Nokia 3310: Was taugt die Neuauflage des Klassikers?
Nokia hat seinem Klassiker neues Leben eingehaucht. Doch kann die Neuauflage des legendären 3310, die ab sofort im Handel erhältlich ist, in der heutigen Zeit noch punkten?
Endlich ist der Klassiker unter den Mobiltelefonen zurück. Das Nokia 3310 ist seit Freitag (26. Mai) in einer Neuauflage auf dem Markt erhältlich und kostet knapp 60 Euro. Doch was taugt das einfache Handy in einer Zeit, die von Smartphones dominiert wird?
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Als das Original vor 17 Jahren das Licht der Welt erblickte, mauserte es sich schnell zu einem Kassenschlager. Bis zu seiner Einstellung im Jahr 2005 war das 3310 das meistverkaufte Handy der Welt. Nun versucht Nokia den alten Zeitgeist wieder aufleben zu lassen. Das Design der Neuauflage ist auf jeden Fall gelungen. Die unverwechselbare Silhouette des Originals wurde gekonnt aufgegriffen und durch die nun abgerundete Form in die Moderne transferiert.
Die äußeren Werte
Das gebogene Display ohne Touchfunktion - dafür jetzt in Farbe - ist im Vergleich zum Kassenschlager mit 2,4" etwas größer und löst mit 320 x 240 Pixeln auf. Ansonsten halten sich die Maße eng an das Original. Das Kunststoffgehäuse, das in vier Farben erhältlich ist, misst 11,6 x 5,1 cm. Allerdings ist das neue 3310 etwa ein Zentimeter dünner als der Klassiker. Auch beim Gewicht wurde eingespart. 80 Gramm bringt die Neuauflage auf die Waage - immerhin 30 Gramm weniger. Die Tastenanordnung erinnert ebenfalls sehr an den Vorgänger. Nostalgiker dürften sich also schnell zurechtfinden.
Die inneren Werte
Die Akkulaufzeit beim Original war legendär. Das Handy musste nur alle paar Tage aufgeladen werden. Die Bereitschaft lag laut Hersteller sogar bei mehr als zehn Tagen. Nun verspricht Nokia sogar einen "schier grenzenlosen Akku". Eine Sprechzeit von bis zu 22 Stunden soll möglich sein. Im Standby-Modus will das 3310 gar bis zu einen Monat lang seinen Dienst leisten. Aufgeladen wird über einen Micro-USB-Anschluss.
Mit WLAN oder LTE kann das 3310 allerdings nicht dienen. Zum Telefonieren und SMS schreiben nutzt das Nokia-Handy ganz oldschool die Netzempfangsart 2G. Zwar ist ein Opera-Browser integriert, Surfen im Netz macht mit dem 3310 allerdings wenig Spaß, da die Seiten der 2G-Verbindung entsprechend langsam laden. Die integrierte Kamera mit 2-Megapixel-Auflösung ist eher ein nett gemeintes Gimmick für Schnappschüsse, mehr aber auch nicht.
Wer mit dem neuen Nokia 3310 Musik hören will, wird nicht enttäuscht, aber auch nicht begeistert sein. Streaming-Dienste sind freilich nicht an Bord. Dafür können auf eine externe microSD-Speicherkarte (bis 32 GB) MP3-Dateien geladen und über das Handy abgespielt werden. Zudem ist ein UKW-Radio installiert. Ein Klinken-Stecker für den Kopfhörer ist vorhanden. Zum kurzweiligen Zeitvertreib kehrt außerdem das Kult-Game "Snake" auf das 3310 zurück.
Fazit
Mit dem 3310 ist Nokia eine gelungene Neuauflage des Klassiker. gelungen, der natürlich in keinster Weise mit modernen Smartphones mithalten kann. Aber das ist auch nicht der Anspruch dieses Handys. Das 3310 konzentriert sich auf seine Aufgabe: Telefonieren und SMS schreiben. Wer also mal ein wenig seinen (digitalen) Alltag entschleunigen will, der findet in dem stylishen Retro-Gerät eine willkommene Abwechslung für vergleichsweise kleines Geld.