Schluss mit „Wall of Buttons“

Ergänzt wird das System durch ein neues Head-up-Display, dessen Steuerung nun digitalisiert wurde. Gleichzeitig bleiben zentrale Funktionen über physische Tasten erreichbar – etwa die Performance Traction Management (PTM)-Modi, die mit dem neuen "PTM Pro" erstmals um eine besonders fahraktive Stufe erweitert werden.
Mit dem umfassenden Facelift für das Modelljahr 2026 erneuert Chevrolet nicht nur die Technik und Ausstattung seiner Sportwagenikone, sondern vollzieht vor allem im Innenraum einen radikalen Wandel.
Im Fokus stehen eine digitalisierte Anzeigeeinheit, neue Materialien und Oberflächen – und der Abschied von einem umstrittenen Designelement, das unter Fans als "Wall of Buttons" bekannt wurde.
Innenraum komplett überarbeitet
Die achte Corvette-Generation (C8) bekommt zum neuen Modelljahr eine tiefgreifende Neugestaltung des Cockpits. Sichtbarste Veränderung ist der Wegfall der auffälligen Tastenreihe, die bislang die Mittelkonsole flankierte und Fahrer- und Beifahrerseite optisch voneinander trennte. Dieses Element war von Beginn an umstritten: Zwar betonte es die fahrerorientierte Ausrichtung des Innenraums, wurde von vielen Corvette-Enthusiasten jedoch als unpraktisch, unübersichtlich und optisch überladen kritisiert.
Chevrolet reagiert nun auf diese Rückmeldungen und ersetzt die vertikale Schalterwand durch ein aufgeräumteres Layout. Die Klimabedienung wurde in eine schlanke Leiste unterhalb des zentralen Touchscreens verlegt, ein neuer Haltegriff für den Beifahrer ersetzt die frühere visuelle Trennwand. Dadurch wirkt der Innenraum offener und weniger eingeengt – eine Rückbesinnung auf die Gestaltung früherer Corvette -Generationen wie der C7.
Drei Displays, neue Bedienlogik
Die Digitalisierung zieht in die neue Corvette flächendeckend ein. Erstmals verfügt das Cockpit über drei dedizierte Bildschirme: ein zentrales Infotainment-Display mit 12,7 Zoll Diagonale, ein 14 Zoll großes Fahrerdisplay sowie ein neues Zusatzdisplay links vom Lenkrad mit 6,6 Zoll Diagonale. Letzteres dient unter anderem der Anzeige fahrdynamischer Daten wie Öltemperatur, G-Kräften oder Reifendruck – individuell konfigurierbar und direkt im Sichtfeld des Fahrers. Die Anzeigen reagieren dynamisch auf den gewählten Fahrmodus (Tour, Sport, Track) und bieten überarbeitete Animationen und klarere Grafiken.
Ergänzt wird das System durch ein neues Head-up-Display, dessen Steuerung nun digitalisiert wurde. Gleichzeitig bleiben zentrale Funktionen über physische Tasten erreichbar – etwa die Performance Traction Management (PTM)-Modi, die mit dem neuen "PTM Pro" erstmals um eine besonders fahraktive Stufe erweitert werden.
Verbesserte Ergonomie und Alltagstauglichkeit
Neben dem digitalen Fortschritt legt Chevrolet Wert auf praktische Verbesserungen im Detail. Die kabellose Smartphone-Ladefläche wurde zentraler und besser erreichbar platziert. Die Becherhalter verfügen nun über zwei Größen, LED-Innenbeleuchtung und – je nach Ausstattungslinie – Aluminiumapplikationen. Die abgesenkte Mittelkonsole schafft mehr Offenheit, neu positionierte Bedienelemente sind intuitiver erreichbar. Auch der Lautstärkeregler wurde vergrößert und mit einer beleuchteten Basis ausgestattet.
Trotz klarer Fahrerorientierung betont Chevrolet, dass die neue Raumaufteilung den Komfort für beide Insassen verbessern soll. Die funktionale Umgestaltung zielt auf mehr Alltagstauglichkeit – bei gleichbleibender Sportwagen-DNA.
Personalisierung und Materialien auf neuem Niveau
Der neue Innenraum bietet nicht nur technisch, sondern auch optisch mehr Vielfalt. Kunden können aus insgesamt fünf neuen Farb- und Materialwelten wählen – darunter erstmals eine asymmetrische Farbausführung in Jet Black und Adrenaline Red.
Optional lässt sich die Sitzanlage sogar zweifarbig gestalten, mit einem roten Fahrersitz im Competition-Design und einem schwarzen GT2-Beifahrersitz. Die Innenraumoption "Ultimate Suede" bringt Mikrofaser-Oberflächen auf nahezu allen Flächen und lässt sich mit farblich abgestimmten Kontrastnähten kombinieren.
Infotainment: Google, Streaming und Performance Apps
Das überarbeitete Infotainmentsystem basiert auf dem Google Built-in-Standard und ist tief in die Fahrzeugsteuerung integriert. Neben Sprachsteuerung und Navigationsfunktionen können Fahrer und Passagiere nun auch Apps wie HBO Max, Prime Video oder Chrome über Google Play nutzen – sofern das Fahrzeug geparkt ist. Für sportlich ambitionierte Fahrer wurde außerdem der Leistungsdatenrecorder überarbeitet. Das System erlaubt detaillierte Auswertungen inklusive HD-Video, Seitenkraftanalyse, Beschleunigungsmessungen und Empfehlungen zur Linienführung – direkt im Fahrzeug.
Neuheiten im Überblick
- Neues Bedienkonzept ohne "Wall of Buttons" mit flacher Mittelkonsole
- Drei Displays: 14-Zoll-Fahrerinfo, 12,7-Zoll-Zentraldisplay, 6,6-Zoll-Zusatzanzeige
- Verbesserte Klimabedienung, größere Lautstärkeregelung, neue Ladefläche
- Neue Performance-Features: PTM Pro, überarbeitete Performance App, mehr Fahrdaten in Echtzeit
- Hochwertigere Materialien, asymmetrische Innenraumoptionen, neue Farbthemen
- Google Built-in mit Streaming-Diensten und Sprachbedienung
- HD-Datenrekorder mit neuer UI für Track-Analyse
- Neue Außenfarben, Bremsoptionen, Glasdach und Carbon-Komponenten
Ein radikaler Innenraumwechsel – mit gemischtem Echo
Mit dem Facelift der C8 geht Chevrolet einen mutigen Schritt: Der Abschied von der "Wall of Buttons" markiert einen klaren Paradigmenwechsel im Corvette-Design. Der neue Innenraum wirkt moderner, luftiger und ergonomischer – doch nicht alle Markenfans zeigen sich begeistert. Während viele die aufgeräumte Bedienlogik loben, vermissen andere die klar definierte Fahrerzone und die haptisch geprägte Bedienung der Vorgängerversion.