Eigentlich kein Auto
Pininfarina hat erstmals einen Prototyp komplett digital mit VR-Technologie (Virtual Reality) entwickelt. Das Resultat taufen die Italiener Teorema. Ein Auto ist es aber eigentlich nicht.
Schon der erste Blick auf Pininfarinas Concept Teorema bestärkt den seit einiger Zeit wachsenden Eindruck, dass Kupfer- und Bronze-Töne die neue hippe Design-Farbe in der Automobilwelt sind. Aber das nur am Rande, denn hier geht es natürlich nicht vorrangig um die Lackierung, sondern das, was drin steckt. Dabei handelt es sich um die vollautonome und rein elektrische Vision zukünftiger Mobilität.
Das Innenraum-Layout des Teorema ist variabel. Bis zu fünf Personen finden Platz, sofern das Fahrzeug im "Drive Mode" unterwegs ist. Das bedeutet, alle Sitze sind nach vorne gerichtet, zuvorderst sitzt der Fahrer, allerdings ohne Lenkrad. Zwei Streben mit Griffen und Tasten recken sich gen Fahrzeugmitte – wie genau damit gesteuert wird, verraten die Designer indes nicht. Der Fokus dürfte ohnehin auf der vollautonomen Fortbewegung liegen, die sich im entsprechenden Fahrmodus durch eine loungeartige Sortierung der Sitzmöbel auszeichnet. Insofern ist der Teorema auch eher ein 5,40 Meter langes mobiles Wohnzimmer als ein Auto.
Von Luft durchströmt
Als Basis dient eine flache "Skateboard-Plattform", die so gut wie jede Form von Aufbau ermöglicht. Der Einstieg gelingt über die Rückseite, das Dach wird nach oben und vorne geschoben. Die Passagiere sollen so einfach hineinlaufen und ihre Pätze einnehmen können, bevor sich die Dachkonstruktion wieder schließt. Dynamische LED-Streifen auf dem Boden weisen dabei den richtigen Weg, obwohl man sich auf weniger als sechs Metern kaum verlaufen dürfte. Bedienelemente verstecken sich unter sogenannten smarten Oberflächen und erscheinen nur dann, wenn eine Hand in ihre Richtung bewegt wird.
Die extravagante Form folgt einem besonderen aerodynamischen Konzept. Die große Strömungsöffnung an der Front leitet die Luft seitlich an der eigentlichen Kabine vorbei. Der Luftstrom verläuft dabei unter der Außenhaut und verlässt die Konstruktion durch die vom Rücklicht eingerahmte Öffnung am Heck. So soll die Effizienz des Elektroantriebs gesteigert werden.