So lösen Sie die 14 schwierigsten WLAN-Probleme

Ihr kabelloses Netzwerk ist furchtbar langsam? Oder Sie können sich nicht mehr in Ihr WLAN einwählen? Hier finden Sie praktische Lösungen für die häufigsten WLAN-Probleme.
Kabellose Netzwerke sind in unserem Alltag eine immense Erleichterung, sie haben aber auch einen entscheidenden Nachteil. Nicht an jedem Ort lässt sich ein stabiles WLAN einrichten und die erreichbare Geschwindigkeit lässt sich nicht vorhersagen. Standards wie 802.11 definieren nur mögliche Maximalwerte für die Bandbreite, die effektive Bandbreite kann weit davon abweichen.
So lösen Sie die 14 schwierigsten WLAN-Probleme:
- WLAN-Tipp: Den richtigen Platz für den Router wählen
Funkschatten sind die größte Problemquelle, wenn es um die Aufstellung des Routers geht. Sie bilden sich hinter Möbeln, Türen und Wänden und verschlechtern die Signalqualität. Die heute bei WLAN-Routern gebräuchlichen Stabantennen sind als Rundstrahler ausgelegt und arbeiten vor allem in der Ebene gut. In der Vertikalen sieht es jedoch anders aus, weshalb es vor allem in Gebäuden mit mehreren Stockwerken zu Problemen kommen kann.
Stellen Sie Ihren Router um und verstellen Sie die Antenne oder die Antennen ein wenig, um Verbindungsproblemen und schwachen Signalen entgegenzuwirken. Häufig genügt schon eine kleine Änderung und die Qualität des Netzwerks verbessert sich erheblich. Nehmen Sie ein Notebook zur Hand und achten Sie auf die Anzeige für die Signalstärke des WLANs. So stellen Sie schnell fest, ob Ihre Änderungen an der Antenne wirksam sind. Mit Tools wie dem kostenlos erhältlichen Wireless Netview können sie dies leicht bewerkstelligen. Die aktuelle Signalstärke sehen Sie hier ohne Verzögerung. Die Software Ekahau Heatmapper erstellt Ihnen sogar ganze Pläne mit der Funkabdeckung in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus. Die Freeware errechnet eine Heatmap, auf der Sie genau erkennen können, welche Räume gut abgedeckt sind und an welchen Stellen das Signal eher schwach ausgeprägt ist. - WLAN-Tipp: So finden Sie einen freien Kanal
WLAN-Frequenzen sind in Kanäle aufgeteilt, damit mehrere Netze nebeneinander existieren können. In Europa bietet das 2,4-GHz-Band zum Beispiel 13 Kanäle. Leider überlappen die Kanäle sich ein wenig, weshalb es zu störenden Interferenzen kommen kann. Es ist daher von großer Wichtigkeit, dass Sie für Ihr Netz einen passenden Kanal auswählen, in dem Sie ungestört funken können. Mit dem Tool Wireless Netview sehen Sie auf einen Blick, welche Netze sich in Ihrer Nähe befinden und welche Kanäle diese belegen.
Als Faustregel sollten Sie für Ihr Netz einen Kanal wählen, der etwa 5 Kanäle von allen benachbarten Netzen entfernt liegt. Konkurrieren in Ihrer Gegend zu viele WLANs miteinander, wählen Sie jenen bereits belegten Kanal mit der höchsten Sendeleistung. In diesem Fall greift die Distributed Coordination Function (DCF) Ihres Routers und sorgt für eine immer noch akzeptable Signalqualität. - WLAN-Tipp: Die richtige Verschlüsselungsart wählen
Sie haben Ihr WLAN-Passwort korrekt eingegeben, die Verbindung zum Netz lässt sich aber einfach nicht herstellen? Dann könnte es sein, dass Ihr WLAN-Gerät versucht, sich mit der falschen Verschlüsselungsmethode einzuwählen. In diesem Fall sollten Sie das Funknetz einfach manuell einstellen. Wurde das Netz automatisch konfiguriert, könnte nämlich die falsche Verschlüsselungsmethode ausgewählt worden sein. Zur Auswahl stehen die Methoden WEP (gilt als unsicher), WPA (bietet eine mittlere Sicherheit) und WPA2 (bedeutet einen hohen Sicherheitsstandard).
Auch der Verschlüsselungs-Algorithmus ist in einigen Fällen wählbar. TKIP bietet bereits eine gewisse Sicherheit, AES ist jedoch sicherer. Weiterhin können WPA und WPA2 in "Personal" und "Enterprise" unterschieden sein. Wählen Sie für Ihr Heimnetz einfach "Personal" aus. - WLAN-Tipp: AES und WPA sind die sinnvollsten Verschlüsselungsarten
Verwenden Sie ein modernes WLAN mit 802.11n in Kombination mit der Verschlüsselung TKIP, erreicht das Netz häufig nicht seine maximale Leistung. Hier ist es immer besser, die Verschlüsselungen AES oder WPA zu wählen. In einigen Fällen werden jedoch neuere und ältere Netzwerk-Geräte kombiniert, von denen die älteren Geräte nur TKIP unterstützen. In diesem Fall ist es tatsächlich besser, einen zweiten WLAN-Router aufzustellen und mit diesem ausschließlich die TKIP-Geräte untereinander zu verbinden. Die TKIP-Geräte sind dann genauso schnell wie vorher, alle anderen, modernen Geräte können nun jedoch endlich ihre volle Bandbreite nutzen. Die Konfiguration Ihres Routers hinsichtlich der Verwendung von WPA, AES oder TKIP sehen Sie mit dem kostenlos erhältlichen Tool Wifi Infoview ein. - WLAN-Tipp: Keine Sonderzeichen in Passwörtern verwenden
Längere und kompliziertere Passwörter sind sicherer als kurze und einfach gestaltete Passwörter. Einige Sonderzeichen können jedoch im WLAN zu Problemen beitragen. Es ist nicht sichergestellt, dass jedes Gerät im Netzwerk jedes Sonderzeichen versteht. Liegt eine Inkompatibilität vor, verweigert das Gerät die Einwahl in das Netzwerk. Klammern, das Dollar-Zeichen, Prozent-Zeichen und viele andere mehr haben in einem Passwort für das WLAN-Netzwerk nichts verloren. Besonders gefährlich sind solche Sonderzeichen, die auch in einer Script- oder in einer Programmiersprache eine Rolle spielen. - WLAN-Tipp: Windows nach Änderung der WLAN-Einstellungen auf den neuesten Stand bringen
Sie haben im Einstellungen-Bereich Ihres Routers die Verschlüsselungsart oder das WLAN-Passwort geändert? Dann sollten Sie Windows davon wissen lassen. Leider fordert zum Beispiel Windows 7 Sie nicht dazu auf, das Passwort zu ändern, sondern verweigert einfach die Verbindung zum Router. Klicken Sie im Systray auf das Netzwerk-Symbol und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den betreffenden Netzwerk-Namen. Sie müssen auf die Registerkarte "Sicherheit" wechseln, um die entsprechenden Einstellungen vornehmen zu können. - WLAN-Tipp: Filter für MAC-Adressen richtig einstellen
Das Passwort ist korrekt eingegeben und auch die Verschlüsselungsmethode stimmt. Dennoch können Sie sich nicht in das WLAN einwählen? Dann könnte die Filterung von MAC-Adressen die Ursache des Problems sein. Jedes Netzwerk besitzt eine Adresse, die weltweit einzigartig ist und als MAC-Adresse bezeichnet wird. Diese Adresse finden Sie auf dem Etikett des Netzwerk-Geräts. Ist im Router der Zugang zum Netz nur für bestimmte MAC-Adressen aktiviert und sind MAC-Adressen aus Ihrem Netzwerk nicht eingetragen, ist es kein Wunder, dass keine Verbindung möglich ist. Tragen Sie einfach alle MAC-Adressen Ihrer Geräte ein oder deaktivieren Sie die Filterung, um das Problem zu beheben. - WLAN-Tipp: WLAN-Liste zeigt eigenes Netz nicht an
Sie können die SSID Ihres Netzwerks in der WLAN-Liste nicht finden. Das liegt in einigen Fällen daran, dass die SSID im Router als "versteckt" gekennzeichnet ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Ihr Router versucht, im 5-GHz-Band zu funken, Ihre Netzwerkgeräte unterstützen aber nur das 2,4-GHz-Band. Das kann passieren, weil in einigen Router-Menüs der Begriff 5-GHz-Band gar nicht auftaucht. Häufig bedeutet die Bezeichnung "802.11a & n", dass es sich um das 5-GHz-Band handelt. Beim 2,4-GHz-Band heißt die Bezeichnung dann "802.11b, g & n". Bei Ihren Netzwerk-Clients müssen Sie übrigens keine entsprechenden Einstellungen vornehmen. Diese erkennen die entsprechenden Frequenzbänder automatisch. - WLAN-Tipp: WLAN-Gerät möchte sich beim Nachbarn einwählen
Leider kommt es immer wieder einmal vor, dass sich einer Ihrer Netzwerk-Clients in das WLAN des Nachbarn einwählen möchte. Das passiert gerade dann, wenn der Router des Nachbarn direkt hinter der Wand liegt und Ihr eigener Router etwas weiter entfernt steht. Dann stimmt der WLAN-Schlüssel natürlich nicht mehr und die Einwahl in das eigene Netz erfolgt nicht. Das Problem tritt manchmal auf, weil die Standard-SSID verwendet wird. Diese ist bei gleichen Router-Modellen eines Herstellers häufig identisch. Gehen Sie einfach in das Konfigurations-Menü Ihres Routers und geben Sie eine eigene SSID ein. Dann sollte das Problem schnell behoben sein. - WLAN-Tipp: Versteckte SSID ist Ursache für Verbindungsprobleme
Aus Sicherheitsgründen kann es sinnvoll sein, das automatische Senden der SSID zu deaktivieren. Das bringt aber mit sich, dass Sie die SSID bei jedem Client manuell eintragen müssen. Klappt das bei Ihnen nicht? Das könnte daran liegen, dass der Client die Funktion "mit verstecktem WLAN verbinden" nicht unterstützt. Auch eine kurzzeitige Aktivierung der Aussendung der SSID hilft hier nicht weiter: Deaktivieren Sie die Funktion wieder, beginnen die Probleme erneut und das Netz wird nicht mehr erkannt. Aus diesem Grund ist es in der Praxis ratsam, das automatische Senden der SSID einfach aktiviert zu lassen. Verwenden Sie eine der sicheren Verschlüsselungsmethoden, bringt das Verstecken der SSID ohnehin keine zusätzliche Sicherheit. - WLAN-Tipp: Geräte mit Netzwerkbuchse in das WLAN integrieren
Nicht jedes Netzwerkgerät verfügt über WLAN. Ist eine Netzwerkbuchse vorhanden, können Sie den Client aber dennoch in das Netz integrieren. Möglich ist zum Beispiel eine Übertragung der Daten über das Stromnetz. Hierfür stehen passende Adapter zur Verfügung. Sie können aber auch einen WLAN-zu-LAN-Adapter verwenden. Diesen stecken Sie einfach in die Netzwerkbuchse zum Beispiel Ihres Notebooks und können sich dann problemlos mit dem Funknetzwerk verbinden. Erhältlich sind solche Adapter zum Beispiel vom Hersteller Hama und hören auf Produktbezeichnungen wie "Hama 2in1 Wireless-LAN Adapter". - WLAN-Tipp: Wifi Protected Setup bereitet Probleme
Das Wifi Protected Setup erleichtert die Verbindung von Clients mit dem Netzwerk. Zum Beispiel müssen Sie bei der Verbindung per WPS kein kryptisches WLAN-Kennwort eingeben. Doch was sollen Sie tun, wenn diese Verbindungsart in der Praxis nicht funktioniert? Zu unterscheiden sind bei der Problemlösung die beiden WPS-Arten WPS-PIN und WPS-PBC. Bei WPS-PIN finden Sie auf einem Etikett auf dem Router eine PIN, die Sie beim Verbindungsprozess eingeben müssen. Bei WPS-PBC hingegen müssen Sie nur eine Taste am Router und dann innerhalb eines gewissen zeitlichen Abstands am WLAN-Gerät selbst drücken. Bei dieser Methode übernimmt der Router die Übertragung des Schlüssels. Leider unterstützen nicht alle WLAN-Clients beide WPS-Methoden. In diesem Fall müssen Sie im Router jene WPS-Methode einstellen, die Ihr Client ebenfalls unterstützt. WPS-PIN ist übrigens ein wenig unsicherer, weil es nur 10.000 mögliche Zahlenkombinationen gibt. Deaktivieren Sie diese Funktion also lieber, nachdem Sie alle Clients mit dem Netzwerk verbunden haben. - WLAN-Tipp: Alle IP-Adressen der Geräte anzeigen lassen
Sie möchten wissen, welche IP-Adressen die Geräte in Ihrem Netzwerk aktuell verwenden? Mit Tools wie dem Softperfect Network Scanner ist das problemlos möglich. Selbst die Netzwerkbezeichnungen der Geräte werden angezeigt, wenn eine solche Bezeichnung vergeben ist. Sie müssen der Software nur mitteilen, in welchem Adressbereich sie suchen soll. Über "Options" und dann "IP Address ? Detect Local IP Range" können Sie sich sogar diese Eingabe sparen.
Wählen Sie im erscheinenden Dialog einfach "192.168." und bestätigen Sie die Eingabe. Die Software sucht nun den gewünschten Adressbereich ab. - WLAN-Tipp: Treiberprobleme mit Netzwerkgeräten beheben
Haben Sie alle Einstellungen wie oben beschrieben überprüft und es ergeben sich noch immer Verbindungsprobleme, könnte die Ursache bei der Hardware bzw. den Treibern für die Netzwerkhardware liegen. Begeben Sie sich in die Eingabeaufforderung und gegen Sie "ipconfig" ein, um herauszufinden, ob jedes Netzwerkgerät auch tatsächlich eine eigene IP erhalten hat. Im "Gerätemanager" finden Sie heraus, ob es Probleme mit dem Netzwerkadapter gibt. Drücken Sie die Windows-Taste und die Taste-R und geben Sie dann "devmgmt.msc" ein. Hier sehen Sie, ob der Netzwerkadapter überhaupt auftaucht. Sehen Sie keinen Eintrag oder ist der Eintrag mit einem Ausrufezeichen versehen, bestehen Probleme mit dem Treiber. In diesem Fall sollten Sie den aktuellen Treiber von der Hersteller-Website herunterladen und installieren.
Abhängig ist die Geschwindigkeit zum Beispiel von Faktoren wie der Entfernung zum Access Point oder Störquellen in der Nähe. Verbindungsabbrüche und langsame Verbindungen können im Arbeitsalltag und daheim sehr störend sein.
Lässt sich die Einwahl in das WLAN einfach nicht realisieren, stecken häufig Detailprobleme dahinter. Zum Beispiel könnte eine falsche Verschlüsselungsart ausgewählt worden sein. Bei uns erfahren Sie, welche Probleme in der Praxis auftreten können und wie die Lösungen aussehen.