Das ist der neue Transit Custom
Ford präsentiert auf der IAA in Hannover den neuen Transit Custom. Der Kastenwagen kommt mit neuem E-Antrieb, als Plug-in-Hybrid und mit Dieselmotoren.
Mit dem Transit Custom hat Ford einen Dauerbrenner im Programm, der nun in die nächste Runde geht. Auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover hat der Autobauer die neue Generation des mittelgroßen Kastenwagens vorgestellt. Angeführt vom neuen vollelektrischen E-Transit Custom, den die Marke bereits im Vorfeld der Messe präsentiert hatte, wurden nun auch die weiteren Antriebsvarianten auf die Bühne gefahren. Die zweite Generation des Großraum-Van (als Pkw-Variante fährt er als Tourneo Custom vor) basiert auf einer komplett neuen Plattform.
Diese neue Plattform ermöglicht eine niedrigere Ladebodenhöhe und wird mit den Karosserieformen Kastenwagen und Kombi angeboten. Der Kastenwagen ist mit einer oder zwei Sitzreihen (Einzel- oder Doppelkabine) verfügbar, hinter den jeweiligen Sitzen ist der abgetrennte und verblechte Laderaum. Der Kombi ist als Personentransporter komplett verglast. Neu ist eine Variante mit L-förmiger Anordnung der Trennwand mit zwei statt drei Rücksitzen, wodurch eine einseitige Durchlademöglichkeit auf der kompletten Ladelänge möglich ist.
Die Optik des neuen Ford Transit Custom setzt auf das bewährte und sehr charakteristische Design mit der leicht spitz zulaufenden Front, bringt aber neue Designmerkmale ins Spiel, allen voran die niedrigeren Scheinwerfereinheiten, die je nach Variante von einer LED-Leuchtleiste überhalb des Kühlergrills verbunden werden. Am Heck sorgen die individuell gestalteten Hochkantleuchten und die strukturiert ausgeführten Türen dafür, dass der Transit Custom von hinten trotz der großen Flächen nicht plump wirkt, der Vorgänger war hier mit seiner glatten Fläche noch etwas einfacher gestaltet.
Auch wieder als Plug-in-Hybrid
Außer dem E-Transit Custom, den wir bereits ausführlich vorgestellt haben (siehe unten), gibt es künftig neben den Dieselmodellen auch wieder einen Plug-in-Hybrid. Dabei hat Ford nach dem Vorgänger, der mit seinem unkonventionellen Seriell-Hybrid-Aufbau nicht zur Gänze überzeugen konnte, nun auf bewährte Konzerntechnik zurückgegriffen. Zum Einsatz kommt der aus dem Ford Kuga PHEV bekannte Antriebsstrang mit der Kombination eines 2,5-Liter-Vierzylinder und einem Elektromotor, als Traktionsbatterie ist ein Lithium-Ionen-Akku mit 11,8 kWh Kapazität installiert. Die rein elektrische Reichweite wird für den Ford Transit Custom PHEV mit 57 Kilometer angegeben. Die Leistungsdaten hat Ford noch nicht verkündet, im Kuga kommt dieser Antrieb auf eine Systemleistung von 225 PS, da wird sich wohl wenig ändern.
Vier Dieselmotoren und Allradantrieb
Für Kunden, die weiterhin auf Dieseltechnik setzen, gibt es vier verschiedene Varianten des aktuellen Eco-Blue-Diesels mit zwei Liter Hubraum. Diesen gibt es in den Leistungsstufen 110, 136, 150 und 170 PS. Neben dem Standardgetriebe, eine Handschalt-Box mit sechs Gängen, ist künftig optional auch eine Achtgang-Automatik verfügbar. Wahlweise erhältlich ist außerdem ein Sperrdifferenzial. Ebenfalls neu und neben der Anwendung im Baustellenbetrieb oder in Bergregionen auch für Freizeit-Anwendungen hochinteressant: Ford wird den neuen Transit Custom Diesel erstmals auch mit Allradantrieb anbieten. Auf der Messe in Hannover trat diese Allradversion in einer "Trail"-Variante mit SUV-Verkleidungen an (siehe Bildergalerie).
Im Video: Das Klapplenkrad
Die komplett neue Plattform erlaubt außerdem einige nette Gimmicks, die den neuen Transit Custom nochmals nützlicher machen. Das spannendste Detail ist sicher das klappbare Lenkrad (siehe Video oben), das sich in eine schräge "Laptop-Position" und in eine waagerechte Einstellung als Arbeits- und Esstisch schwenken lässt. Dabei wird der Lenkradkranz auf der Lenksäule geschwenkt, die in ihrer Position bleibt. Vor allem für Ausbau-Hersteller interessant: Ford schafft mit dem neuen Transit Custom eine integrierte Schnittstelle für Zusatzeinbauten ("Ford Pro Upfit"). So lassen sich branchenspezifische Zusatzausstattungen von Beleuchtungen bis hin zu Maschineneinbauten über das Fahrzeuginterface ansteuern und so auch in die Bedienung über das Multimedia-System einbinden. Für den Plug-in-Hybrid lässt sich zudem wie für den E-Transit Custom das "ProPower Onboard"-System bestellen. Damit stellt die Traktionsbatterie über eine entsprechende Steckdose Wechselstrom für Maschinen und Werkzeuge bis zu 2,3 kW Leistung bereit.
Bis die neue Generation mit zwei Radständen, zwei wählbaren Höhen und in fünf Ausstattungslinien (Basis, Trend, Limited, Trail und Sport) auf den Markt kommt, dauert es allerdings noch ein wenig. Der neue Ford Transit Custom wird als Modelljahr 2023 in der zweiten Jahreshälfte ´23 zu den Kunden kommen. Entsprechend sind noch keine Preise bekannt.