Volvo V50 2.0D im Test
Nach vier Jahren Laufzeit bekommt der Volvo V50 ein Doppelkupplungsgetriebe von Getrag. Wie es sich mit dem 2.0-Diesel versteht, zeigt der erste Test.
Verabschieden wir uns mal langsam und mit einem sentimentalen Wandlerschlupfen vom Vollautomaten. Zumindest bis zur Grenze der Business-Class. Unterhalb von E-Klasse, Fünfer und A6 packen die Hersteller inzwischen lieber die sparsameren und fixeren Doppelkupplungsgetriebe rein.
Ein solches kauft Ford für seinen Markenverbund bei Getrag ein – zunächst für den Focus und alle Volvo-Modelle, die auf ihm basieren: C30, S40, C70 und eben auch V50. Die Sechsgang-Box kostet 1.950 Euro und gibt es wie bei Ford vorerst nur in Kombination mit dem meistverkauften Triebwerk, dem Zweiliter-Diesel.In weiteren Modellreihen und Motorversionen kommt sie später.
Die Technik ist inzwischen bekannt: Eine Kupplung kümmert sich um die Gänge 1, 3, 5 und den Rückwärtsgang, die andere übernimmt die Stufen 2, 4 und 6. Dabei wechseln sie sich nicht ganz so schnell ab wie die vom VW-DSG, verschleifen den Schaltvorgang aber feiner – im automatischen wie auch im manuellen Modus.
Selbstschalten hat geringe Priorität
Dem Selbstschalten gewährt Volvo nur geringe Priorität, denn Paddel am Lenkrad fehlen. Bleibt der Wählhebel, der allerdings mit Nachdruck nach vorn gedrückt oder nach hinten gezogen werden muss, damit die Steuerung reagiert und einen Gang hoch- oder zurückschaltet. So bleibt der Wählhebel die meiste Zeit auf D, worauf Motor und Getriebe auch am besten eingespielt sind.
Die Doppelkupplungsbox schaltet punktgenau, also pfuscht man ihr als Fahrer lieber nicht besserwisserisch hinein. Schließlich bietet der angemessen sparsame Turbodiesel mit 320 Newtonmeter bei 2.000/min viel Drehpotenzial.
Aber wie in den 17 anderen Peugeot-, Citroën-, Ford- und Volvo-Modellen, in denen sie arbeitet, spielt die partikelgefilterte136-PS-Maschine hier lieber die Rolle des kultivierten und komfortablen Niedertourers. Darauf ist das Fahrwerk nicht ganz eingestellt, wenn Volvo den V50 mit dem sportlichen R-Design-Paket schickt. Für die üppig ausgestattete Topversion Summum kostet es 1.180 Euro und rüscht den Kombi mit Spoilern, Schwellern, 17-Zoll-Rädern, Chrom- und Alurad auf. Wer das nicht dringend braucht, verzichtet besser darauf. Denn die Federung reagiert wegen des steiferen Abrollens der 205/50er-Reifen auf Unebenheiten etwas unbeholfener als bei den Normalmodellen. Ansonsten bleibt der V50 auch mit Powershift und R-Paket, was er seit vier Jahren ist: ein bequemer, sicherer, schicker und sorgfältig verarbeiteter Kombi ohne überrragende Ladequalitäten.