Den russischen Tunern von Garage 54 war der Van Gazelle viel zu groß. Deshalb haben sie aus dem Transporter Gazelle ein großes Stück herausgesägt.
Den Kleintransporter GAZelle Business baute der russische Autohersteller GAZ (Gorkowski Awtomobilny Sawod) von 2010 bis 2013. Größenmäßig ist der Van ungefähr mit einem aktuellen Mercedes Sprinter vergleichbar. Die Länge des GAZelle beträgt 5,5 Meter – viel zu lang, wie die russischen Hardcore-Tuner von Garage 54 für sich beschlossen.
Garage 54 aus Russlands drittgrößter Stadt Nowosibirsk hat sich auf irre Umbauten und Experimente mit Autos spezialisiert. Ein Lada Kombi mit eingebauter Dampfsauna, ein Selbstbau-Nachrüst-Allradantrieb mit Hilfe von Riemen, die die Vorderräder mit den Hinterrädern verbinden oder Stahlfelgen, die optisch zu Alufelgen des US-Spezialisten Vossen umgesägt sind – die Russen bekommen alles hin. Jetzt war die signifikante Verkürzung des GAZelle dran. Einen Grund dafür gab es nicht.
Hinterachse stark modifiziert
Im Video zeigen die Tuner, wie sie zuerst das gammelige Interieur des GAZelle ausräumen. Dann sägen sie die Karosserie knapp hinter der Fahrerkabine ab und entfernen sie vom Rahmen. Es folgt die Lösung der Hinterachse, die die Tuner jetzt ganz nach vorn Richtung Kabine schieben – der Radstand sinkt von fast drei auf zirka 1,5 Meter. Vor dem Montieren der Hinterachse flexen die Mechaniker noch die Blattfederpakete zurecht und bauen Zusatzverstärkungen in die tragende Struktur des Rahmens. Die Achse selbst bekommt eine neue schwingenartige Aufhängung und frische Dämpfer.
Dann schleift sich die Flex funkensprühend durch den massiven Rahmen, um das überstehende hintere Ende abzutrennen. Jetzt sind wieder die Karosserie-Experten dran: Sie schneiden das hintere Ende des Vans ab und schweißen dieses nach umfangreichen Anpassungsarbeiten an die Fahrerkabine. Danach auffällig: Nun ist der vordere Überhang länger als der hintere.
Effekt: Kleinerer Wendekreis./strong>
Dann ist der GAZelle-Mini-Van fertig: Von der Seite sieht das abgehackte Gefährt fast wie ein aufgeblasenes Citicar des längst verschwundenen amerikanischen Herstellers Sebring-Vanguard aus. Bei einer ersten Testfahrt auf dem Werksgelände freut sich der Fahrer über den nun deutlich geschrumpften Wendekreis.
In einem weiteren Video lackieren die Tuner ihren kurzen Van in einem kräftigen Gelbton. Die Schulbus-Versionen des GAZelle trugen diese leuchtende Farbe. Und dann geht es mit Schmackes auf die Straße. Schwenk in den Innenraum: Den haben die Tuner in weiß belassen, allerdings ist jetzt alles geputzt und es gibt eine zweite Reihe mit drei Sitzen. Aus der Vogelperspektive wirkt der Van wie ein etwas größerer Kleinwagen. Und er neigt deutlich zum Hoppeln, was eine Folge des verkürzten Radstands ist. Bei der weiteren Fahrt durch Nowosibirsk filmen einige Passanten ungläubig den verkürzten Van mit ihren Smartphones.