Die Messaging-App Signal hat Millionen an neuen Nutzern hinzugewonnen. Hier fünf Tipps für WhatsApp-Umsteiger und Neu-User.
Gerade bei technikaffinen Nutzern ist die Messenger-App Signal seit mehreren Jahren beliebt, bietet sie doch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, ist kostenlos und auch Werbung gibt es nicht.
Nach der Kritik an WhatsApp zu Beginn des Jahres entschlossen sich jedoch viele neue Nutzer, die Anwendung einmal auszuprobieren. Das zeigte sich auch an den deutlich gestiegenen Downloadzahlen. Mitte Januar erreichte Signal etwa erstmals den Meilenstein von 50 Millionen App-Downloads alleine im Google Play Store. Auch Star-Unternehmer Elon Musk (49) warb für die Nutzung des Programms.
Hier fünf praktische Funktionen bei Signal:
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Verschwindende Bilder, Videos und Nachrichten.
Wie in "Kobra, übernehmen Sie" oder anderen guten Spionage-Serien und -Filmen können sich auch bei Signal Inhalte selbst zerstören beziehungsweise löschen - nur geht hier kein Tonband oder ähnliches in Rauch auf. Wer in der Kopfzeile auf den Namen eines Kontakts tippt, kann hier die verschwindenden Nachrichten aktivieren. Daraufhin lässt sich ein Zeitraum zwischen wenigen Sekunden und einer Woche einstellen, nach dem alle Beiträge automatisch gelöscht werden. Ebenso ist es möglich, einzelne geteilte Videos oder Fotos beispielsweise nur ein einziges Mal anzeigen zu lassen. Hierzu einfach den entsprechenden Inhalt auswählen und vor dem Abschicken auf das Unendlichkeitssymbol tippen. Wenn hier nun "1x" steht, kann etwa ein Clip auch nur ein einziges Mal vom Empfänger abgespielt werden.
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Bildschirmsperre
Eine weitere Sicherheitsfunktion ist unter anderem die Bildschirmsperre. Wer beispielsweise sein Smartphone an Familie, Partner oder Freunde weiterreicht, um diesen Fotos oder dergleichen zu zeigen, kann damit unterbinden, dass diese Zugriff auf die eigenen Chatverläufe erlangen. Ist das Feature aktiviert, muss ein User sich erst mit Fingerabdruck, einer festgelegten PIN oder dergleichen identifizieren, um die App nutzen zu können.
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Den Messenger personalisieren
Wer der App ein bisschen buntes Flair verpassen möchte, kann in den Einstellungen unter anderem Hintergründe für alle Chats einrichten. Hier gibt es eine ganze Reihe an vorgefertigten Auswahlmöglichkeiten, aber auch eigene Bilder können genutzt werden. Mit einem Tipper auf den Namen eines Kontakts kann dies auch für einzelne Chats individuell geschehen. Der Ton für eine eingehende Nachricht kann hier ebenso einzeln angepasst werden.
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Gruppen erstellen
Wie in vielen anderen Messengern können Nutzer auch Chatgruppen einrichten - bei Signal mit bis zu 1.000 Mitgliedern. Dazu müssen User einfach nur auf das Stift-Symbol tippen und dann auf "Neue Gruppe". Nun können entweder Kontakte oder Rufnummern ausgewählt werden, um einzelne Personen hinzuzufügen. Danach können User die Gruppe benennen und ihr auch ein Bild zuweisen.
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Signal am Rechner nutzen
Wer Signal auch am Computer nutzen möchte, hat ebenfalls die Gelegenheit dazu. Auf der Website des Messengers lassen sich Programme für Windows und Mac herunterladen. Auch Anweisungen für eine Installation auf Linux-Systemen findet sich dort. Für die Nutzung am Computer wird jedoch vorausgesetzt, dass Signal auch auf dem eigenen Smartphone installiert ist.
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So steigen Sie von WhatsApp auf Signal um:
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Planen Sie den Umstieg - verwenden Sie Whatsapp und Signal parallel
Zunächst installieren Sie die App und überprüfen, welche Ihrer Kontakte Signal ebenfalls verwenden, Sie erkennen dies deutlich in der Kontaktliste.
Sie können zunächst beide Apps parallel betreiben und sich so einen Überblick verschaffen, ob Sie mit dem "neuen" Tool gut zurechtkommen und ob jene Kontakte, die Ihnen besonders wichtig sind, Signal verwenden. Wenn Sie zum Schluss kommen, dass Sie auf Whatsapp komplett verzichten können, dann sichern Sie Dateien und Fotos, die Ihnen wichtig sind und löschen danach unter "Einstellungen" - "Account" Ihr Konto. Sie könnten die Chats zwar exportieren, aber leider bietet Signal keine Importmöglichkeit.
Bevor Sie sich nun endgültig von Whatsapp trennen, sollten Sie jene Kontakte, die Sie bei Signal nicht gefunden haben, informieren. Bei der Installation haben Sie sogar die Option, Ihre Kontakte mittels vorformulierter Nachricht auf Ihren neuen Messenger hinzuweisen. Vielleicht können Sie ja so den einen oder anderen Bekannten auch zum Wechsel animieren?
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Signal einrichten und PIN erstellen
Wenn Sie Signal zum ersten Mal aufrufen, müssen Sie aus Sicherheitsgründen eine PIN festlegen. Dies ist schon einer der Unterschiede zu Whatsapp. Die Programmierer erklären das so: " Deine Signal-PIN ist ein Code, der zur Unterstützung von Funktionen wie nicht auf Rufnummern basierende Kennungen verwendet wird. Das heißt, dass deine PIN dein Profil, deine Konto.Einstellungen, deine Kontakte und deine Blockierungen wiederherstellen kann, falls du jemals dein Gerät verlierst oder wechselst. Eine PIN kann auch als optionale Registrierungssperre dienen, um zu verhindern, dass andere deine Rufnummer in Signal registrieren."
Sie müssen die PIN jedenfalls in regelmäßigen Abständen neu eingeben. Falls Sie dies nicht möchten, können Sie die Funktion deaktivieren. Dafür gehen Sie zu "Einstellungen" - "Datenschutz" und deaktivieren die "PIN-Erinnerungen". Sie müssen die PIN nun zwar nicht mehr eingeben, dennoch benötigen Sie diese, denn ohne können Sie auf ihre Chats nicht zugreifen oder diese wiederherstellen. Daher sollte Sie sich die PIN gut einprägen, denn wenn Sie sie vergessen oder sich vertippen, wird Ihr Konto für sieben Tage gesperrt. Allerdings kann der PIN-Schutz auch komplett deaktiviert werden: Gehen Sie in die Einstellungen und tippen Sie auf "Erweitert", dann auf "Erweiterte PIN-Einstellungen" und schließlich auf "PIN deaktivieren".
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Passen Sie die Einstellungen an!
Signal bietet eine große Fülle an Einstellungsmöglichkeiten und ist Whatsapp diesbezüglich weit überlegen. Sobald Sie die App installiert haben, sollten Sie sich daher zunächst mit den Einstellungen beschäftigen. Sie finden verschiedene Menüs mit zahlreichen Unterpunkten. Sie können hier die verschiedenen Funktionen je nach Ihren Anforderungen speichern, ein Profilbild hochladen oder Ihren vollen Namen eingeben.
Unter "Einstellungen" - "Mitteilungen" können Sie den Ton festlegen, mit dem Ihnen Signal den Eingang neuer Nachrichten anzeigen soll. Auch der Inhalt der Mitteilung kann konfiguriert werden. Sie kann entweder aus einer einfachen Benachrichtigung bestehen, oder Sie können sich neben dem Text auch den Inhalt und den Namen des Absenders anzeigen lassen. Wenn Sie "Neue Signal-Kontakte" aktivieren, werden Sie, sobald einer Ihrer Kontakte zu Signal wechselt, verständigt. Diese Funktion kann selbstverständlich auch deaktiviert werden.
Die Sicherheitseinstellungen passen Sie via "Datenschutz" an. Sie können beispielsweise Lesebestätigungen an- oder ausschalten, dies gilt dann für alle Chats und für alle ein- oder ausgehenden Nachrichten.
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Schreiben Sie Ihre erste Signal-Nachricht!
Wenn Sie eine Nachricht verfassen möchten, dann tippen Sie rechts oben auf das Stift-Symbol. Sie werden nun alle Kontakte sehen, die ebenfalls bei Signal sind und können den richtigen Empfänger auswählen. Bereits vorhandene Chats werden analog zu Whatsapp dargestellt.
Sobald Sie nun einen Kontakt ausgewählt haben, tippen Sie unten in das Textfeld und verfassen Ihre Nachricht. Wenn Sie auf das Mikrofon tippen, dann können Sie eine Sprachnachricht aufnehmen und versenden. Das Kamera-Symbol dient zum Versenden von Fotos, aber als Messenger-Profi ist Ihnen das sicher nicht unbekannt.
Wenn Sie telefonieren oder einen Videoanruf starten möchten, dann wählen Sie das passende Icon, das Sie rechts neben dem Namen Ihres Kontaktes sehen.
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Konfigurieren, blockieren, löschen
Wenn Sie auf einen Chat oder den zugehörigen Kontakt tippen, können die Einstellungen individuell angepasst werden. Wenn Sie "Verschwindende Nachrichten. auswählen, dann wird die Nachricht nach dem Lesen sofort gelöscht. Das klappt auch mit Daten oder Bildern, wir denken, dass diese Funktion ein nettes Zusatzfeature darstellt.
Sie können für jeden Chat - auch für den mit Gruppen - eigene Benachrichtigungen auswählen, so wissen Sie stets sofort, wer Ihnen eine Nachricht geschickt hat.
Seit Februar 2021 können Sie jedem Chat seinen eigenen Hintergrund zuweisen. Sie tippen dafür auf den Chatnamen und wählen dann "Hintergrund". Zur Auswahl stehen verschiedene vorgegebene Farbtöne, oder aber Sie wählen ein Foto aus Ihrer Galerie aus.
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Nutzen Sie Signal auch unter Windows, macOS oder Linux!
Wenn Sie die Desktop-App installieren, dann können Sie Nachrichten am PC Versenden oder empfangen. Der Signal-Zugriff erfolgt dann über diese App, das klappt aber natürlich nur dann, wenn Sie Signal am Smartphone installiert haben. Als Stand-alone-Lösung für den PC sind die Programme nicht gedacht. Wie bei Whatsapp müssen Sie sich mittels QR-Code authentifizieren. In der App sehen Sie dann die Computer, die mit Signal verbunden sind, als "gekoppelte Geräte".
Auch am PC legt Signal großen Wert auf Datenschutz: Nachrichten werden Ende-zu-Ende verschlüsselt, und Sie können wie am Smartphone festlegen, dass Ihre Messages nach einiger Zeit gelöscht werden sollen.
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