Dagi Bee: "Viele verstehen nicht, was sie mit Mobbing anrichten"
Dagi Bee hat nicht nur Stylingtipps auf Lager. Die Youtuberin macht sich auch für den Safer Internet Day stark und hat auch etwas zu Cybermobbing und Hasskommentaren zu sagen.
Dagi Bee (21, "Bruder vor Luder") zählt zu den erfolgreichsten Youtuberinnen Deutschlands. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - muss auch sie sich mit negativen Kommentaren auf ihren Internet-Plattformen herumschlagen. 2016 unterstützt Dagi Bee die EU-Initiative klicksafe und den Safer Internet Day am 9. Februar. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Dagi Bee, welche Erfahrungen sie mit Cybermobbing gemacht hat und wie man darauf am besten reagieren sollte.
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Am heutigen Dienstag, den 9. Februar, ist Safer Internet Day (SID) - der weltweite Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet. Was halten Sie davon?
Dagi Bee: Ich finde es toll, dass es solche Aktionen gibt! Es ist wichtig, sich dafür einzusetzen und auch aufzuklären. Viele verstehen - glaube ich - nicht, was sie mit Mobbing anrichten können.
Haben Sie schon eine schlechte Erfahrung gemacht?
Dagi Bee: Am Anfang haben nur Leute meine Videos geschaut, die Spaß daran hatten und mich wirklich sehen wollten. Als ich bekannter wurde, kamen leider auch andere dazu. Ich habe unter meinen Bildern und Videos viele nette Kommentare, aber mittlerweile auch viele negative. Durch die Anonymität im Internet ist es natürlich einfach, jemanden zu beleidigen, weil es keine Konsequenzen gibt.
Wie sollte man bei Cybermobbing reagieren?
Dagi Bee: Ich gebe immer als Tipp, die entsprechenden Personen zu blockieren und sich das nicht zu Herzen zu nehmen. Positives erleben, Zeit mit Freunden und der Familie verbringen. Wenn man in der Schule gemobbt wird, sollte man sich Hilfe holen - vom Lehrer, anderen Mitschülern oder den Eltern. Zusammen ist man stark!
Wie reagieren Sie bei Ihren eigenen Kanälen auf extreme Kommentare, zum Beispiel rechte Hetze?
Dagi Bee: Ich lösche solche Kommentare. Das hat dort nichts verloren.
Was tragen Sie bei Formularen ein, wenn es um Ihre Berufsbezeichnung geht?
Dagi Bee: Meistens "Youtuberin". Aber eigentlich entspricht das nicht mehr der Wahrheit. Ich sehe mich eigentlich als allgemeine Entertainerin. Ich unterhalte Leute auf verschiedenen Plattformen.
Erinnern Sie sich noch an den Moment, als klar war, dass aus dem Hobby ein Beruf geworden ist?
Dagi Bee: Ja, daran erinnere ich mich noch. Ich war noch in meiner Ausbildung und habe einfach nicht mehr alles unter einen Hut bekommen. Videos, Termine, Berufsschule, neun Stunden am Tag arbeiten... Meine Eltern haben mir gesagt, dass es so nicht weitergehen kann und ich mich entscheiden muss. Und dann habe ich Youtube gewählt. Das war erst sehr unsicher, aber ich habe zum Glück von allen Seiten Unterstützung bekommen und bin sehr froh darüber.
Sie haben jetzt schon in vier Filmen mitgespielt. Wie war die Zusammenarbeit mit Elyas M'Barek für "Fack ju Göhte 2" und wie die mit den Lochis für "Bruder vor Luder"?
Dagi Bee: Beides war sehr unterschiedlich. Bei "Fack ju Göhte 2" hatte ich ja nur eine sehr kleine Rolle. Aber trotzdem war es super aufregend und wir haben für diese Mini-Szene mit allem Drum und Dran tatsächlich acht Stunden gebraucht. Das hat mir einen guten Einblick gegeben, wie die Filmbranche ist. Das sah im Kino alles viel einfacher aus. Elyas war super nett und hat uns viele hilfreiche Tipps gegeben. Seine lustige, lockere Art hat uns auch die Angst genommen. "Bruder vor Luder" war ja im letzten Jahr der dritte Film, bei dem ich dabei sein durfte. Da war alles schon etwas entspannter. Heiko und Roman kannte ich ja schon vorher. Allerdings war ich wahnsinnig beeindruckt von ihrer Leistung, dem Drehbuch und der Arbeit am Set. Es hat mir super viel Spaß gemacht, dabei gewesen sein zu dürfen.
Könnte es auch in diese Richtung weitergehen?
Dagie Bee: Ich würde mich niemals Schauspielerin nennen, da ich keinerlei Ausbildung in die Richtung habe. Mir hat es Spaß gemacht. Wenn mir also eine Rolle gefällt, bin ich gerne dabei. Allerdings wird Youtube, so lange die Leute mich noch sehen wollen, immer erste Priorität für mich haben. Das ist mein Zuhause.
Was sind Ihre wichtigsten Tipps, wenn man zum Beispiel einen Youtube-Kanal oder einen Blog starten will?
Dagi Bee: Spaß an der Sache haben und man selbst sein! Nicht versuchen, jemand anderem nachzueifern, weil er damit erfolgreich ist.