Ein Drittel ist einfach weg und VW nicht mehr Chef

EU-Neuzulassungen November 2021: Erneut deutlich im Minus
Der europäische Pkw-Markt bricht im vierten Monat in Folge stark ein. Die Pkw-Neuzulassungen in der EU haben sich im Oktober um 30,3 Prozent reduziert und Volkswagen verliert die Marktführerschaft.
Zeigte der Neuwagenmarkt in der EU zwischen März und Juni noch deutliche Zeichen der Erholung gegenüber dem Vorjahr, so kennt der Trend seit Juli nur noch eine Richtung – abwärts. Im Oktober lagen die Zahlen bereits im vierten Monat in Folge zweistellig unter dem Vorjahresergebnis. Nur noch 665.001 Pkw-Neuzulassungen führen zu einem Einbruch von 30,3 Prozent.
Volumenmärkte verlieren stark
Schwach wie der Gesamtmarkt zeigen sich auch die Ergebnisse in den einzelnen Märkten, die um bis zu fast 55 Prozent verlieren. Selbst die Volumenmärkte kämpfen mit ganz schwachen Zahlen. Frankreich meldet im Oktober nur 118.519 Neuzulassungen und ein Minus von 30,7 Prozent. Deutschland kann zwar mit 178.683 Pkw mehr Neuzulassungen vermelden, liegt aber dennoch um 34,9 Prozent unter dem Vorjahr. Nur 101.015 Neuzulassungen drücken das Italien-Ergebnis im Oktober um 35,7 Prozent unter das Vorjahresniveau. Spanien bleibt Oktober gar unter der 60.000er Marke. 59.044 Pkw-Neuzulassungen führen hier zu einem Minus von 20,5 Prozent. Einen Einbruch um 24,6 Prozent meldet Ex-EU-Mitglied Großbritannien, wo nur 106.265 neue Autos auf die Straßen kamen.
Durch das starke Frühjahr liegt das bisherige Jahresergebnis in der EU mit insgesamt 8.191.709 Neuzulassungen noch mit bescheidenen 2,2 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Großbritannien steht mit bislang 1.422.879 Pkw-Neuzulassungen und einem Plus von 2,8 Prozent noch einen Tick besser da.
Stellantis zieht an VW vorbei
Im deutlich schrumpfenden Markt kann der Volkswagenkonzern im Oktober seine europäische Marktführerschaft nicht verteidigen. Mit all seinen Marken sichert sich der Konzern zwar einen Marktanteil von 20,2 Prozent, der neue Marken-Multi Stellantis zieht im Oktober aber mit 22,2 Prozent Marktanteil vorbei. Stärkste Einzelmarke bleibt aber weiter VW mit einem Marktanteil von 9,3 Prozent. Renault und Peugeot liefern sich mit 7,2 zu 7,1 Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz. Das Verfolgerfeld führt Mercedes mit 5,9 Prozent vor Toyota und BMW (beide 5,7 Prozent) an. Auf den weiteren Rängen stehen Hyundai (5,5 %), Kia (5,2 %), Fiat (4,8 %), Dacia (4,2 %), Ford und Citroën (beide jeweils 4,1 %) und Opel mit 4,0 Prozent vom Kuchen. Die Rüsselsheimer stehen damit vor den VW-Marken Skoda (3,9 %) und Audi (3,7 %). Seat landet noch bei 2,5 Prozent knapp vor Volvo mit 2,3 Prozent. Alle anderen Marken liegen unter der Zwei-Prozent-Schwelle.