CRRC Zhuzhou ART
Die CRRC Zhuzhou ART fährt auf Linien statt Schienen und obendrein noch autonom und elektrisch. Nun soll sie in Doha getestet werden – und falls sie erfolgreich ist, bei der Fußball-WM 2022 eingesetzt werden.
Bereits Mitte 2017 wurde der ART (Autonomous Rail Rapid Transit) in China vorgestellt und seit 2018 in Zhuzhou City in der zentralchinesischen Provinz Hunan getestet. Nun scheint der Produzent der Straßenbahn, die keine Schienen braucht, ihren ersten Großkunden außerhalb Chinas gefunden zu haben. Katar testet die Tram gerade in Hinblick auf die Fußball-WM, die 2022 in dem Emirat stattfindet. Verlaufen die Tests erfolgreich, soll sie das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs bilden, der rund um das Sportereignis benötigt wird.
Autonom und elektrisch
In dem 30 Meter langen Zug, der aus drei Waggons besteht, finden bis zu 300 Passagiere Platz. Eine fünfgliedrige Version soll entsprechend 500 Fahrgäste aufnehmen können. Er rollt auf Gummireifen und wird elektrisch angetrieben, wobei die Batterien eine Reichweite von 40 Kilometern gewährleisten sollen. Als Höchstgeschwindigkeit gibt CRRC Zhuzhou 70 km/h an.
Zwar sitzen noch Menschen in der Fahrerkanzel, aber die sollen den ART nur überwachen und im Notfall eingreifen. Die Straßenbahn fährt nämlich autonom. Die dafür installierten Sensoren vermessen einerseits die Dimensionen der Straße, orientieren sich aber hauptsächlich an den eigens für den ART auf die Straße aufgetragenen Linien.
80 % günstiger als ein herkömmliches Tram-System
Gegenüber einem herkömmlichen Straßenbahn-System soll die schienenlose Straßenbahn eine Kostenersparnis von etwa 80 Prozent führen. Statt aufwändig Schienen zu verlegen, müssen schließlich lediglich die Orientierungslinien auf den Asphalt gemalt werden. Folgerichtig wendet sich CRRC Zhuzhou mit dem ART an kleine und mittelgroße Städte, die sich kein U- oder Tram-Bahn-System leisten können oder nicht warten wollen, bis dieses errichtet ist.