Druckerpatronen: Die besten und günstigen Alternativen

Originale Druckerpatronen sind meist recht teuer. Doch welche Alternativen gibt es? Was können Sie? Und welche lohnen sich wirklich?
Der US-amerikanische PC- und Druckerhersteller HP sorgte mit seinem vorletzten Firmware-Update jüngst für Empörung. Durch das Update wurden Druckerpatronen von fremden Herstellern unbrauchbar, da die Geräte die Patronen von Drittanbietern erkannten und den Druckvorgang stoppten. Damit wären User auf die teuren Original-Patronen angewiesen und könnten nicht auf günstigere Alternativen zurückgreifen.
Nun hat HP das Firmware-Update wieder zurückgenommen, nachdem es von allen Seiten herbe Kritik gehagelte hatte. Sogenannte "kompatible Druckerpatronen" oder "Alternativtinte" sind also auch für HP-Nutzer wieder interessant. Doch wo sind die Unterschiede zu den teuren Originalpatronen der Drucker-Hersteller. Was können die günstigen Produkte und was nicht? Und warum können die Alternativen überhaupt so günstig angeboten werden? Dieser Überblick hilft Ihnen, im Angebotsdickicht die richtige Entscheidung zu fällen. Denn: Besonders günstige Patronen schonen zwar den Geldbeutel, aber selten den Drucker.
Kompatibel ist nicht gleich kompatibel
Unter kompatiblen Patronen versteht man im Allgemeinen Patronen, die komplett neu hergestellt werden und im Grunde ein identischer Nachbau der originalen sind. Der Entwicklungs- und Herstellungsprozess ist sehr aufwendig, da die Originale eingehend analysiert und dann möglichst ähnlich nachgebaut werden müssen. Sie scheinen auf den ersten Blick die beste Alternative zu sein. Dennoch: Der Stiftung Warentest fiel bereits 2015 bei einem Test auf, dass es erstaunlich oft trotzdem zu Unverträglichkeiten kam. Grund dafür sind vermutlich die verbauten Chips in den Druckerpatronen. Sie sind sozusagen der Ausweis der Tintenpatronen, mit denen sich die Hersteller gegen die Billig-Konkurrenz wehren wollen. Mittlerweile besitzen fast alle Tintenpatronen neueren Datums einen Chip. Wenn also Ihr Tintenstrahldrucker die Fremdpatrone nicht erkennt, könnte es womöglich daran liegen.
Gute Alternative, aber mit Schwachpunkten
Neben den Problemen mit den Chips ist oft auch die Füllstandanzeige ein Schwachpunkt kompatibler Druckerpatronen. Wird zu früh angezeigt, dass sich die Patrone leert, werden Ressourcen verschwendet, wird er zu spät angezeigt, kann der Drucker im schlimmsten Fall geschädigt werden, nutzt man die Patrone weiter. Will man dann die eventuell noch geltende Garantie in Anspruch nehmen, ist es oft schwierig nachzuweisen, dass die Probleme nicht durch die Nutzung der Fremdpatrone entstanden sind. Dennoch sind viele Nachbauten von guter Qualität und der Preisvorteil, besonders bei Vieldruckern, ist ein starkes Argument. Ein weiterer Vorteil: Der Tintenbehälter ist oft größer als bei den Originalen und reicht somit länger. Entscheiden Sie sich für diese Variante, sollten Sie aber nur auf seriöse Anbieter zurückgreifen.
Vorsicht vor Nachbauten aus China
Hersteller aus China locken die Käufer mit Tiefstpreisen, die auf den ersten Blick attraktiv wirken, aber mit Vorsicht zu genießen sind. Denn die billigen Nachbauten halten, im Gegensatz zu den europäischen Produkten, kaum EU-Standards. Die Folge sind ein schlechtes Druckbild und eine allgemein schwache Druckleistung. Dies gilt sowohl für No-Name-Produkte als auch für unter dem Namen großer Hersteller vertriebene, aber gefälschte Patronen. Begegnet Ihnen im Netz also Werbung, die namhafte Patronen zu einem erstaunlich günstigen Preis anbietet, ist höchste Vorsicht geboten.
Recycling: Die beste Alternative?
Recycling-Patronen sind in Sachen Nachhaltigkeit und Preis kaum zu schlagen. Leere Patronen werden so aufwendig wie ressourcenschonend gereinigt und wieder befüllt. Die recycelten Patronen sind den gleichen strengen Normen unterworfen wie neue und die Hersteller sind per Gesetz zudem dazu verpflichtet, die leeren Druckerpatronen kostenlos zurückzunehmen. Dementsprechend bieten alle großen Hersteller heute einen Auffüll-Service an. Aber auch einige Drittanbieter haben sich darauf spezialisiert und punkten mit einem günstigeren Preis.
Ist die Reinigung professionell durchgeführt worden, sind Recycling-Patronen meist zuverlässige Alternativen. Zudem werden mit einem Original-Chip ausgestattete Produkte vom Drucker auch als solche erkannt und somit wird eine lästige Fehlerquelle eliminiert. Ein weiterer Vorteil: Je älter und beliebter ein Modell ist, desto mehr gebrauchte und recycelte Tintenpatronen sind auf dem Markt. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass es für neue Drucker leider zunächst nur sehr wenige gibt.
Wie bei kompatiblen Patronen sollten Sie bei extrem günstigen Angeboten vorsichtig sein. Denn leider imitieren viele Anbieter aus dem asiatischen Raum recycelte Patronen, vertreiben aber eigentlich neu hergestellte Billig-Produkte.