Smart Home: So vernetzt könnte Ihre Wohnung bald sein

Nach Apple setzt nun auch Samsung verstärkt auf Smart-Home-Technologien. Zusammen mit Dell, Intel, Atmel, Broadcom und Wind River haben die Südkoreaner ein Konsortium gegründet, das die Kompatibilität technischer Geräte im Haushalt vorantreiben sollen. So vernetzt könnte Ihre Wohnung schon bald sein.
Knapp vier Wochen ist es nun her, dass Apple sein "HomeKit" vorgestellt hat. Dieses soll in Zukunft ein neuer Standard für sogenannte Smart Homes werden. So soll es künftig möglich sein, über eine einzige Handy-App das Licht in einer Wohnung an- und auszuschalten und vielleicht auch den eigenen Kühlschrank zu befragen, wie viel Joghurt denn noch im Haus ist. Rivale Samsung zieht nun nach und gründet zusammen mit Dell, Intel, Atmel, Broadcom und Wind River das Open Internet Consortium. Der Zusammenschluss soll ebenso einen Standard etablieren, der die Kompatibilität von vernetzten Haushaltsgeräten sichert. So könnte Ihr eigenes Smart Home in Zukunft aussehen.
Laut der International Data Corporation werden im Jahr 2020 weltweit voraussichtlich 212 Milliarden Geräte in vernetzten Haushalten zum Einsatz kommen. Schon jetzt gibt es unterschiedliche Apps, die dem Nutzer einen ersten Einblick in die totale Heimautomatisierung ermöglichen. "RWE SmartHome"-Kunden können beispielsweise per iOS- und Android-App regeln, wie hoch die Temperatur in einem Raum sein soll, wie weit Rollläden geöffnet werden und dergleichen mehr. Doch Vorsicht: Für den Gebrauch der App werden möglicherweise jährliche Gebühren in Höhe von bis zu 14,95 Euro fällig.
Ähnlichen Fernsteuerungskomfort, wenn auch in eingeschränkterer Form, bietet die kostenlose "MyFritz!App" für iOS und Android. Damit ist es möglich, auch unterwegs auf einen heimischen Fritz!Box-Router von AVM zuzugreifen. Wer zusätzlich DECT-Funksteckdosen der Firma in sein Heimnetz integriert hat, der kann diese auch per Smartphone-Anwendung bedienen.
Im Bereich der Haussicherheit können Smartphones ebenso zum Einsatz kommen. Viele der erhältlichen Apps sind für den deutschen Markt zwar ungeeignet, da diese speziell für proprietäre Systeme von US-Sicherheitsfirmen wie Vivint oder Protect America entwickelt wurden. Trotzdem werden auch in Deutschland Anwendungen aus diesem Bereich immer populärer. Programme wie die kostenlose iOS-App "Manything" ermöglichen es zum Beispiel, ein altes iPad oder iPhone zur Sicherheitskamera umzufunktionieren.
Noch ausführlicher geht das Projekt "iSmartAlarm" an die Sache heran. Per iOS- und Android-App lassen sich auch von unterwegs Türen, Fenster und speziell konzipierte Kameras überwachen. Bei einem Vorfall schlägt das Smartphone nicht nur Alarm: Das System zeichnet zusätzlich fünf Bilder auf und schickt diese direkt an den Nutzer. Dieser kann dann entscheiden, ob er die Polizei verständigt oder den Alarm aus welchen Gründen auch immer ignoriert. Im Ernstfall sendet das System zudem eine Nachricht an alle Familienmitglieder und warnt vor dem Einbruch. Sollten Apple und Samsung also Erfolg haben, dann könnten all diese Funktionen schon in der näheren Zukunft über eine einzige App geregelt werden.