Dallara Stradale (2017)
Dallara ist bekannt als Entwickler und Hersteller von Rennwagen für verschiedene Motorsport-Klassen. 2016 hatte die italienische Sportwagenschmiede einen Extremsportler mit Straßenzulassung angekündigt, jetzt wurde er vorgestellt.
Dallara, die mit ihren Chassis in diversen Formel-Klassen bis hin zur Formel 1 sowie der IndyCar-Serie aktiv sind, wollen auch bei den Straßensportlern mitmischen. Allerdings bei denen, die überwiegend auf der Rundstrecke bewegt werden, aber auch noch auf die Straße dürfen. Der Hardcore-Racer wurde jetzt am 81. Geburtstag von Gian Paolo Dallara enthüllt.
400 PS gegen 855 kg Gewicht
Erfahrungen für ein entsprechendes Modell hat Dallara unter anderem bei der Entwicklung des Alfa 4C sowie des KTM X-Bow gesammelt, für die die Italiener die Chassis geformt haben. Das Carbon-Monocoque samt Aluhilfsrahmen des Straßen-Renners ist eine Eigenentwicklung.
Rund 400 PS aus einem 2,3-Liter-Ford-Turbovierzylinder sollen den trocken nur 855 Kilogramm schweren Mittelmotor-Sportwagen befeuern. Satte 500 Nm werden als maximales Drehmoment angegeben. In der Länge misst er 4,16 Meter, in der Breite 1,88 Meter und in der Höhe nur 1,04 Meter. Der Radstand wird mit 2.475 mm angegeben. Der aerodynamische Abtrieb soll bei maximal 820 Kilogramm liegen (Coupé mit großem Heckflügel). Geschaltet wird manuell durch 6 Gänge. Optional steht auch eine automatisierte Schaltung mit Paddel am Lenkrad zur Verfügung. Für die Spurtzeit von Null auf 100 km/h werden 3,25 Sekunden veranschlagt, maximal soll der Stradale 280 km/h schnell sein.
Preise ab 155.000 Euro plus Steuern
Für zusätzliche Exklusivität soll die limitierte Stückzahl sorgen. Nur 600 Exemplare in drei unterschiedlichen Karosserieformen, geschlossenes Modell mit Fahrgastkuppel, als Cabrio mit Scheiben und als offenes Modell ohne Scheiben, entstehen in den nächsten 5 Jahren. Der Preis: Ab 155.000 Euro zuzüglich diverser Ausstattungsoptionen und Steuern. Die große Windschutzscheibe mit Carbonrahmen kostet rund 16.600 Euro, das Targa-Dach weitere 7.700 Euro, die beiden Flügeltüren schlagen mit weiteren 7.300 Euro zu Buche. Konventionelle Türen gibt es garnicht. Wer das spartanisch bestückte Cockpit entern möchte, muss über die Seitenteile reinklettern, denn Dallara hat die Flanken zur Luftführung von der Nase direkt zu den Kühlern genutzt.
Der Dallara Stradale kommt mit den klassischen Design-Insignien konventioneller Sportwagen daher. An der Front ist ein großer Kühlerluftschlund zu sehen, mächtige Powerdomes ragen über den vorderen Rädern empor und tragen die schmalen Scheinwerfereinheiten. Die flache Haube mündet in einer Passagier-Kanzel, die nahezu vollständig transparent ist. Die Türen lassen sich nach oben öffnen. Besonders in der Seitenansicht ist das niedrige Sportwagenkonzept gut zu sehen. Die Überhänge sind kurz, die Seitenlinie gewellt und auch die hinteren Kotflügel ausgestellt. Am Heck zeigen sich schmale Leuchten, ein mächtige Diffusor, Doppelauspuffendrohre und ein riesiger Heckspoiler. Der komplett flache Unterboden mündet in einen mächtigen Diffusor. Zusammen mit einem voll einstellbaren Fahrwerk und Sportreifen soll der Dallara Stradale so fit für die Rundstrecke sein.