So schützen Sie sich vor betrügerischen Websites

Mit einem neuen Service macht die Verbraucherzentrale NRW Jagd auf windige Fake-Shops, die betrügerische Angebote im Netz verbreiten. Der Fakeshop-Finder zeigt anhand einer Ampel die Vertrauenswürdigkeit von Angeboten – für eine zusätzlich verbesserte Online-Sicherheit.
Spätestens seit Corona, Lieferkettenprobleme und geopolitische Krisen zu unserem Alltag gehören, sind viele Produkte aktuell nur schwer oder besonders teuer zu finden. Auch hohe Energiekosten und Lieferengpässe treiben die Preise weiter in die Höhe - gut also, wenn nach langer Recherche ein günstiges Angebot ausgemacht werden kann. Doch besonders bei sehr günstigen Angeboten sollten die Kundinnen und Kunden aufmerksam werden und Vorsicht walten lassen. Die Frage, warum ein bestimmter Händler zu solch einem günstigen Preis anbieten kann, ist der erste Schritt in einer Abfolge von Prüfungen, die Verbraucherschützer für den Online-Einkauf empfehlen.
Neben veralteten Angeboten sind besonders häufig sogenannte Fake-Shops hinter den preisgünstigen Offerten zu finden. Dabei handelt es sich um Websites, die nach dem Vorbild großer Händler gestaltet wurden und zunächst wie ein ganz normaler Onlineshop daherkommen. Besonders perfide ist, dass Auswahl, Bestellung und Bezahlung nach dem bekannten Muster ablaufen - lediglich die Ware wird niemals geliefert.
Nur wenig Sicherheit für Verbraucher - welche Sicherheitstipps sind wirklich praktikabel?
Fakeshops sind als Phänomen keine neue Vorgehensweise von Betrügern. Die Versorgungslage der letzten Monate und Jahre macht diese Art des Online-Betrugs jedoch besonders lukrativ und einträglich für Verbrecher: Ist die gewünschte Ware durch Zufall nun doch endlich erhältlich, versuchen Kundinnen und Kunden möglichst schnell zuzugreifen. Selbst eigentlich vorsichtige und umsichtig agierende Verbraucherinnen und Verbraucher kommen in diesen Situationen in die Gefahr, einem betrügerisch eröffneten Fakeshop aufzusitzen.
Im Internet und von öffentlichen Stellen übermittelte Hinweise, mit denen sich Verbraucherinnen und Verbraucher vor Onlinebetrügern schützen können sollen, sind dabei oft wenig hilfreich. So bietet etwa das Überprüfen von AGB, Impressum und Datenschutzerklärung keine Sicherheit. Auch Gütesiegel und angebliche Awards helfen nicht bei der Bewertung eines Onlineshops und dessen Vertrauenswürdigkeit.
Weiterführende Überprüfungen von Umsatzsteuer-IDs oder die Registrierungsinfos der jeweiligen Domain würden hier mehr Sicherheit bringen, sind aber auf die Schnelle nicht durchführbar. Einzig eine Auflistung der bereits von Betroffenen gemeldeten Shops ist eine zuverlässige Informationsquelle. Diesen Service bietet beispielsweise der Anbieter "Trusted Shops".
Mit dem Fakeshop-Finder in Sekunden den Online-Shop überprüfen
Der von den nordrheinwestfälischen Verbraucherschützern aufgelegte Fakeshop-Finder soll die ausführliche Recherche überflüssig machen: Mit einer Abfrage lassen sich Fakeshops innerhalb weniger Sekunden überprüfen und anhand einer Ampel-Markierung einordnen.
Um das Angebot zu nutzen und die Seriösität des jeweiligen Shops zu testen, kann die URL unter verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder eingegeben werden. Mit einem Klick auf den Button "Shop-URL prüfen" läuft die Prüfung auf typische Fakeshop-Kriterien automatisch ab: Bereits gemeldete URLs von bestehenden Fakeshops werden abgeglichen, eine hinterlegte KI sucht dazu eigenständig nach entsprechenden Seiten.
Überprüft werden unter anderem fehlerhafte USt-IDs, technische Merkmale, Struktur und Schreibweisen der Homepage und vieles mehr - die Tiefe der Prüfung macht es schnell aufgelegten Fakeshops schwer, interessierte User hinters Licht zu führen.
Nach der Prüfung der Kriterien wird eine Wahrscheinlichkeit berechnet, die eine Aussage zur Seriösität der geprüften Seite trifft. Dabei gibt das System die Antwort in Ampelfarben aus: Grün steht für eine unbedenkliche Seite, Gelb legt den Nutzerinnen und Nutzern eine genauere Prüfung nahe. Rot angezeigte Shops gelten als eindeutige Warnung. Hier sollten Sie einen Bogen um das Angebot machen - egal wie gut es aussieht.