iPhone, iPad und Mac: Privat surfen im Inkognito-Modus
Nehmen wir mal an, Sie benutzen einen fremden Computer, um vertrauliche Daten im Internet einzusehen. Sie haben dann die Möglichkeit, in einen privaten Surf-Modus zu wechseln. Das funktioniert bei jedem Browser. Egal ob besuchte Seiten, Sucheingaben oder eingegebene Informationen - all diese Daten werden im Browser während und nach der privaten Surf-Session nicht gespeichert. Damit stellen Sie sicher, dass nachfolgende Nutzer des Computers keinen Einblick in die zuvor erfolgten Aktivitäten erhalten.
Wenn Sie einer fremden Person erlauben möchten, an Ihrem Mac zu surfen, besteht in Chrome die Möglichkeit, einen Gast-Modus einzurichten. Niemand kann dann auf Ihre persönlichen Einstellungen zugreifen und diese verändern. Noch besser können Sie sich durch die Anlage eines komplett neuen Nutzer-Accounts auf dem Mac schützen. Oder Sie arbeiten mit der Option des Gast-Accounts.
Der Privatmodus unterscheidet sich von Browser zu Browser. Bedenken Sie: Auch wenn die heruntergeladenen Dateien im privaten Surf-Modus im Browser nicht angezeigt werden, befinden sich diese sichtbar auch nach der Browsing-Session noch auf der Festplatte.
Privat zu browsen bedeutet nicht automatisch anonym zu surfen. Zumindest können Webseiten aber an der Platzierung von Tracking-Codes & Co. gehindert werden. Ist die Browsing-Session nämlich vorbei, erfolgt automatisch die Löschung aller relevanten Daten.
Bei dieser Option können Sie Zugriffseinstellungen für Ihre Gäste vornehmen: ob diese auf geteilte Ordner und auf jugendfreie Inhalte zugreifen dürfen. Wenn File Vault aktiviert ist, können Gäste generell nur auf Safari zugreifen.
Um den Gastaccount wieder zu deaktivieren, braucht bloß der Schalter umgelegt zu werden.
Privates Browsen in Safari über iOS und macOSBei Apple wird privates und "normales" Browsen durch das Öffnen eines neuen Fensters getrennt. Jeder Tab im "Privat-Surf-Fenster" ist isoliert von allen anderen Tabs. Die Website in dem einen Tab kann dadurch nicht auf Cookies einer Website zugreifen, die in einem anderen Tab geladen wurden. Webseiten, bei denen Sie angemeldet sind, können persönliche Aktivitäten während des Surfens nicht mitverfolgen.
Anmeldedaten und Passwörter, also automatisch ausgefüllte Informationen, werden ebenso wenig gespeichert wie besuchte Seiten. In der iCloud werden die Seiten ebenfalls nicht angezeigt, können somit auch nicht auf anderen Geräten angezeigt werden. In diesem Fall ist auch die Handoff-Funktion außer Kraft gesetzt.
In macOS ist es ratsam, fremde Personen nur über einen Gastzugang surfen zu lassen. Hierfür steht ein Gastbenutzer-Account zur Verfügung. Er soll verhindern, dass das ein Mac-Gastnutzer auf Ihre persönlichen Daten zugreift. Nach dem Ausloggen am Mac werden alle Account-Daten des Gastnutzers gelöscht. Das liegt sowohl im Interesse des Gastes als auch des Mac-Besitzers.
Zur Einrichtung eines Gastbenutzer-Accounts müssen Sie den Menüpunkt "Benutzer:innen & Gruppen" in den Systemeinstellungen anklicken. In der rechten Hälfte des Fensters erscheinen dann alle angelegten Benutzer:innen, einschließlich des standardmäßig deaktivierten Gastaccounts. Anschließend müssen Sie auf das im Kreis befindliche "i" klicken. Im sich nun öffnenden Fenster müssen Sie dann "Gastbenutzer:innen erlauben, sich an diesem Computer anzumelden" anklicken. Eventuell müssen Sie noch Ihr Passwort zur Bestätigung der Änderung eingeben.
Mit Safari für macOS können Sie das Lesen von Browsercookies blockieren. Die neuen werden nach Beendigung der privaten Browser-Sitzung nicht abgespeichert. Zu iOS fallen Apples Informationen zum privaten Surfen allerdings recht dürftig aus.
Hierzu erklärt Apple, dass der Modus "Privates Surfen" zusätzlichen Datenschutz für alle Tabs des Browserfensters bietet. Wenn das Fenster geschlossen wird, vergisst Safari besuchte Seiten, den Suchverlauf sowie die Daten in "Automatisch ausfüllen". Ein entsprechender Hinweis wird bei jeder Eröffnung einer privaten Surf-Session angezeigt.
So wird der private Surf-Modus gestartet:
macOS: Der private Surf-Modus von Safari lässt sich über die Menüleiste öffnen. Hierzu müssen Sie auf "Ablage" und dann auf "Neues privates Fenster" klicken. Alternativ können Sie auch die Tasten "Umschalt" + "Command" + "N" gleichzeitig drücken. Der private Surf-Modus ist an der dunklen Suchleiste zu erkennen.
iOS: In der Safari-App müssen Sie zuerst auf das Tab-Symbol tippen. Dieses sieht aus wie zwei sich überlappende Quadrate. Anschließend tippen Sie links unten auf "Privat". Daraufhin erscheint auf dem iPad oder dem iPhone der private Surf-Modus. Zurück in den normalen Modus gelangen Sie, indem Sie erneut rechts unten auf das Tab-Symbol und anschließend auf die rechts neben "Privat" befindliche Schaltfläche tippen. Falls Tabs im normalen Modus geöffnet wurden, steht hier "Startseite". Andernfalls steht hier, wie viele Tabs gerade geöffnet sind.
Beim Zurückwechseln in den normalen Modus bleiben sämtlichen Tabs bestehen, die im privaten Surf-Modus geöffnet wurden. Möchten Sie das unterbinden, schließen Sie vor dem Verlassen des privaten Surf-Modus die Tabs manuell.
Das private Surfen können Sie zusätzlich per Face-ID sichern. Vor dem Wechsel in den privaten Surfmodus ist dann eine zusätzliche Identifizierung per Face-ID erforderlich. Um diesen Schutz ein- und wieder auszuschalten, müssen Sie auf "Safari -> (Abschnitt Datenschutz & Sicherheit") -> "Face ID zum Entsperren von Privates Surfen anfordern" in den Einstellungen tippen. Unter macOS müssen Sie unter Safari "Einstellungen … -> Datenschutz -> "Touch ID zum Anzeigen gesperrter Tabs anfordern" anklicken.
Inkognito-Modus in Chrome für iOS und macOSIn Chrome ist sowohl ein Gast-Modus als auch ein privater Surf-Modus möglich. Letzterer heißt bei Chrome Inkognito-Modus. Welche Option jeweils sinnvoll ist, hängt von der Situation ab. Mac-User:innen favorisieren den Gast-Modus, wenn Sie den Computer einer anderen Person zur Verfügung stellen. In diesem Modus werden Lesezeichen sowie andere Daten privat gehalten. In beiden Fällen speichert Chrome keine Verläufe mit Informationen wie IP-Adressen und URLs.
Möchten Sie an Ihrem Gerät nach etwas suchen, das nicht im Verlauf erscheinen soll, empfehlen wir, den Inkognito-Modus zu benutzen.
So lässt sich der Gast- oder Inkognito-Modus starten:
macOS: Klicken Sie zunächst auf den Namen oben rechts im Chrome-Fenster. Klicken Sie dann auf das runde Symbol, das eine menschliche Silhouette zeigt. Wählen Sie dann "Gast" aus der Liste aus. Daraufhin erscheint der folgende Hinweis: "In diesem Fenster aufgerufene Seiten erscheinen nicht im Browserverlauf und hinterlassen auch keine anderweitigen Spuren wie Cookies auf dem Computer, nachdem du alle geöffneten Gast-Modus-Fenster geschlossen hast. Heruntergeladene Dateien bleiben jedoch erhalten."
Zum Starten des Inkognito-Modus klicken Sie entweder auf "Datei -> Neues Inkognitofenster" in der Menüleiste oder drücken Sie "Umschalt" + "Command" + "N". In den Inkognito-Tabs angesehene Seiten werden, nachdem alle Inkognito-Tabs wieder geschlossen wurden, weder in Ihrem Browserverlauf noch im Suchverlauf gespeichert. Zudem bewirkt das Schließen der Tabs das Löschen aller Cookies. Dagegen bleiben heruntergeladene Dateien und Lesezeichen erhalten.
Unsichtbar sind Sie jedoch keineswegs. Informationen darüber, welche Webseiten Sie besucht haben, können sowohl von Ihrem Internet-Provider als auch Ihrem Arbeitgeber erfasst werden. Für eine totale Anonymität empfehlen wir, ein VPN einzurichten.
iOS: In Chrome müssen Sie zunächst am unteren Bildschirmrand in der Menüleiste auf das Tab-Symbol tippen. Es ähnelt einer Zahl in einem abgerundeten Quadrat. Anschließend müssen Sie am Bildschirmrand oben auf das Symbol tippen, das einen Hut und eine Brille zeigt. Am Bildschirmrand unten öffnen Sie nun einen neuen Inkognito-Tab, indem Sie auf das in einem Kreis befindliche Plus-Symbol tippen.
In der mobilen Chrome-Version sind allerdings keine Gast-Profile verfügbar.
Der InPrivate-Modus von Microsoft EdgeWenn Sie mit dem Browser Edge von Microsoft surfen, gibt es zu Chrome keine allzu großen Unterschiede, weil beide Browser recht ähnlich sind. Der wesentliche Unterschied bezieht sich auf die Bezeichnung und die Position, an der sich das Gast-Profil starten lässt. Bei Edge heißt der private Modus "InPrivate". Das Gast-Profil befindet sich bei macOS unter dem Punkt "Weitere Profile -> Als Gast surfen" links in der Tab-Leiste. Den InPrivate-Modus können Sie sowohl über den Menüpunkt "Datei -> Neues InPrivate-Fenster" als auch durch gleichzeitiges Drücken der Tasten "Umschalt" + "Command" + "N" starten.
Edge und Chrome verhalten sich unter iOS identisch. Der einzige Unterschied ist die Bezeichnung für die privaten Surf-Modi.
Firefox: Privates Surfen für macOS und iOSFirefox verfügt im Unterschied zu Chrome und Edge über kein ausgewiesenes Gast-Profil. Sie müssen sich also in Firefox auf den privaten Modus beschränken. Ansonsten funktioniert es wie bei den anderen Browsern: Weder besuchte Websites noch Cookies, Passwörter oder Suchen werden dem normalen Modus übergeben. Nachdem der private Modus beendet wurde, werden sie wieder gelöscht.
Davon abgesehen besitzt Firefox per se starke Einstellungen für die Privatsphäre. Diese können über das durch drei waagrechte Striche symbolisierte "Hamburger"-Menü rechts oben unter "Einstellungen -> Datenschutz & Sicherheit" eingesehen und konfiguriert werden.
Privat-Modus starten:
macOS: Zum Öffnen eines neuen privaten Fensters im privaten Modus müssen Sie "Datei -> Neues privates Fenster" anklicken. Auf Ihre Downloads und Lesezeichen können Sie hier weiterhin zugreifen. Firefox meldet sich nach dem Start des Privat-Modus mit folgender Warnmeldung: "Privates Fenster: Firefox leert die eingegebenen Suchbegriffe und besuchten Webseiten, wenn alle privaten Fenster geschlossen wurden. Das macht Sie nicht anonym."
iOS: Auf dem iPhone lässt sich der private Modus von Firefox starten, indem Sie auf das Tab-Symbol der Menüleiste tippen. Wie bei Edge und Chrome wird es durch eine Zahl in einem abgerundeten Quadrat dargestellt. Tippen Sie danach in der oberen Leiste auf das Maskensymbol.