Roush Mustang Stage 3

Motor, Fahrwerk, Aerodynamik, Räder und Innenraum: Roush Performance lässt in seinem Programm für den Ford Mustang GT nichts aus. Besonders interessant ist die Abgasanlage, deren Lautstärke sich per App einstellen lässt.
Zu behaupten, Jack Roush sei ein Glückskind, ist noch untertrieben. Nicht nur, dass der ältere Herr aus den USA ein erfolgreiches NASCAR-Team betreibt. Nein, er hat auch zwei Flugzeugabstürze überlebt. Und er hat die namhafteste Tuningfirma für die Marke Ford aufgebaut. Wenn es um Leistungssteigerungen für Erzeugnisse des amerikanischen Ford-Zweiges geht, dann hat meist das Unternehmen aus Plymouth, Michigan seine Finger im Spiel.
Kompressor-Tuning führt zu 720 PS
Vor allem Mustang-Freunde gönnen sich gerne die Teile aus dem Hause Roush Performance. Oder gleich ein ganzes Auto wie den 2019 Mustang Stage 3, den Jack Roush und seine Mitstreiter auf der New York Auto Show erstmals der Weltöffentlichkeit präsentieren. Im Mittelpunkt des Tunings steht ein TVS-2650-Kompressor-Umbau, der die Leistung des Mustang GT mit Fünfliter-V8 auf 720 PS hebt. Nebenher wächst das maximale Drehmoment auf 827 Newtonmeter. Zum Vergleich: Im Serienzustand kommt das Pony in seiner US-Spezifikation auf 466 PS und 569 Nm.
Damit man dem Mustang die Zusatz-Power auch ansieht, verpasst ihm Roush ein Aerodynamik-Komplettpaket. Vorne gibt es einen Kühlergrill mit Querstreben statt Wabengitter, der Lufteinlass in der vorderen Stoßstange zeigt sich verbreitert. Die Spoilerlippe findet seitlich ihre Fortsetzung, die sich bis hinauf zum oberen Ende des Stoßfängers zieht. Die Motorhaube trägt nun Luftauslässe, der hintere Kotflügel deutet einen Lufteinlass an, auf dem Heckdeckel sitzt ebenfalls ein Spoiler. Hinzu kommen diverse Streifen, Embleme, Plaketten und Schriftzüge.
Auspuff-Spielerei per App
Roush spendiert außerdem ein in Höhe und Härte verstellbares Gewindefahrwerk. Die hauseigenen 20-Zoll-Felgen bezieht der Tuner mit Extreme-Contact-Sportreifen von Continental. Hinzu kommt ein aktives Auspuffsystem, dessen Lautstärke und Klangfarbe verändert werden kann. Entweder per Drehrädchen auf der Mittelkonsole, das die Einstellungen „Touring“, „Sport“, „Track“ und „Custom“ erlaubt. Letztere führt zu einer App, mit der nach Herzenslust am Auspuff herumgespielt werden kann. Hier lässt sich einstellen, wie das Abgassystem abhängig von Drehzahl, Geschwindigkeit, Pedal- und Drosselklappenstellung klingen soll.
Innen verewigt sich Roush mit weiteren Plaketten sowie eigenen Instrumenten, Fußmatten und Einstiegsleisten. Auf Wunsch gibt es zusätzlich Ledersitze, ein Pedalset, einen neuen Schaltknauf und spezielle Türpins. Wer möchte, kann sogar ein Roush-Werkzeugset ordern.
Schnäppchenpreis und Fünf-Jahres-Garantie
Dann wird es aber teurer als die 57.280 Dollar (aktuell knapp 51.000 Euro), die der Roush Mustang Stage 3 inklusive Basisauto kostet. Aber ruft man sich noch einmal die Leistung ins Gedächtnis (720 PS!), ist das trotzdem ein echter Sondertarif. Enthalten ist übrigens eine Garantie auf den Antriebsstrang über fünf Jahre oder 60.000 Meilen (96.561 Kilometer). Sicher ist sicher – wer wüsste das besser als Jack Roush.