Unter Bayern
Der Audi S4 schickt sich an, die Thronfolge des BMW M3 anzutreten. Reicht seine Sportlichkeit dafür aus?
Rundenzeiten Kleiner Kurs Hockenheim Eindrucksvolle Visitenkarte des BMW M3 In Hockenheim zeigt sich deutlich, dass dem Audi S4 die sportliche Konsequenz fehlt. Durch die kopflastige Gewichtsbalance schiebt der S4 im Grenzbereich stark über die Vorderachse. Das kostet immens Zeit und ist auch durch die hervorragende Traktion am Kurvenausgang nicht zu kompensieren. Durch die komfortablere Fahrwerksabtimmung sind die Wankneigungen im Vergleich zum BMW M3 relativ hoch. Der Münchner fühlt sich in Hockenheim pudelwohl. Mit der Präzision eines Uhrwerks lassen sich hier Runden abspulen, als säße man in einem Renntourenwagen. Das tut man eigentlich auch – nur mit Straßenzulassung.
Auf den Punkt gebracht Von seinen konzeptionellen Anlagen hat der neue Audi S4 alles mit auf den Weg bekommen, um sich die sportliche Vormachtstellung in der gehobenen Mittelklasse zu sichern. Vor allem der exzellente Achtzylinder verdient eine tiefe Verneigung. Der hoch verdichtete Fünfventiler weiß in allen Lebenslagen zu glänzen. Nicht nur bei seinem Drehmoment, sondern auch mit seiner Dreh-freude präsentiert er sich als veritabler Sportmotor. Dass diese sportlichen Tugenden jedoch nicht durchweg zum Tragen kommmen, liegt am relativ hohen Gewicht des S4. 1730 Kilogramm sind für einen reinrassigen Sportler in dieser Klasse einfach zu viel. Demnach wird der Ingolstädter vom BMW M3 in die Schranken gewiesen. Der Münchner wiegt immerhin 150 Kilogramm weniger und ist ganz konsequent auf Sportlichkeit ausgelegt. So bleiben seine perfekte Gewichtsbalance, der gierige Motor, das perfekte Fahrwerkssetup und das absolut präzise Handling in dieser Klasse unerreicht. Dass sich der S4 wiederum mit komfortableren Langstreckenqualitäten auszeichnet, ist unumstritten – abgesehen davon, dass er auch im Verbrauch den Kürzeren zieht. Warten wir also auf den RS4, der wird im nächsten Jahr wohl der wahre Widersacher für den M3 werden.