Izera auf Geely-Technik erst ab 2025
Die polnische Elektroautomarke Izera nutzt die Geely-SEA-Plattform. Designstudien eines kompakten Fünftürers und eines SUV zeigen künftige Elektroautos. Die sollten eigentlich 2023 in Serie gehen. Jetzt wurde der Starttermin auf 2025 verschoben.
Im Jahr 2011 beendete FSO die Produktion von Autos, seitdem gibt es keine polnische Automarke mehr. Trotzdem ist die Branche auch heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitsgeber. Volkswagen Nutzfahrzeuge baut in unserem östlichen Nachbarland die Modelle Caddy und Crafter.
Ziemlich überraschend wurde im August 2020 eine neue polnische Automarke angekündigt. Das Unternehmen Electromobility Poland (EMP) hat unter dem Namen Izera zwei Designstudien vorgestellt. Ursprünglich sollte die Serienfertigung der beiden Elektroautos bereits 2023 starten. Mitte Januar 2023 hat das Unternehmen gegenüber der Automobilwoche allerdings bestätigt, dass die Fertigung von E-Autos der Marke Izera erst Ende 2025 anlaufen wird. Der Bau der Fabrik in Jaworzno verzögert sich auf Anfang 2024. Gründe für die Verschiebung wurden nicht genannt.
Plattform von Geely, EDAG als Partner
Gezeigt wurden beim Termin in 2020 ein kompakter Fünftürer und ein darauf aufbauender SUV. Einer Unternehmensmitteilung nach bauen beide auf einer existierenden Plattform auf, die man von einem externen Partner zukauft. Um welche technische Basis es sich handelt, wird noch nicht verraten. Als Entwicklungspartner für die Izera-Modelle wird das deutsche Unternehmen EDAG genannt.
Im November 2022 hat EMP eine Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Autobauer Geely unterzeichnet, die den Polen die Nutzung der Elektroantriebsplattform SEA erlaubt. EMP ist damit das erste Unternehmen außerhalb der Geely-Familie, das Zugriff auf diese Plattform erhält. Die erworbene Lizenz ermöglicht es EMP, individuelle Systeme kontinuierlich weiterzuentwickeln und die erworbene Technologie an seine Projektanforderungen anzupassen.
Mit welchen Eckdaten die polnischen Modelle auf der Geely-Plattform antreten werden, ist noch nicht bekannt. Die Polen stellen aber eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in "unter acht Sekunden" in Aussicht. Mit der größeren von zwei geplanten Batteriegrößen soll eine Reichweite von 400 Kilometern ermöglicht werden.
Beide Modelle sollen sehr familienfreundlich sein. Halteschlaufen an den B-Säulen erleichtern das Ein- und Aussteigen für Kinder. An den Rückseiten der Vordersitzlehnen lassen sich Tische ausklappen, außerdem ist ein Tablethalter vorgesehen. In der vorderen Mittelkonsole befindet sich ein Ablagefach für eine Handtasche.
Kooperation mit Torino Design
Das Karosseriedesign entstand in Zusammenarbeit mit dem italienischen Unternehmen Torino Design. Auffälliges Merkmal, sowohl beim kompakten Fünftürer als auch beim SUV, sind Flächen mit LED-Lichtpunkten an Front und Heck. Inwieweit sich der Auftritt beider Prototypen in den späteren Serienmodellen wiederfinden wird, bleibt abzuwarten.