Apps, Funktionen, Hersteller: Was kann Android Auto?
Android Auto mit Android-Smartphones ins Auto integrieren – kein Problem. Wir zeigen Ihnen die Unterschiede der verschiedenen Varianten und stellen günstige Nachrüstlösungen vor.
Bildershow: Alle Funktionen von Android Auto im Überblick >>
Als Infotainmentsystem eines modernen PKW präsentiert sich Googles Android Auto, denn darin lassen sich Android-Smartphones optimal integrieren. Android Auto hat nicht nur das in die Jahre gekommene Mirrorlink längst verdrängt, sondern konkurriert auch mit Apples Carplay zur Integration von iPhones im Auto.
In diesem Artikel werden wir Ihnen Android Auto in all seinen Varianten detailliert vorstellen. Sie erfahren, in welchen Fahrzeugen welches Automobil-Herstellers Android Auto genutzt werden kann und lernen das Funktionsprinzip kennen. Ferner erklären wir Vor- und Nachteile von Android. Zu guter Letzt testen wir Android Auto permanent in den neuesten Fahrzeugmodellen von unterschiedlichen Herstellern. Unter anderem können Sie ausführliche Testberichte zu Android Auto in den folgenden Auto-Modellen lesen: Audi A4, Skoda Rapid Spaceback, VW Bus, Seat Ibiza Connect, Honda Civic und Mercedes E-Klasse. Auch Nachrüstlösungen für existierende PKWs stellen wir Ihnen vor.
Alles was Sie über Android Auto wissen müssen:
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Für 2022 geplante Verbesserungen
Auch wenn Google auf der diesjährigen CES in Las Vegas nicht vertreten war, nutzten die Kalifornier dennoch die Gelegenheit, um die kommenden Neuerungen des Jahres 2022 von Android Auto vorzustellen.
Android-Smartphone als Autoschlüssel
Einige Modelle von BMW lassen sich bereits jetzt mithilfe bestimmter Galaxy-Smartphones (womit aktuell nur das S21 gemeint ist) aufschließen, zuschließen und manchmal auch starten. Das funktioniert ebenso mit Google-Pixel-Modellen wie dem Pixel 6 oder dem Pixel 6 Pro. Ähnlich hat BMW auch Apple Carkey umgesetzt: Apple Carkey im Test: BMW mit iPhone öffnen und losfahren ("BMW Digital Key"). Genauso wie bei BMW Digital Key muss das Android-Smartphone ziemlich umständlich an einen bestimmten Punkt der Fahrertür gehalten werden. Es handelt sich dabei um eine auf Ultra Wireband (UWB) basierende Technik.
Die wichtigste für 2022 geplante Verbesserung ist die, dass das Android-Smartphone in der Tasche bleiben kann und nicht mehr extra herausgenommen werden muss. BMW Digital Key bietet diesen "Komfort" aktuell nur im Rahmen von iNext an. Hierbei muss man wissen, dass sich jeder Tesla mit einem Smartphone aufschließen lässt. Ein Herausnehmen aus der Tasche ist hierbei nicht nötig. Ein weiteres geplantes Highlight: Der "digitale Autoschlüssel" kann an andere Smartphones weitergegeben werden. Es wird damit gerechnet, dass die Zahl der diese Features unterstützenden Autos und Smartphones im Jahr 2022 noch deutlich zunehmen wird.
Auto und Android-Smartphone schnell über Fast Pair koppeln
Fast Pairing wird Aussagen zufolge bereits von ausgewählten Automodellen der Hersteller BMW und Ford unterstützt. Ziel dabei ist die Kopplung per Fingertipp zwischen Smartphone und Auto.
Nachrüstung für die kabellose Nutzung von Android Auto
Sollte Ihr Infotainment-System die Unterstützung der kabellosen Verbindung zwischen Auto und Smartphone für Android Auto verweigern, besteht die Möglichkeit zur Nachrüstung dieser Funktion. Hierfür wird der Motorola MA1 Wireless Adapter zum Preis von 89,95 Euro angeboten. So brauchen Sie den Adapter nur an einen USB-Port Ihres Infotainment-Systems anzuschließen.
Weitere Apps für die Unterstützung von Android Automotive und Android Auto
Neue Apps sind für Android Auto geplant. Darunter befindet sich auch Lyft. Bei Autos mit integriertem Android Automotive (beispielsweise im Polystar) wird es außerdem noch weitere Apps wie Chargepoint für das Laden von E-Autos oder Sygic zur Navigation geben. Etwas später soll noch eine Option hinzukommen, mit der Sie Youtube-Videos im geparkten Auto anschauen können. Zunächst ist das allerdings nur für bestimmte Volvo-Modelle geplant.
Einige Fahrzeuge von Volvo sollen zudem einen erweiterten Google Assistant erhalten, über den Einstellungen am Auto vorgenommen werden können. So sollen Sie etwa per Sprachbefehl Google nach der nächsten Wartung fragen können oder den Spurhalte-Assistenten einschalten. Ebenfalls werden die neuen "Remote Actions" nur für ein paar bestimmte Volvo-Modelle verfügbar sein. Mit diesen Funktionen können Sie per Sprachbefehl via Google Assistant den Batteriestand abfragen, das Auto aufsperren oder auch die Heizung regeln.
Coolwalk: Neue Bedienoberfläche für Android Auto
Zwischenzeitlich sind im Internet geleakte Fotos mit Screenshots von "Coolwalk" aufgetaucht. Das ist der Codename der nächsten Version von Android Auto. Unter anderem konnte man die Fotos bei Androidworld.it, Reddit sowie bei XDA Developers sehen. In einem zweigeteilten Bildschirm sieht man links Anwendungen wie den Musikplayer oder Nachrichten und rechts stets die Google-Maps-Karte. Auch wenn der genaue Zeitpunkt noch nicht bekannt ist, wird erwartet, dass Google das Android-Auto-Update bald ausrollen wird. -
Verfügbare Android-Auto-Varianten
Zurzeit sind die folgenden Varianten verfügbar:
Android Auto: Diese Variante kann Smartphone-Displays- und -Apps partiell auf das Infotainmentsystem-Display im Auto spiegeln; hiermit befasst sich dieser Artikel hauptsächlich.
Android Auto für Smartphone: Diese Variante kann standalone als App explizit auf dem Smartphone genutzt werden, ohne dass das Display des Fahrzeug-Infotainmentsystems daran beteiligt ist; die Variante ist veraltet und nur bis Android 11 kompatibel.
Google Assistant Driving Mode: Die Variante läuft auf Smartphones ab Android 9 und wurde als Nachfolger von Android Auto für Smartphones konzipiert; ab Android 12 ersetzt sie verbindlich Android Auto auf Smartphones. Hierfür erhielt sie eine neue Oberfläche. Der prinzipielle Aufbau mit Navigationsleiste am unteren Rand von Android Auto wurde übernommen. Google Assistant Driving Mode erlaubt die gleichzeitige Nutzung zweier Apps wie etwa Google Maps und den Musikplayer. Bei der Darstellung wird nur das Hochformat unterstützt.
Android Automotive: Hierbei handelt es sich um ein vollwertiges Betriebssystem für das Auto-eigene Infotainmentsystem. Es wird unter anderem im Polestar sowie in bestimmten Volvos genutzt.
Ob Sie Android Auto mit dem Infotainmentsystem verbinden oder Android Auto für Smartphones auf dem Handy standalone nutzen möchten, der Download ist bei beiden Nutzungskonzepten jeweils identisch. Android Auto für die Android-Version 6-11 können Sie hier herunterladen. Hinweis: Nicht herunterladen lässt sich dagegen Android Automotive, denn dieses wird im Infotainmentsystem vom Automobilhersteller verbaut. -
Wer dahintersteckt: Automobilhersteller, Google und Open Automotive Alliance
Google hat Android Auto entwickelt. Die App-Darstellung wurde für den Einsatz in Fahrzeugen optimiert. Die Open Automotive Alliance wurde Anfang 2014 auf der Consumer Electronics Show (CES) eigens für Android Auto gegründet. Das von Google, dem Chip-Hersteller Nvidia und den beteiligten Autofirmen verfolgte Ziel, Android ins Auto zu bringen, zeigte sich in aller Deutlichkeit. Im Idealfall würde dies in der Form des kompletten Betriebssystems vom Infotainmentsystem geschehen. -
Android Auto: Voraussetzung für den Einsatz
Android Auto fürs Auto-Display
Um Android Auto aufs Auto-Display zu bringen, benötigen Sie neben dem Android-Smartphone natürlich auch ein kompatibles Fahrzeug. In dieser Variante erfolgt eine Spiegelung des Smartphone-Displays inklusive aller kompatiblen Apps auf den Bildschirm des Fahrzeugs.
Voraussetzung auf der Smartphone-Seite: Auf dem Android-Smartphone muss die Android-Auto-App installiert sein. Die kostenlos erhältliche App lässt sich auf Smartphones ab der Version Android 6.0 installieren. Eine kabellose Verbindung setzt allerdings Android 11 voraus.
Voraussetzung auf der Auto-Seite: Nicht nur das Smartphone, sondern auch das Infotainment-System des PKW muss Android Auto unterstützen. Die Automobil-Hersteller bieten im Rahmen ihrer jeweils aufpreispflichtigen Ausstattungspakete Support für Android Auto an. Bei Volkswagen heißt das Paket App-Connect, bei Skoda Smartlink, bei Audi Smartphone Interface und bei Seat Full Link. Wenn Sie ein Fahrzeug ohne werkseitig verbautes Infotainmentsystem nutzen, können Sie ein kompatibles Infotainmentsystem auch nachträglich kaufen und nachrüsten. Bei Amazon oder im PC-Welt-Preisvergleich finden Sie entsprechende Angebote.
Android Auto vs. Android Automotive
Android Automotiv basiert auf Android Auto und wird seit März 2017 gemeinsam von Google und Intel entwickelt. Dabei ging es darum, eine spezielle Android-Variante zu entwickeln, die als Betriebssystem-Basis mehreren Komponenten dient: dem Infotainmentsystem, der Instrumententafel im PKW sowie der Steuerung der Klimaanlage. Entscheidet sich ein Automobilhersteller für Android Automotive, kann er das Betriebssystem seinen Bedürfnissen entsprechend anpassen.
Im PKW läuft Android Automotive als eigenständiges Betriebssystem. Im Gegensatz zu Android Auto wird für den Betrieb kein Android-Smartphone benötigt. So nutzt etwa das Elektroauto Polestar 2 Android Automotive als Betriebssystem. Bei der Entwicklung seines Uconnet-5-Infotainmentsystems greift Fiat Chrysler ebenfalls auf Android Automotive als Basis zurück. Zu den weiteren Interessenten für Android Automotive gehört auch General Motors.
Während der Fahrt mit Android Automotive beansprucht Google Maps einen Großteil vom Bildschirm. Der Tesla-Bildschirm lässt grüßen. -
Android Auto für Smartphones
Für diese Lösung sollte neben einem Android-Smartphone idealerweise auch eine passende Handy-Halterung zur Verfügung stehen.
Mit Android Auto bekommt der Anwender eine App, die sich ohne Display und unabhängig von dem im Fahrzeug integrierten Infotainment-System des Automobil-Herstellers nutzen lässt. Sie müssen hier nichts weiter tun, als Ihr Android-Smartphone in die dafür vorgesehene Halterung Ihres PKW zu setzen und anschließend Android Auto zu starten. Wenn im Fahrzeug eine Bluetooth-Freisprechanlage eingebaut ist, beginnt die Smartphone-App Android Auto automatisch nach dem Pairing zu starten.
Die gewohnten Funktionen stehen Ihnen danach sofort zur Verfügung (siehe Aufzählung weiter unten). Das Layout auf dem Smartphone-Bildschirm besitzt große Schaltflächen und ist übersichtlich gestaltet. Entwickelt wurde dieser autarke Standalone-Betrieb von Android Auto für Fahrzeuge ohne modernes Infotainment-System wie beispielsweise Oldtimer oder für Fahrzeuge, deren Hersteller Android Auto nicht unterstützen, wozu auch Tesla gehört. Auf jeden Fall haben so auch Fahrer älterer Fahrzeuge Gelegenheit, Android Auto zu nutzen.
Die Soundausgabe ist dann allerdings nur über den Smartphone-Lautsprecher möglich. Wenn Android Auto nicht mit dem eingebauten Infotainmentsystem gekoppelt ist, können Sounds nicht über die Lautsprecher des Autos ausgegeben werden.
Die Nutzung von Android Auto setzt voraus, dass mindestens die Version 6.0 und maximal die Version 11 auf dem Android-Smartphone installiert ist. Hinsichtlich des Funktionsumfangs besteht kein Unterschied zum Zusammenspiel von Android Auto und dem Infotainmentsystem. Unter anderem stehen Telefonie, Youtube Music, Google Maps, Pandora und Spotify zur Verfügung. Bedient wird Android Auto auf dem Smartphone über Google-Now-Sprachbefehle. -
Ersatz für Android Auto für Smartphones: Google Assistant Driving Mode
Auch bei dieser Variante ist ein Android-Smartphone nötig. Eine passende Handy-Halterung ist natürlich auch hier ideal. Um den Google Assistant Driving Mode zu nutzen, muss mindestens Android 9 auf dem Smartphone installiert sein. Ab Android 12 wird Android Auto sogar verbindlich durch den Google Assistant Driving Mode ersetzt. -
So werden Smartphone und PKW über Android Auto verbunden
Smartphone und Fahrzeug ließen sich über einen langen Zeitraum hinweg nur per USB-Kabel verbinden. (Android Auto nutzt das Hands-Free-Profil (HFP). Das ist Bluetooth für Telefonie. Die übrigen Funktionen, wozu Bedienevents, Audiodaten (ohne die Telefonie), Mikrofon-Eingaben für Google Now sowie die Übertragung von Videos und Bildern gehören, werden via USB-Kabel verschlüsselt übertragen.
Immer mehr Fahrzeuge bieten inzwischen kabellose Verbindungen, wie beispielsweise BMW. Zusammen mit Apple (Carplay) ist der Automobil-Hersteller einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Eine kabellose Verbindung ist Android 11 die Grundvoraussetzung. Hinter Wireless Android Auto steht Android Auto over Wifi, das eine WLAN-Verbindung für die Übertragung von Daten zwischen Smartphone und PKW nutzt. Wireless Carplay geht hier ebenso vor. Auch hier erfolgt die Telefonie über Bluetooth. Kabellos funktioniert Android Auto aber nur, wenn die 5-GHz-Verbindung des WLAN genutzt wird. Diese unterliegt allerdings den regulatorischen Bedingungen der EU, muss diese also erfüllen.
Wireless Android Auto unterscheidet sich noch in einem weiteren Punkt von Wireless Carplay. Zumindest einmal muss eine kabelgebundene Verbindung zwischen dem Auto und dem Smartphone per USB-Kabel hergestellt werden. Nur dadurch können sich das Infotainmentsystem und das Android-Smartphone wechselseitig erkennen. Bei Wireless Carplay ist diese Prozedur nicht erforderlich. -
Funktionsweise, Bedienung, Vorteile und Optik
Steht die Verbindung zwischen dem Auto und dem Android-Smartphone, werden alle Apps auf dem Fahrzeugbildschirm gespiegelt. Damit sind die von Google zertifizierten, für Android Auto verfügbaren Apps gemeint. Auf dem Fahrzeug-Bildschirm werden die Schaltflächen der Apps größer als auf dem Smartphone-Display dargestellt. Unwichtige Elemente, die nur störend wirken, wurden dagegen entfernt. Die Soundausgabe bei Webradio oder Musik-Apps erfolgt bei Android Auto über die Lautsprecher des Fahrzeugs.
Android Auto ist demnach die Schnittstelle zwischen dem Infotainmentsystem des PKW und dem Android Smartphone. Während des Einsatzes kann das Android-Smartphone nicht mehr direkt bedient werden, zumal auch der Smartphone-Bildschirm abgeschaltet wird.
Startbildschirm: Seit August 2019 präsentiert sich der Startbildschirm standardmäßig im Dunkelmodus. Android-Auto-kompatible Apps erscheinen auf dem Display als große farbige Icons. Unten am Bildschirmrand ist die Navigationsleiste zu sehen. Um den Zugriff auf Apps zu erleichtern, wurde in der Navigationsleiste nicht nur ein App-Launcher integriert, sondern auch ein Notification Center, in dem Anrufe und Nachrichten angezeigt werden. Drückt man auf ein Icon, wird die zugeordnete Anwendung jedoch nicht immer sofort gestartet, wie zum Beispiel bei Spotify. Drücken Sie auf das Google-Kalender-Icon, dann startet statt des Kalenders der Google Assistant. Die Navigation durch den Kalender kann nun über die Sprachsteuerung erfolgen. Wenn Sie in der Navigationsleiste ganz rechts auf das Mikrofon-Icon tippen, startet der Google Assistant ebenfalls.
Einige Apps wie Spotify oder Google Musik können in der Navigationsleiste ihre eigenen Bedienelemente ablegen. Der Fahrer kann dann Eingaben wie Play, Skip oder Pause direkt in der betreffenden App vornehmen, ohne dass er zuvor die komplette App öffnen muss. Das ist vor allem dann nützlich, wenn im Hintergrund beispielsweise die Musik-App läuft, während der Bildschirm von der Navigation beansprucht wird.
Die Navigationsleiste bietet Ihnen zudem immer einen direkten Zugriff auf den Home Button und den Google Assistant. Das über das Klingel-Icon erreichbare Notification Center zeigt Ihnen alle aktuell eingehenden Anrufe und Nachrichten, auf die Sie sofort reagieren können. Konkret: Sie können sofort eine Sprachnachricht abspielen oder einen Rückruf starten. Hinweis: Android Auto bekommt Splitscreen, Shortcuts, Bildschirmhintergründe und Spiele.
Bedienung und Optik ist überall gleich: In welchem Auto Sie auch sitzen - Android Auto erscheint und funktioniert überall in derselben Weise. Wenn Sie das Automodell wechseln möchten, müssen Sie sich also nicht umstellen. Stets finden Sie die gewohnte Bedienoberfläche vor. Anwender von Android kommen schnell mit Android Auto klar, weil ihnen die Funktionen präsentiert werden, welche sie bereits von ihrem Android-Smartphone kennen. Der wesentliche Unterschied ist, dass alles etwas einfacher und größer dargestellt ist. Der Fahrer soll schließlich nicht abgelenkt werden. Dies zählt zu den entscheidenden Vorteilen von Android Auto.
Tipp: So schalten Sie die Nachtansicht mit Entwicklermodus ab
Problem: Beim Einschalten der Scheinwerfer Ihres Fahrzeugs schaltet Android Auto das Display standardmäßig in den Nachtmodus. Details lassen sich dann auf dem abgedunkelten Bildschirm nur noch schlecht erkennen. So etwa auf den Karten von Google-Maps.
Lösung: Schalten Sie die vom Fahrzeug gesteuerte Umschaltung zwischen Tag- und Nachtmodus einfach ab. Am besten lassen Sie Android Auto ausschließlich im Tagmodus laufen. Gehen Sie wie folgt vor: Zuerst müssen Sie die App Android Auto starten (das ist auch ohne Kopplung mit dem Fahrzeug möglich). Danach ist links oben das Drei-Striche-Menü zu klicken und "Info" auszuwählen. Nun müssen Sie mehrere Male schnell hintereinander auf den Punkt "Über Android Auto" tippen, um den Entwicklermodus zu starten. Jetzt müssen Sie rechts oben auf die drei Punkte gehen und die "Entwicklereinstellungen" öffnen. Hier ist "Tag/Nacht" auszuwählen (der zweite Eintrag von oben). Im Fenster, das sich daraufhin öffnet, nehmen Sie die gewünschte Einstellung vor. Anschließend können Sie den Entwicklermodus wieder verlassen, indem Sie rechts oben auf das Drei-Punkte-Menü gehen.
Sprachsteuerung oder Touchscreen: Als Fahrer bedienen Sie Android Auto entweder per Sprachsteuerung mit Google Assistant oder über den Touchscreen, der sich in der Mitte vom Armaturenbrett befindet.
Bedienknöpfe und Lenkradtasten: Die Lenkradtasten und Bedienknöpfe des Wagens lassen sich zum Teil verwenden, um etwa die Google-Sprachsteuerung und weitere Android-Auto-Funktionen zu bedienen. So befindet sich im Lenkrad eine Sprachsteuerungstaste. Indem Sie länger auf die Taste drücken, starten Sie die Google-Sprachsteuerung. Die proprietäre Sprachsteuerung des Fahrzeugherstellers lässt sich dagegen durch einen kurzen Druck starten. Mit den Lauter-/Leister-Tasten im Lenkrad können Sie in der Regel auch die Lautstärke von Android Auto einstellen.
Die komplette Rechenleistung erbringt Ihr mit dem Infotainmentsystem per USB-Kabel verbundenes Android-Smartphone. Während der Fahrt dürfte der Akku des Androiden wohl kaum aufgeladen werden. Schließlich muss er das Smartphone mit Energie versorgen. Außerdem ist auch noch Bluetooth aktiviert, mit dem eine Verbindung zwischen dem Infotainmentsystem für die Telefonie und dem Smartphone hergestellt wird. Nicht nur die Akku-Kapazität und die Rechenleistung des Androiden ist gefordert, sondern auch das Datenvolumen und damit der Mobilfunkvertrag. Schließlich läuft der gesamte Traffic über das angeschlossene Smartphone. -
Was alles dazugehört: Telefonie, Musik, Navi, Whatsapp
Navigation: Die Navigation via Google Maps dürfte mit Sicherheit eines der Highlights von Android Auto sein. Dank der genauen Verkehrslage-Infos lotst diese Online-Navigationslösung zwar recht präzise. Das Manko ist das Kartenmaterial, das normalerweise fortlaufend von den Google-Servern bezogen wird. Bei häufiger Nutzung von Google Maps wird das Datenvolumen des Mobilfunkvertrags arg strapaziert. In Ländern außerhalb der EU können zusätzlich auch noch Roamingkosten anfallen.
Nicht immer funktioniert Google Maps einwandfrei, etwa in abgelegenen Regionen. Manchmal funktioniert es auch gar nicht, wenn sich überhaupt keine Mobilfunkverbindung aufbauen lässt. In unserem Test war das allerdings selten der Fall. Und wenn, war es nur kurzzeitig. Die Navigation wurde dadurch nicht sonderlich behindert. Sie können diese Probleme dennoch vermeiden: Navigieren Sie doch einfach offline. Das Kartenmaterial, das Sie für Ihre Route benötigen, laden Sie sich über WLAN vorab auf Ihr Smartphone herunter.
Geben Sie einfach Ihr Navigationsziel direkt über die Sprachsteuerung von Android Auto ein: "Zeige den Weg nach München!". Prompt wird die Google Maps Navigation von Android Auto gestartet. Die Route einschließlich aktueller Staus wird eingeblendet und die ungefähre Ankunftszeit mitgeteilt, wobei die Verkehrslage berücksichtigt wird. Sie können sofort starten. Unterwegs werden Sie von Google Maps mit soliden Sprachansagen zur aktuellen Verkehrslage auf dem Laufenden gehalten.
Google-Suche: Die Google-Suche bietet Ihnen hervorragende Dienste, die Sie nutzen können. Sie liefert mehr Treffer zu POIs als Ihr Navi. Ruckzuck finden Sie damit den nächstgelegenen Supermarkt oder die Tankstelle. Wenn Sie Google Maps fragen: "Wo kann ich in der Innenstadt von München eine Pizza essen?", zeigt Ihnen Android Auto eine Liste mit Restaurants und Pizzerien an, in der Sie die italienische Spezialität genießen können. Ist ein passender Treffer dabei, können Sie sich per Google Maps direkt dorthin navigieren lassen. Auch die nächstgelegene Werkstatt lässt sich über die Google-Suche per Sprachbefehl ausfindig machen.
Freisprecheinrichtung: Eine weitere wichtige Funktion von Android Auto betrifft die Telefonie, die über das Android-Smartphone läuft. Per Spracheingabe klappt das ebenfalls ohne große Probleme. Hier brauchen Sie nur die komplette Nummer aufzusagen. Sie wird von Google Assistant verstanden und sofort angewählt. Anstatt der Telefonnummer können Sie auch den zugehörigen Kontakt aus dem Smartphone-Telefonbuch nennen. Auch das Versenden und Empfangen von Whatsapp-Nachrichten wird von Android Auto unterstützt. Ebenfalls können Sie eine SMS per Sprachsteuerung diktieren und versenden.
Musik: Sie können Musik aus verschiedenen Quellen hören wie etwa Amazon Music, Spotify oder auch von Youtube Music. Bei Letzterem können Sie zudem 90 Tage lang Google Play Musik kostenlos testen. Und dann gibt es auch noch Hörbücher von Stitcher. Alle Songs werden über Ihr Android-Smartphone von den Google-Servern auf Android Auto gestreamt. Anschließend erfolgt die Ausgabe der Musik über die Lautsprecher des Autos. Auch während das Auto steht, können Sie auf dem Androiden Ihre Musiksammlung durchstöbern. Verbesserungen für Messaging und Musiksuche hatte Google schon mit Android 3.8 auf den Weg gebracht.
Weitere Funktionen: Möchten Sie wissen, wie das Wetter wird? Kein Problem. Fragen Sie Android Auto einfach per Sprachbefehl nach dem Wetterbericht. Daraufhin liest Ihnen eine weibliche Stimme den Wetterbericht vor. Genauso können Sie die nächsten Termine Ihres Kalenders abfragen oder einen neuen Termin per Sprachbefehl eintragen lassen. Das Versenden von Mails per Sprachbefehl ist vom Auto aus allerdings ebenso wenig möglich wie das Öffnen eines Browsers. Das Verschicken von Whatsapp-Nachrichten dagegen schon.
Google hatte seine Kalender-App im August 2020 erneut zu Android Auto hinzugefügt. Das ermöglicht Ihnen, sich aus der Android-Auto-Kalender-App heraus wieder direkt zum Treffpunkt für Ihren nächsten Termin navigieren zu lassen. Bis 2019 war die Kalender-App inklusive der Navigationsmöglichkeit ein Bestandteil von Android Auto. Nach einem damals ausgespielten großen Update verschwand die Kalender-App aus Android Auto. Die Bildschirmanzeige wurde nun durch eine über den Google Assistant gesprochene Ausgabe ersetzt.
Nachinstallation von Apps: Zahlreiche weitere Apps für Android Auto lassen sich zudem nachinstallieren wie etwa: Tune-In Radio, ICQ, Pandora oder auch Skype. Doch Achtung: -
Nur ausgewählte Apps lässt Google für Android Auto zu
Android Auto wird nicht von allen Android-Apps unterstützt. Welche Apps Android Auto unterstützt, erfahren Sie in dieser Zusammenstellung von Google.
Bevor eine Android-App auf dem Bildschirm von Android Auto genutzt werden kann, benötigt diese eine Zertifizierung durch Google. Damit der Fahrer nicht abgelenkt wird während der Fahrt, muss die App entsprechend programmiert sein. Manche für Android Auto freigegebene Apps lassen sich allerdings nur bedienen, wenn das Fahrzeug steht.
Diverse Apps für die Offline-Navigation wie die kostenlose App Here We Go, die früher Here Maps hieß und Verkehrsinformationen in Echtzeit bietet, konnten für einen langen Zeitraum nicht mit Android Auto genutzt werden. Ebenso erging es Tomtom und der App Sygic Car Navigation, die In-App-Käufe für Karten und Zusatzinfos wie Verkehrslagedaten bietet. Das gesamte Kartenmaterial dieser Apps wird hier auf dem Androiden gespeichert. Über die Mobilfunkverbindung werden während der Fahrt höchstens noch Informationen zur Verkehrslage gesendet.
Google änderte im April 2021 seine Strategie, indem es für einige Bereiche Apps von Drittanbietern zuließ. So etwa für den Navigationsbereich, der nun auch von Tomtom oder Sygic abgedeckt werden konnte. Weitere Drittanbieter-Apps für Android Auto kamen fürs Aufladen von Strom und Parken hinzu. Sämtliche nötigen Informationen zur Anpassung von Apps können App-Entwickler hier finden.
Wie das in der Praxis aussieht, lässt sich am Beispiel von Tomtom Ami Go aufzeigen. Seit April 2021 ist diese kostenlose Navigations-App zu Android Auto kompatibel. Es gibt auch eine kostenpflichtige Variante. Diese können Sie seit Mai 2021 mit Android Auto nutzen. Ab sofort steht die App Tomtom Go Navigation auch für Android Auto zur Verfügung.
Neben Google Maps gibt es noch viele weitere kompatible Apps. Unter anderem zählen Pandora, Youtube Music, Stitcher, Spotify, kik, Tune-In-Radio, Skype, ICQ und Whatsapp dazu. Ebenfalls kompatibel ist zudem auch der Facebook Messenger. Über die App können Sie sich nicht nur eintreffende Nachrichten vorlesen lassen, sondern auch per Sprachbefehl direkt beantworten. Per Fingerdruck teilen Sie dem Absender mit, dass Sie gerade Auto fahren und deshalb nicht mit ihm chatten können. Aus Sicherheitsgründen werden Youtube und andere Video-Apps von Android nicht unterstützt. -
Verfügbarkeit von Android Auto in 47 Ländern
In 47 Staaten der Erde lässt sich Android Auto nutzen. Die Verfügbarkeit von Android Auto in einem Staat bedeutet konkret, dass Nutzer in diesem Land die App Android Auto in Google Play installieren können. Dagegen ist der Google Assistant nicht unbedingt auch für Android Auto verwendbar. Die Anzahl der Länder, in denen sich der Google Assistent mit Android Auto nutzen lässt, ist deutlich geringer. -
Unterstützung von Android Auto durch folgende Hersteller
Bei einem Großteil der Automobil-Hersteller ist Android Auto als Ausstattungsoption in einem Teil der angebotenen Fahrzeuge zu finden. Bei den folgenden Herstellern ist das der Fall: Alpine, Abarth, Aston Martin, Alfa Romeo, Audi, BMW, Bentley, Citroen, Ford, Fiat-Chrysler, Hyundai, Honda, Jeep, Jaguar, Kia, Mazda, Maserati, Mitsubishi, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Skoda, Seat, Subaru, Smart, Suzuki, Toyota, Volvo, Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN).
Nicht immer lässt sich eine kabellose Verbindung zwischen dem Auto und dem Smartphone herstellen. Manchmal erfolgt diese noch per Kabel. Infos zu Ihrem konkreten Modell müssen Sie beim Hersteller erfragen. -
Lösungen zur Nachrüstung für Android Auto: Festeinbau von Zulieferer-Lösungen
Nachrüstlösungen für Android Auto gibt es bei zahlreichen Herstellern für Audio- und Entertainment-Zubehör. Beispielsweise sind Kenwood, JVC und Pioneer mit dabei. Mit entsprechenden Einbaukits lässt sich das werkseitig im Fahrzeug verbaute Autoradio ersetzen und anschließend Android Auto nutzen.
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Günstig nachrüsten ohne zu Basteln
Für Bastelmuffel gibt es seit einiger Zeit eine Alternative zum Festeinbau. Diese ist günstig und lässt sich bequem nachrüsten. Gemeint sind Saugnapflösungen oder ähnliche Techniken zur Befestigung. Diese können Sie auf an der Windschutzscheibe der auf dem Armaturenbrett anbringen. Das sieht ein bisschen so aus wie ein PND/Standalone-Navigationsgerät von Garmin oder Tomtom.
Android Auto günstig und ohne viel Aufwand nachrüsten. So geht's
Die Mehrzahl dieser Geräte besitzen einen 7-Zoll-Touchscreen. Zusätzlich unterstützen sie Carplay und können sich zum Telefonieren mit dem Smartphone via Bluetooth verbinden. Zum Übertragen von Daten müssen Sie Ihr Android-Smartphone allerdings per USB-Kabel mit der Nachrüstlösung verbinden. Vorteil: Der Smartphone-Akku wird dann direkt mit aufgeladen.
Der Sound lässt sich meistens auch über die Autolautsprecher ausgeben. Hierzu müssen Sie das Android-Gerät im Auto über ein AUX-Kabel aus dem Lieferumfang mit dem Autoradio oder via FM koppeln. (Vor einem Kauf sollten Sie prüfen, ob das Autoradio über eine AUX-Buchse verfügt). Es gibt auch Modelle mit zusätzlich integrierbarer Rückfahrkamera. Das bedeutet allerdings einen deutlich erhöhten Einbauaufwand. Ansonsten unterscheiden sich die Modelle vor allem hinsichtlich der Halterung und der Anbringung der Anschlussbuchsen. -
Lösungen der Automobil-Hersteller
Mazda: Android Auto zum Nachrüsten
Seit Juli 2019 vertreibt Mazda Android Auto. Während Neuwagen ab Werk ausgerüstet werden, lassen sich Gebrauchtwagen nachrüsten. Ob Neu- oder Gebrauchtwagen - in beiden Fällen wird vorausgesetzt, dass im Auto Mazda MZD Connect als Infotainmentsystem verbaut ist. MZD Connect wurde zum ersten Mal im Jahr 2013 mit dem Mazda 3 eingeführt. Bis zurück zu diesem Baujahr lässt sich Android Auto demnach nachrüsten.
Um Apple Carplay und Android Auto nutzen zu können, ist eine Umrüstung erforderlich. Sie beinhaltet neben der Installation eines neuen USB-Hubs auch ein Software-Update. Über Kabel erfolgt dann die Verbindung zwischen dem USB-Hub und dem Smartphone. Wie das gesamte MZD Connect lässt sich Android Auto während einer Autofahrt per Sprachsteuerung oder über den auf der Mittelkonsole angebrachten Multi-Commander bedienen. Per Touchscreen können Sie Android Auto nur im Stand oder bei niedrigster Geschwindigkeit von bis zu 8 km/h bedienen. Hierbei handelt es sich um eine Besonderheit, die auch beim Infotainmentsystem MZD Connect anzutreffen ist.
Kosten: Die Integration von Carplay und Android Auto kostet jeweils 300 Euro als Option für Neufahrzeuge. (Support gibt es für beide Systeme ausschließlich im Paket.) Die Kosten für das Nachrüst-Kit belaufen sich auf 220 Euro. Hier kommen noch die Einbaukosten hinzu. Kalkulationsbeispiel: Der Einbau eines Nachrüst-Kits für einen Mazda 3 von 2014 kostet 350 Euro. Nach uns vorliegenden Informationen locken Mazda-Händler zurzeit mit günstigeren Angeboten zum Einbau. Bei dem zitierten Modell müssen Sie mit 1,5 bis 2 Stunden Einbauzeit rechnen. -
VW
Falls Ihr Volkswagen relativ neu sein sollte, ist eventuell eine nachträgliche Freischaltung von Android Auto und Carplay möglich. Nach Angaben des ADAC geht das in aller Regel bei Fahrzeugen ab Golf 7, also Fahrzeugen aus dem Modularen Quer-Baukasten (MQB). Hierzu gehören unter anderem Passat B8, Polo 6C, Superb und Skoda Octavia 5E. Die Freischaltung nimmt die Vertragswerkstatt vor. Dafür benötigen Sie ein Radio mit Touchscreen.
Bei Golf 7 & Co. ist dagegen die Freischaltung nur per VCDS nicht möglich. Ein Werkstattbesuch lässt sich nicht vermeiden. Erst ab dem Golf 8 ändert sich das. Die kostenpflichtige Freischaltung können Sie hier direkt aus Ihrem Auto heraus initiieren. Voraussetzung: Sie haben Ihre Kreditkarte hinterlegt. Weitere Informationen hierzu finden Sie weiter unten unter "WE Upgrade". Auch bei BMW, Audi und Mercedes gibt es solche nachträglichen Freischaltungen. -
Test von Android Auto in ausgewählten Fahrzeugen
Nachdem wir nun die theoretischen Möglichkeiten dargelegt haben; möchten wir jetzt zum Praxis-Test schreiten. Erfahren Sie, wie gut Android Auto in den von uns getesteten Fahrzeugen von BMW, Audi, Volkswagen, Honda, Skoda, Seat und weiteren Herstellern funktioniert. -
BMW M340i mit kabellosem Android Auto
Bei BMW-Fahrzeugen, die das aktuelle BMW OS 7 an Bord haben, lässt sich das BMW-Infotainmentsystem mit einem Android-Smartphone kabellos verbinden. BMW gilt als Pionier bei der kabellosen Verknüpfung. Das war auch schon 2016 bei Apple Carplay so. Zum Verbinden müssen Sie nur Ihr Android-Smartphone in die Smartphone-Ablage legen. Das ist alles. Android Auto ist dann sofort einsatzbereit. Das mühsame Kabeleinstecken entfällt. Einzige Voraussetzung: Ihr Androide wurde bei Connected Drive angemeldet und Android Auto einmal aktiviert. Im Test klappte das mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra einwandfrei. Kabellos versteht sich. Ein USB-Kabel benötigten wir noch nicht einmal, um das Galaxy S21 mit dem BMW M340i zwecks erstmaliger Einrichtung zu koppeln. Es bedurfte nur einer Internetverbindung für Google Assistant. Nach der Einrichtung erscheint Android Auto auf dem Control-Touch-Display mit einer Größe von 10,25 Zoll. Bedient wird Android Auto aber nicht nur über den Touchscreen, sondern auch per Sprachsteuerung über den Google Assistant. Zu den typischen Verwendungszwecken von Android Auto zählen:
Google-Maps-Navigation, Musik von Youtube Music, Spotify etc. sowie das Abspielen von Hörbüchern etwa von Audible, Nachrichtenversand über Whatsapp und andere Messenger, Anzeigen eintreffender Whatsapp-Nachrichten auf dem Control Display, Telefonanrufe tätigen, Google Kalender, Nachrichtenticker, Wetterbericht etc. -
VW Bus mit Android Auto
Im aktuellen VW Bus T6.1 lässt sich Android Auto nur per Kabel anschließen. Die kabellose Variante wird nicht unterstützt. Alles andere funktioniert wie beschrieben. Im VW Bus T6 funktioniert Android Auto sehr gut. Das haben wir getestet. (Hinweis: Der VW T6.1 ist das aktuelle Bus-Modell mit verbessertem Infotainmentsystem.)
Smartphone über Bluetooth und USB-Kabel verbinden: Wir nutzen das HTC One M9 als Android-Smartphone und schließen es mit einem USB-Kabel an die USB-Buchse vom Infotainmentsystem des T6 an. Im Discover Media Plus kann man in den Einstellungen auswählen, ob bei der PKW-seitigen Erkennung eines angeschlossenen Android Smartphones Android Auto oder Mirrorlink gestartet werden soll. Nachdem das USB-Kabel eingesteckt wurde, sollte das Infotainmentsystem unter dem App-Connect-Menü Android Auto von selbst starten.
Sollte bereits ein anderes Smartphone mit Discover Media Plus über Bluetooth gekoppelt sein, führt das zu einer Unterbrechung dieser Bluetooth-Verbindung. Telefonate über Bluetooth, die mit der T6-Freisprechanlage nicht über das USB-gekoppelte Smartphone, sondern ein anderes Telefon laufen, sind dann nicht mehr möglich. Sämtliche Telefonate werden fortan über die Telefonie-App von Android Auto geführt. Daten werden nicht nur kabelgebunden über USB übertragen, sondern auch per Bluetooth.
Konkret bedeutet es, dass Sie Bluetooth trotz USB-Kabel auf dem Androiden nicht abschalten dürfen, wenn Sie mit dem Android-Smartphone telefonieren möchten. Sobald Android Auto startet, prüft es, ob eine Verbindung zwischen dem Android-Smartphone und dem Infotainmentsystem Ihres Fahrzeugs besteht. Falls nicht, wird die Bluetooth-Verbindung automatisch aufgebaut.
Falls auf Ihrem Android-Smartphone Bluetooth nicht eingeschaltet ist und Sie Ihr Smartphone über Android Auto und dem USB-Kabel mit dem Fahrzeug-Infotainmentsystem verbinden, wird Bluetooth auf dem Smartphone automatisch eingeschaltet. Android Auto lässt sich teilweise auch über die Lenkradtasten bedienen. Sie können hierüber etwa die Lautstärke regeln. Die Android Auto Sprachsteuerung lässt sich allerdings nur durch Antippen des Mikrofon-Icons oben rechts auf dem Discover-Media-Screen starten. Mit der T6-eigenen Sprachsteuerungstaste am Lenkrad oder der Taste neben Discover Media lässt sich nur die von VW integrierte Sprachsteuerung starten.
Parallelbetrieb problemlos möglich
Die Systeme lassen sich auch parallel verwenden. Wenn Android Auto gerade läuft, können Sie währenddessen durchaus andere Discover-Media-Plus-Funktionen wie etwa dessen Radio mit DAB+ nutzen. Während Sie am Bildschirm mit Google Maps navigieren, spielt im Hintergrund Musik aus dem Radio. Eines der Highlights ist zweifelsohne die Navigation von Google Maps. Die Navigations-App funktioniert mit Android Auto ebenso zuverlässig wie auf dem Smartphone. Mit Android Auto kann sie sogar noch mehr. Ist der GPS-Empfang gestört, weil Sie beispielsweise gerade in einem Tunnel unterwegs sind, ermöglichen die Daten des Radsensors weiterhin eine genaue Berechnung der Fahrzeugposition. Ferner sorgen die vielen Androiden auf den Straßen für eine breite Datenbasis zur Errechnung der Verkehrslage. Google Maps kann Ihnen dadurch ziemlich genau voraussagen, wann Sie Ihr Ziel erreichen werden und Sie zudem vor Staus frühzeitig warnen.
Auch die POI-Suche funktioniert sehr zuverlässig. Wenn Sie in Ihrer Umgebung etwa nach Tankstellen suchen, werden Sie direkt dorthin gelotst. Navigationsziele lassen sich bequem per Sprachsteuerung eingeben. Im Test klappte das recht gut. Blitzschnell berechnet Google mögliche Routen und ermittelt die aktuelle Verkehrslage. Sie erfahren die voraussichtliche Ankunftszeit unter Berücksichtigung möglicher Verkehrsbehinderungen. Per Sprachsteuerung führen Sie ebenso Ihre Telefonate. Sie müssen nur das Icon oben rechts auf dem Bildschirm antippen, um die Sprachsteuerung zu starten. Danach nennen Sie die gewünschte Telefonnummer ein einer Folge. Im Test funktionierte das einwandfrei.
Die Kommunikations-App enthält neben Anruflisten auch Ihre Kontakte, die sich direkt anrufen lassen. Zudem können Sie Ihre SMS checken und per Spracheingabe diktieren. Beim Versand hatten wir allerdings ein Problem.
Was uns stört: Die Navigationsansage wird parallel zu einer laufenden Radiosendung gesprochen, ohne dass die Radiolautstärke reduziert wird. Nur wenn man genau hinhört, kann man die Navigationsanweisungen verstehen. Andererseits erfolgt eine automatische Stummschaltung des Radios, wenn man unter Android Auto zu telefonieren beginnt.
Android-Auto-Probleme im VW Bus
Als bevorzugtes System hatten wir im Discovery Media zwar Android Auto ausgewählt, trotzdem wurde aus nicht nachvollziehbaren Gründen tagelang immer nur Mirrorlink gestartet. Eines Tages startete Discover Media während einer Fahrt plötzlich neu. Danach wurde unser Smartphone erkannt und via Android Auto gekoppelt. Die Startprobleme traten danach nie wieder auf. Zwei bis drei Mal wurde die laufende Verbindung zum Smartphone unterbrochen, ohne dass es dafür einen erkennbaren Grund gab. Obwohl unser HTC One M9 weiterhin per Kabel verbunden war, wurde es danach nicht mehr erkannt. Nach dem Losfahren am nächsten Tag funktionierte alles wieder einwandfrei und das Smartphone wurde wieder wie gewohnt erkannt. Nach Informationen von Volkswagen werden die Probleme vom Original-USB-Kabel des Herstellers HTC verursacht. VW rät, bei solchen Problemen ein anderes USB-Kabel auszuprobieren.
Fazit zu Android Auto (T6): Nicht immer zuverlässig, aber dennoch nützlich. Grundsätzlich lässt sich das Infotainmentsystem Discover Media Plus des T6 sinnvoll durch Android Auto erweitern. Die Navigationslösung von Google ist natürlich der Hit. Wir meinen allerdings, dass die Verbindung zu Android Auto stets zuverlässig funktionieren sollte. Plötzliche Unterbrechungen sind nicht akzeptabel. Eine Nachbesserung stünde Volkswagen Nutzfahrzeuge gut zu Gesicht. Carplay für das iPhone beweist jedoch, dass es auch besser geht. Im Test gab es damit weder Kopplungsprobleme noch Verbindungsabbrüche. -
Android Auto in der E-Klasse von Mercedes Benz ohne Touch
Auch Daimler verbaut Android Auto in seinen Modellen. So etwa in der E-Klasse von 2016. Das Android Smartphone wird bei dieser Modellreihe vorn in der Mittelkonsole an den USB-Port 0 angeschlossen. Der beeindruckende Bildschirm der E-Klasse mit 12,3 Zoll/31,2 cm kommt natürlich auch Android Auto zugute. Der große Bildschirm erleichtert es enorm, den gerade aktiven Menüpunkt zu finden. Genauso wie beim Audi A4 fehlt in der E-Klasse nämlich der große Touchscreen. Die Auswahl des gewünschten Menüpunkts erfolgt in der E-Klasse auf der Mittelkonsole mit dem Command Controller durch Drücken und Drehen. Mangels Touchscreen kann man in der E-Klasse nicht so einfach auf das Bildschirm-Icon tippen.
Der Fahrer muss zuerst auf dem Bildschirm die aktuelle Cursorposition finden, um das gewünschte Icon mit dem Command Controller auswählen zu können. Das erhöht allerdings auch die Ablenkungsgefahr. Gut, dass hier auch die Google-Sprachsteuerung verfügbar ist. Das erleichtert die Bedienung natürlich erheblich.
Auf Kundenwunsch verbaut Mercedes in der neuen E-Klasse auch ein erstklassiges Highend-Infotainmentsystem. Bei diesem fallen die zwei gigantischen 12,3-Zoll-Displays sofort ins Auge. Darauf wird nicht nur das Infotainmentsystem angezeigt, sondern auch der Tacho und weitere Bordinstrumente. Das System unterstützt sowohl Android Auto als auch Apple Carplay, um das Smartphone beziehungsweise iPhone mit dem Fahrzeug zu verbinden. Trotz der vielen Highlights stießen wir beim Test auch auf einige Mängel.
Sieht man vom fehlenden Touchscreen einmal ab, ist es Daimler hervorragend gelungen, Android Auto in dieser Modellreihe zu implementieren. Besonders gut gefiel uns, dass die Bedienelemente am Lenkrad weitgehend integriert wurden. Die Bedienung ist daher recht schlüssig. Einige andere Automobilhersteller mit teils chaotischen Umsetzungen können sich hier durchweg eine Scheibe abschneiden. Rechts am Lenkrad lässt sich über die Tasten mit Android Auto beispielsweise ein Telefonat führen. Mit der Sprachsteuerungstaste, die sich rechts vom Lenkrad befindet, lässt sich Google Now problemlos starten. Die Touchcontrols sind zwar pfiffig, haben aber bei Android Auto keine Funktion. Mit der rechts vom Lenkrad positionierten Home-Taste kann man eine Ebene zurückgehen. Die "Lauter/leiser"-Regelung erfolgt entweder über die Lenkradtasten links vom Airbag oder über die Lautstärkeregelung, die sich auf der Mittelkonsole befindet.
Fazit: Android Auto ließ sich in der E-Klasse durchweg solide bedienen. -
Android Auto im Audi A4 ohne Touch
Android Auto ist im Audi A4 von 2016 unter dem Menüeintrag Audi Smartphone Interface zum Aufpreis von 400 Euro verfügbar. Unter anderem ist das Audi Smartphone Interface im A5, Q2, Q7 und TT zu finden. Vom Funktionsumfang her ist es mit Volkswagen App-Connect, Skoda Smartlink und Seat Full Link vergleichbar. Wegen der schlechten Funktionalität und dem fehlenden Bedienkomfort verzichtet Audi allerdings auf Mirrorlink.
Im Audi A4 wird Android Audi ohne Touch-Fähigkeit präsentiert. Für die Bedienung von Android Auto steht stattdessen der MMI-Controller bereit. Dieser befindet sich auf der Mittelkonsole. Nicht zu vergessen: die Google-Sprachsteuerung.
Da der Touchscreen beim Audi A4 fehlt, ist der Bedienkomfort von Android Auto etwas eingeschränkt. Für Sie als Fahrer bedeutet das, dass Sie sehr genau auf den 8,3 Zoll großen Bildschirm schauen müssen, der sich in der Mitte vom Armaturenbrett befindet. Nur so erkennen Sie die aktuell aktive Schaltfläche.
Anschließend können Sie die gewünschte Funktion mit dem MMI-Controller auswählen. Hierzu müssen Sie am MMI-Controller solange drehen, bis die entsprechende Schaltfläche markiert ist. Danach drücken Sie auf das Touchpad des MMI-Controllers. Die Lenkradtasten beim Audi A4 sind für Android Auto teilweise nutzbar. Ein langes Drücken der Lenkradtaste für die Sprachsteuerung startet die Google-Spracherkennung, während ein kurzer Druck die Spracherkennung von Audi startet. Auch die Tasten für die Lautstärkeregelung am Lenkrad stehen für Android Auto zur Verfügung. Dasselbe gilt für den Lautstärkeregler auf der Mittelkonsole.
Fazit: Trotz fehlendem Touchscreen funktioniert Android Auto genauso einwandfrei wie in Fahrzeugen, die über einen Touchscreen verfügen. Auf die solide Navigationslösung Google Map ist ebenso Verlass wie auf die Telefonie. Dennoch: Man merkt, dass Android Auto für Touchscreen-Systeme entwickelt wurde. Die Bedienung mit Touch ist nun Mal deutlich intuitiver. Das Fehlen des Touchscreens ist daher unser Hauptkritikpunkt an Android Auto im Audi A4. -
Android Auto im Skoda Rapid Spaceback und im Superb
Im Skoda Rapid Spaceback mit dem Amundsen-Infotainmentsystem sowie im Skoda Superb mit dem Columbus-Infotainmentsystem unter Smartlink ist Android Auto bei Skoda-Modellen zu finden. Wie schon bei anderen Automodellen bedarf es neben einer USB-Kabelverbindung zusätzlich einer Bluetooth-Verbindung, um zu telefonieren. Fehlt diese, werden Nutzer aufgefordert, Bluetooth einzuschalten.
In Android Auto funktioniert die Google-Maps-Navigation durchweg solide. Wir wurden von Google Maps zu den gewählten Adressen gelotst und uns wurde in der näheren Umgebung eine Tankstelle angezeigt. Auch die Google-Sprachsteuerung tat das, was man von ihr erwartet. Die einwandfreie Funktion setzt allerdings eine gute Mobilfunkverbindung zu den Google-Servern voraus.
Die Anzahl der Apps, die für Android Auto verfügbar ist, hält sich in Grenzen. Bei unserem Skoda entdeckten wir nur die Telefonie, die Sprachsteuerung, den Wetterbericht, Google Maps sowie Google Play Music. Was wir beim Starten vermissten, waren Apps wie Tune-In, Spotify, Deezer und weitere Apps, die auf unserem HTC One M9 installiert waren.
Inkonsequent: Mit der rechten Taste am Lenkrad des Skoda ließ sich bei Android Auto dessen Telefonie starten. Das Telefoniemenü des integrierten Amundsen-Infotainmentsystems sahen wir dagegen nicht. Mit der linken Lenkradtaste startet jedoch die Skoda-Sprachsteuerung und nicht die von Google. Nach dem herunter regulieren der Lautstärke in Android Auto blieb diese noch längere Zeit auf leise, obgleich wir die Lautstärke wieder höher reguliert hatten. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis der Ton von Android Auto wieder lauter ausgegeben wurde. -
Test von Android Auto im Seat Ibiza Connect
Für den Test von Android Auto im Seat Connect kam ein HTC One M9 zum Einsatz. Android Auto für Smartphones, Mirrorlink und Carplay für iPhones werden über Seats Schnittstelle Full Link ins Infotainmentsystem des Seat integriert. In jedem dieser Fälle wird das Seat-Infotainmentsystem und das Smartphone über USB-Kabel respektive Lightning miteinander verbunden. Die hierfür benötigte USB-Buchse findet sich tief in der Mittelkonsole des Seat unterhalb des Bildschirms.
Sobald eine USB-Verbindung hergestellt wird, wird eine eventuell bestehende Verbindung zwischen dem Seat-System und einem anderen Smartphone automatisch beendet. Vernünftig funktioniert Android Auto allerdings nur, wenn auch eine gute Mobilfunkverbindung besteht. UMTS sollte mindestens verfügbar sein. Besser ist jedoch LTE. Sie müssen sich beim Anschließen eines Android-Smartphones über USB-Kabel entscheiden, welche Art von Verbindung Sie wünschen: Android Auto oder Mirrorlink. Falls Ihre Wahl auf Android Auto fällt, erwartet Sie ein übersichtlicher und aufgeräumter Home Screen. Auch wenn der Startbildschirm von Carplay optisch noch ansprechender ist, übersichtlicher als der Bildschirm von Mirrorlink ist der Android-Auto-Bildschirm allemal. Sobald er gestartet ist, wird der Smartphone-Bildschirm abgeschaltet.
Übersichtliche Anordnung auf dem Bildschirm: Die Icons für die Telefonie, die Navigation, den Home-Screen, spezielle Auto-Apps sowie Musik-Apps wie Google Music sind am unteren Bildschirmrand in der Menüleiste zu finden. Das Mikrofon-Icon, über das Sie die Sprachsteuerung starten, befindet sich rechts oben in der Ecke. Die Sprachsteuerung lässt sich alternativ auch über die entsprechende Lenkradtaste im Seat starten. Die Vorgehensweise entspricht ganz der von Carplay.
Die Sprachsteuerung sollten Sie als Methode bevorzugen, um Android Auto zu bedienen. Erstens bleiben die Hände dadurch immer am Lenkrad und zweitens blicken Sie als Fahrer weiterhin nach vorn auf das Verkehrsgeschehen. Seat ist eine sehr harmonische Integration der Google-Sprachsteuerung ins Infotainmentsystem gelungen.
Das fest eingebaute Radio können Sie auch dann weiter benutzen, wenn Android Auto gerade aktiviert ist. Die Freisprecheinrichtung des Seat steht Ihnen ebenfalls zur Verfügung. Auch das Telefonieren mit dem über Bluetooth gekoppelten Smartphone klappt einwandfrei. Bei aktivierter Google-Sprachsteuerung regelt das Infotainmentsystem die Lautstärke des Seat-Radios automatisch herunter. Nach dem Nutzungsende der Sprachsteuerung ertönt das Radio wieder in der gewohnten Lautstärke.
Navigation
Android Auto bietet auch im Seat das Topsystem Google Maps als Navigationssystem an. Über die Sprachsteuerung lässt sich das Ziel einer Navigation direkt eingeben. Wenn Sie beispielsweise "Bitte den Weg nach Berlin zeigen" eingeben, wird Google Msps sofort durch Android Auto gestartet. Das Navigationssystem teilt Ihnen mit, wann Sie in etwa ankommen und berücksichtig dabei die Verkehrslage. Gibt es Staus auf der Route, werden Ihnen diese zusammen mit der Route eingeblendet. Sie können direkt losfahren und profitieren von den ausgezeichneten Google-Maps-Verkehrslageinformationen. Solide Sprachansagen unterrichten Sie laufend über die aktuelle Verkehrssituation.
Die Google-Suche ist ein weiteres Highlight. Die Trefferquote liegt bei Suchen deutlich höher als die Anzahl der POIs, die Ihnen das Navi liefert. Nicht nur die nächstgelegene Tankstelle lässt sich so rasch finden, sondern auch Supermärkte und weitere Ziele. Sogar ausgefallene Ziele wie etwa eine ganz bestimmte Autosattlerei lassen sich mit Google Maps ruckzuck finden. Sie brauchen bloß den Treffer auszuwählen und schon wird das Ziel von der Navigation übernommen.
De facto stehen Ihnen zwei Sprachsteuerungen sowie zwei Navigationssysteme zur Verfügung. Bei Apple Carplay ist das nicht anders. Bei Mirrorlink dagegen haben Sie nur ein Navigationssystem zur Auswahl. Und zwar das fest integrierte Navi.
Telefonie
Genauso einfach ist es, im Seat zu telefonieren. Sie brauchen nur die Telefonnummer oder einen Telefonbuchkontakt aus dem Telefonbuch Ihres Smartphones zu nennen. Auch SMS lassen sich mittels Sprachsteuerung bequem diktieren und versenden.
Noch mehr Anwendungen für die Sprachbedienung: Die Sprachausgabe sagt Ihnen Geburtstage historischer Persönlichkeiten ebenso zuverlässig an wie den aktuellen Wetterbericht. Sie kann Ihnen auch die kommenden Termine aus dem Kalender aufsagen. Auch das Eintragen neuer Termine im Kalender lässt sich per Sprachbefehl schnell erledigen. Zwischen Apple Carplay und Android Auto gibt es hier kaum Unterschiede.
Fazit: Unspektakuläre, solide Lösung. Im Seat Ibiza Connect funktionierte Android Auto sehr zuverlässig. Die gewohnt gute Google Maps Navigation macht das fest eingebaute Navi für einen Aufpreis von 400 Euro eigentlich überflüssig. Diese Kosten kann man sich daher getrost sparen. Zumal das Seat-Navi noch nicht einmal Verkehrsinformationen in Echtzeit bietet, sondern nur das eher ungenaue TMC. Da hat Google Maps deutlich mehr zu bieten. Der zuverlässigen und sicheren Bedienung von Android Auto hat das eher kleinteilige Mirrorlink nichts entgegenzusetzen. Apple Carplay ist zwar optisch ansprechend, kommt aber ebenfalls an Android Auto nicht heran. Beide Systeme zusammen können jedoch die von den Automobilherstellern ab Werk angebotenen teuren Infotainmentsysteme überflüssig zu machen. -
VW Amarok mit Android Auto
Wie bei der VW-Gruppe üblich ist Android Auto im Pickup VW Amarok im Menü unter App Connect zu finden. Hier finden sich auch die konkurrierenden Smartphone-Schnittstellen Mirrorlink und Carplay.
Der Touchscreen ermöglicht zwar grundsätzlich eine gute Bedienbarkeit, ist mit seinen 6,3 Zoll aber dennoch zu klein gegenüber 10-Zöllern (BMW 7er) oder 12-Zöllern (Porsche Panamera), die mehr Details anzeigen. Zudem lassen sich die Schaltflächen dort auch leichter treffen. Ein Punkt, der vor allem bei der Navigation wichtig ist, denn auch Zusatzinformationen wie Navigationskarten werden auf dem Home-Screen von Carplay angezeigt. Der Amarok kann hier nicht mithalten.
Von diesen Dingen abgesehen lässt sich Android Auto beim VW Amarok aber recht gut bedienen. Physische Tasten für lauter/leiser im Lenkrad oder der Lautstärkeregler unter dem Bildschirm funktionieren einwandfrei. Auch beim VW Amrok starten Sie die Google-Sprachassistentin über einen längeren Druck auf die Taste für Sprachsteuerung im Lenkrad. Durch kurzes Drücken starten Sie hingegen die Sprachsteuerung von VW.
Fazit zum VW-Pickup mit Android Auto: Die Integration von Android Auto wurde im Pickup durch Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) zwar solide durchgeführt, löst aber keine Begeisterung aus. Der Bildschirm ist einfach zu klein. Die Nutzung des Android-Smartphones über Android Auto ist im Amrok dennoch problemlos möglich. -
Opel mit Android Auto
Android Auto ist im Opel Astra im Infotainmentsystem Navi 900 Intellilink zu finden. Hierzu muss der Fahrer den Menüpunkt Projektion aufrufen. Der Startbildschirm bietet sowohl Android Auto als auch Carplay an. Bedienung und Funktionsweise gleichen denen anderer getesteter Fahrzeuge. -
VW Golf VII mit Android Auto
Unter dem Menü-Punkt App-Connect bot Volkswagen auch im in zwischen abgelösten Golf VII Android Auto, Apple Carplay und Mirrorlink an und greift dabei auf das bewährte Bedienkonzept zurück. Android Auto bedienen Sie hauptsächlich über den Touchscreen und setzen bei Bedarf zusätzlich die Sprachsteuerung des Google Assistant ein.
Über Sprachsteuerung und Touchscreen hinaus können auch Lenkradtasten im Golf für Carplay genutzt werden. Wenn Sie lange auf die Sprachtaste drücken, wird Google Assistant gestartet. Dagegen startet ein kurzes Drücken die Sprachsteuerung von VW.
Der Bedienkomfort von Android Auto im Golf hängt auch mit der Reaktionsgeschwindigkeit des 9,2-Zoll-Touchscreens zusammen. Google Maps dient wie gehabt zur Navigation und mit Google Play Music lässt sich beispielsweise Musik abspielen. Seit unserem letzten Test hat sich nichts Wesentliches verändert.
Die Optik von Android Auto ist vielleicht nicht ganz so ansprechend wie die von Apple Carplay. Die Grundfunktionen von Android Auto arbeiten aber so zuverlässig wie in anderen Modellen. Wenn Sie lange auf die Taste für die Sprachsteuerung im Lenkrad drücken, startet Google Assistant wie gewohnt und wartet auf Ihren Sprachbefehl: "Wo kann man jetzt in der Nähe vom Englischen Garten einen Kaffee trinken?", lautet vielleicht Ihre Frage, die Sie um 9:30 wissen möchten, während Sie sich gerade bei Stop-and-Go über die Autobahn A9 auf München zubewegen. Innerhalb weniger Sekunden wird Ihnen eine Liste mit Cafés und auch Hotels angezeigt, die es entlang von Münchens berühmtestem Park gibt. Zu jedem Treffen können Sie sich von Google Maps dann direkt navigieren lassen.
Wenn Sie nun nach dem Wetter fragen, erhalten Sie ebenfalls von Google Maps sofort eine Antwort. Es wird Ihnen allerdings keine Auswahlliste präsentiert, sondern eine weibliche Stimme liest Ihnen den aktuellen Wetterbericht für München vor. Wenn Sie jetzt noch wissen möchte, wo sich in der Nähe VW-Werkstätten befinden, erhalten Sie wiederum eine Liste mit von in der Nähe befindlichen VW-Werkstätten angezeigt.
Auch wenn währenddessen ein DAB-Radiosender im Hintergrund läuft und das Discover Pro abspielt, wird die Nutzung davon nicht beeinträchtigt. Während Sie Sprachbefehle eingeben oder der Sprachausgabe lauschen, wird die Lautstärke des Radios automatisch herunter reguliert. Anschließend wird die Ursprungslautstärke sofort wiederhergestellt. Android Auto von Appconnect und das Radio des Discover Pro arbeiten perfekt miteinander zusammen.
Wenn Sie dann über Android Auto noch einen Telefonanruf starten möchten, sagen Sie nur: "Ruf XXXXXX an", wobei die "X" für die Ziffern einer Handynummer stehen. Sie können die Nummer ein einer Folge aufsagen. Google Assistant wird die Nummer fehlerfrei verstehen und den Anruf sofort starten. Bei Discover Pro funktioniert die Telefonfunktion allerdings nicht so gut. Die Telefonnummer konnte nicht in einem Rutsch aufgesprochen werden. Die Sprachsteuerung unterbrach uns mehrere Male. So konnte die Nummer nur in mehreren Einzelteilen aufgesprochen werden.
Während wir mit den zuvor erwähnten Dingen beschäftigt waren, lotste uns Google Maps zum anvisierten Ziel. Die Navigation mit Google Maps klappte mit der Präzision, die man von der Google-Navigation her gewohnt war. Es gab reichlich Sprachanweisungen und Google Maps sagte uns rechtzeitig, wenn wir abbiegen mussten. Die Daten zur Verkehrslage waren ebenfalls sehr genau und die vorhergesagte Ankunftszeit glich einer Punktlandung. Den kleinen Fahrspurassistenten auf der Karte entdecken wir, als wir von der Autobahn abfahren müssen. Ebenso hilfreich ist die farbliche Darstellung der Verkehrslage durch Google Maps, dessen Sprachausgabe man jederzeit abschalten kann.
Hinweis: Wenn Google Maps unter Android Auto navigiert, bricht die Discover-Pro-Navigation ab.
Das geht gar nicht: Eine Mail lässt sich mit Android Auto nicht per Sprachbefehl versenden. Android Auto kann das nicht. Auch ist das Öffnen eines Browsers mit Android Auto nicht möglich. Doch Hand aufs Herz: Wegen der Verkehrssicherheit wäre das während einer Autofahrt sowieso ein No-Go.
Fazit: Im Golf VII deckt Android Auto alle Grundfunktionen wie Telefonie, Musik und Navigation ab und bietet eine leistungsstarke Alternative zum fest integrierten Infotainmentsystem von VW. Von den Funktionen her braucht sich Android Auto nicht vor Apple Carplay zu verstecken. Gegenüber Mirrorlink ist es ohnehin deutlich überlegen. -
Volvo V90 mit Android Auto und Sensus Connect
Das Infotainmentsysytem Sensus Connect von Volvo stellt Android Auto ausschließlich den unteren Teil seines 9 Zoll großen Touchscreens zur Verfügung. Der obere Teil ist für die eigene Navigation und Telefonie reserviert. Auf diese Weise haben Sie stets beide Bereiche im Zugriff: den von Sensus Connect und von Android Auto. Nachteilig ist, dass der relativ kleine Bildschirm Android Auto nur wenig Platz für die Anzeige einräumt.
Android Auto lässt sich im Volvo wie in allen anderen Fahrzeugen bedienen. Der lange Druck auf die Lenkradtasten für den Start der Sprachsteuerung von Android Auto und der kurze Druck, um Sensus Connect zu starten. Wie gehabt können Sie Icons anklicken und über den Google Assistant anrufen. Ebenfalls können Sie mit Google Maps navigieren. -
Subaru mit Android Auto
Im Subaru XV finden Sie Android Auto im Rahmen des Starlink-Infotainmentsystems. Um Android Auto zu nutzen, müssen Sie Ihr Android-Smartphone mit dem USB-Port via USB-Kabel verbinden. Den Port finden Sie unterhalb des Armaturenbretts vorn in der Mittelkonsole. Anschließend lässt sich Android Auto wie gewohnt nutzen. Für die Bedienung und Anzeige steht ein 8 Zoll großer Touchscreen zur Verfügung. -
Ford Fiesta mit Android Auto
Im Ford funktioniert Android Auto im Zusammenspiel von Sync 3 und App Link. Bedienen lässt es sich genauso wie in den Fahrzeugen anderer Automobilhersteller. Das betrifft auch die Funktionsweise, die hier wie gewohnt umgesetzt ist. -
Honda Civic Prestige mit Android Auto
Hondas Infotainmentsystem heißt schlicht Honda Connect. Wie bei den meisten anderen Systemen gehört auch bei Honda Connect Android Auto zum Funktionsumfang und funktioniert im Honda Civic einwandfrei. Der einzige Nachteil betrifft den mit 7 Zoll etwas zu klein geratenen Touchscreen. -
VW Touareg mit Android Auto
Auch im VW Touareg funktioniert Android Auto wie gewohnt. Google Maps navigiert Sie auch hier zu Ihren Zielen, die Sie ebenfalls aufsprechen können. Schade ist nur, dass Android Auto im VW Touareg den 15 Zoll großen Touchscreen nicht voll ausnutzt, sondern nur den mittleren Bereich. -
Mazda 6 mit Android Auto
Das USB-Kabel müssen Sie im Mazda hinten an der Mittelkonsole in die dafür vorgesehene USB-Buche stecken. Diese ist entsprechend gekennzeichnet. Automatisch erkennt das Infotainmentsystem MDZ Connect das Android Smartphone und beginnt mit der Kopplung. Im Zusammenspiel mit MDZ Connect funktioniert Android Auto im Mazda 6 gewohnt zuverlässig, egal, ob Sie nun mit Google Maps navigieren oder Musik von Google Play hören.
Den Google Assistant starten Sie, indem Sie auf die entsprechende Lenkradtaste drücken. Anders als bei vielen anderen Automobilen unterscheidet der Mazda 6 nicht zwischen kurzem (zum Start der integrierten Sprachsteuerung) und langem Drücken (zum Start von Google Assistant). Wenn Android Auto aktiviert wurde, funktioniert von den beiden Sprachsteuerungen nur noch die von Google. -
Mercedes A-Klasse mit Android Auto und MBUX
Um Android Auto mit MBUX nutzen zu können, müssen Sie das Smartphone-Integration-Paket für Apple Carplay und Android Auto für 250 Euro kaufen. Danach können Sie Android Auto nutzen.
Auf MBUX, dem Infotainmentsystem der A-Klasse von Mercedes Benz funktioniert Android Auto einwandfrei. Auch hier wird leider der 10,25 Zoll messende Touchscreen nicht ganz ausgenutzt. Die Android-Auto-Spracherkennung starten Sie mit "Ok Google". Alternativ können Sie die Sprachsteuerung auch rechts im Mercedes-Lenkrad mit der Sprachsteuerungstaste starten.
Das Android-Smartphone müssen Sie vorne in der Mittelkonsole an die Buchse USB-C anschließen, weil sowohl Android Auto als auch Apple Carplay nur darüber funktionieren. -
Exkurs: Was Mirrorlink von Android Auto unterscheidet
Achtung: Sollte das Infotainmentsystem Ihres Automobils das inzwischen veraltete Mirrorlink unterstützen, ist das keine Gewähr dafür, dass es auch Android Auto unterstützt.
Die Systeme Mirrorlink und Android Auto sollen Android-Smartphones ins Infotainmentsystem moderner PKWs integrieren. Sie funktionieren auch ähnlich, indem sie Android-Apps auf den Bildschirm spiegeln, während das Smartphone die Rechenleistung erbringt. Die technischen Grundlagen, die Urheber, die Oberflächen und die Schnittstellen unterscheiden sich dennoch deutlich, wie unser kleiner Exkurs zeigt.
Das völlig veraltete Mirrorlink ist nicht mehr relevant
Mirrorlink wurde nicht von Google entwickelt, sondern in den Forschungslabors von Nokia. Seit geraumer Zeit ist das System jedoch total veraltet. Das Car Connectivity Consortium kümmert sich daher seit Längerem um Mirrorlink. Viele Unternehmen der Automobil- und TK-Branche sind darin vertreten.
Um Mirrorlink nutzen zu können, braucht man natürlich Geräte, die zu Mirrorlink kompatibel sind. Oftmals sind dann allerdings Smartphones und Infotainmentsysteme trotz formaler Mirrorlink-Unterstützung nicht kompatibel. An diesen Problemen krankt das System. Erschwerend kommt hinzu, dass es verschiedene Versionen von Mirrorlink gibt, die sich nicht verstehen. Außerdem fehlt bei vielen Apps die Mirrorlink-Zertifizierung, sodass diese nicht nutzbar sind.
Von Mirrorlink waren wir damals enttäuscht, weil es entweder gar nicht, nur eingeschränkt oder nur instabil funktionierte. Immer wieder rissen Verbindungen ab oder kamen erst gar nicht zustande. Einzige Ausnahme war der VW Passat, in dem sich Mirrorlink halbwegs sinnvoll nutzen ließ.
Beste Umsetzung von Mirrorlink bei Seat
Die am besten gelungene Mirrorlink-Integration fanden wir im Seat Ibiza Connect. Doch selbst hier, wo die Mobilschnittstellenintegration bemerkenswert gut ist, hinterließ Mirrorlink keinen allzu guten Eindruck. Das System wirkte überladen und ließ sich zum Teil nur schlecht bedienen. Schon der Unterschied zu Apple Carplay im Hinblick auf den Bedienkomfort war beträchtlich.