Leine oder Gehege? Das sind die Meinungen
Auslaufgehege für Hunde auf Stell- und Campingplätzen: Komfortable und tierfreundliche Alternative zum Anleinen oder eine Verschlimmerung zweifelhafter hygienischer Verhältnisse?
"Seit geraumer Zeit", schreibt an die Redaktion ein promobil-Leser, "explodiert auf den Stell- und Campingplätzen die Zahl der 'Viehzäune', mit denen dort die meist kleinen Parzellen-Bereiche vor dem Wohnwagen oder Reisemobil umfriedet werden.
Wenn vom Betreiber Hunde generell erlaubt werden, gilt auf Camping- und Stellplätzen jedoch praktisch überall folgende Regelung: Die Tiere sind auf dem Platz an der Leine zu führen, der Gassi-Gang hat außerhalb des Platzes zu erfolgen. Diese Regelung ist einerseits sicher eine Einschränkung der Freiheit von Hund und Herrchen oder Frauchen, hat aber andererseits recht einleuchtende hygienische Grundlagen."
Man kriegt nicht mit, was da alles "rausläuft"
"Was passiert in diesen Umzäunungen?", frag unser Leser und fährt fort: "Ich erlebe es fast immer so: Die Hunde werden dort geparkt, sie haben ihren, wenn auch kleinen, Auslauf und werden zusätzlich zum Ausgang herausgenommen (meistens nur für wenige Augenblicke des Tages). Dass die Vierbeiner in den vielen Stunden hier und da mal was unter sich lassen, ist vollkommen natürlich. Dass dann auch bei aller Sorgfalt die Hinterlassenschaften nicht rückstandslos beseitigt werden können, versteht sich, besonders wenn man bedenkt, dass Herrchen und Frauchen das meist nicht mitkriegen, weil sie ihre Vierbeiner ja gut 'versorgt' wähnen und nicht im Detail mitbekommen, was da so alles rausläuft."
... und nach mir die Sintflut?
"Bei der Abreise", so will es der Leserbriefschreiber häufig beobachtet haben, "wird der ′Viehzaun‘ ordentlich zurückgebaut und für den nächsten Einsatz sortiert – und ab die Post. Nur kurze Zeit später wird dieser Platz zum Beispiel an eine Familie mit kleinen Kindern vergeben, die dann, ähnlich wie zuvor die Hunde, über die kleine Grünfläche krabbeln und sich am Campen erfreuen."
Das ist Ihre Meinung zu diesem Thema
Auslaufgehege für Hunde auf der Campingplatz- oder Stellplatz-Parzelle: optimal für Mensch und Tier, weil aufs Anleinen verzichtet werden kann, ohne dass sich die Platznachbarn belästigt fühlen müssten – oder hygienische Katastrophe, weil bei der Abreise oft nicht alle tierischen Hinterlassenschaften mitgenommen werden? Das Thema hat polarisiert – und die promobil-Leser fanden noch weitere Gesichtspunkte pro und contra Gehege.
Anita Lippl, per E-Mail:
Wir haben selber zwei Riesenschnauzer im Wohnmobil mit dabei und seit letztem Jahr auch einen mobilen Hundezaun. Hier sind unsere Hunde wesentlich entspannter als angeleint. Zum Thema Hinterlassenschaften: Erstens ist es die Pflicht des Halters, diese zu beseitigen. Zweitens werden die Hunde auch oft nicht an kurzen, sondern relativ langen Leinen angebunden, und auch hier können sie ihr Geschäft im Umkreis verrichten. Die eingezäunten Bereiche sind meist so klein, dass Hunde das eigentlich als "Wohnzimmer" ansehen und hier keinesfalls ihr Geschäft verrichten wollen, egal ob großes oder kleines.
Werner Lemp, per E-Mail:
Noch nie wäre es mir in den Sinn gekommen, für den Hund ein Gehege zu erstellen. Das möchte ich weder den Nachbarn noch dem Hund antun. Wenn der Hund mit mir genug laufen kann, ist er auf dem Campingplatz zufrieden an langer Leine am Campingbus angebunden.
Sandra Lübke, Groß Grönau:
Ob der Hund an der Leine oder in einer Umfriedung frei läuft, ist meines Erachtens unerheblich. Auch an der langen Leine kann und wird sich der Hund lösen müssen, wenn er nicht zum ausgedehnten Spaziergang mitgenommen wird. Was soll überhaupt die hygienische Sauberkeit in der Natur bedeuten? Vögel, Hasen, Igel, Mäuse ... alle Tiere hinterlassen dort ihre Geschäfte – auch auf den Flächen der Camping- und Stellplätze.
Kerstin Hoenert, per E-Mail:
Ich finde die Hundegehege in Ordnung, das Tier muss nicht rund um die Uhr an die Leine. Gerade kleine Hunde "vertüdeln" sich ständig in ihren Leinen.
Petra und Oliver Schubert, per E-Mail:
Auch als Hundebesitzer sind wir nicht glücklich mit diesen Gehegen – wegen der bekannten Probleme der Hinterlassenschaften, aber auch wegen des teilweise territorialen Verhaltens von einigen Hunden: Jeder wird angekläfft, der vorbeigeht. Das bringt einfach Unruhe auf einen Stellplatz/Campingplatz, und gerne werden dann andere Hundehalter mit in "Sippenhaft" genommen. Das "Leinensalat"-Argument gegen das Anleinen können wir nicht bestätigen, unsere Hunde sind meist froh, nach einem Wohnmobiltag, der mit Wandern, Fahrradfahren und so weiter verbracht wird, endlich auf ihren Decken zu schlummern.
Martina Trüller, per E-Mail:
Vielleicht sollte man nicht alle über einen Kamm scheren. Schwarze Schafe gibt es überall. Wir hatten auch schon Müllreste und Grillabfälle vom Vorgänger. Verantwortungsvolle Hundehalter parken ihren Hund nicht einfach in solchen Gehegen oder unbeaufsichtigt am Fahrzeug angeleint.
Roland Ehinger, per E-Mail:
Ob Gehege oder Leine auf der Parzelle, spielt im Prinzip keine Rolle. Unsere Meinung ist: spezielle Plätze nur für Hundebesitzer, da können sie in ihrem eigenen Dreck sitzen.
Matthias Leib, per E-Mail:
Die Zaunbauer sind meiner Meinung nach einfach zu bequem, um sich wirklich um die Tiere zu kümmern. Die werden da "geparkt", das hat mit artgerechter Haltung nichts zu tun. Und wenn man dann mit dem angeleinten Hund vorbeiläuft, geht meist auch noch wildes Gekläffe los ... Auch aus Hygienegründen sollte das verboten werden. Wer seinen Hund nicht Gassi führen kann oder will, sollte sich auch keinen anschaffen.
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