Antennenfernsehen in HD genießen mit DVB-T2 HD

Mit dem neuen Standard DVB-T2 HD ist hochauflösendes Fernsehen nun auch über die normale Hausantenne möglich. Wir verraten Ihnen alles Wissenswerte zur Technologie.
Update 30.6.: Ab dem 1.7. ist es soweit, die kostenlose Testphase für die privaten HD-Kanäle ist zu Ende und ein kostenpflichtiges Abo für die HD-Sender von RTL, SAT1 und Co. muss abgeschlossen werden. Allerdings gilt das nur für die Nutzer, die von Anfang an mit dabei sind. Wer heute ein Abo abschließt, genießt ebenfalls drei Monate kostenloses HD-Fernsehen.
Update 29.3.: Ab heute ist es soweit - Das DVB-T-Signal wird in den ersten Regionen abgeschaltet und durch DVB-T2 HD ersetzt. Ganz wichtig für die Nutzer des neuen, hochauflösenden Fernsehens: Kunden mit neuer freenet TV Box bzw. dem Modul müssen einen Sendersuchlauf starten und gegebenenfalls die Antennenposition optimieren. Alle weiteren Infos erhalten Sie in diesem Artikel oder auf dvbt.de.
Interesse geweckt? Hier gibt's freenet.TV!
Der Startschuss der ersten Stufe von DVB-T2 HD war der 31. Mai 2016. In vielen Regionen ist der HD-Empfang von sechs Programmen per Antenne seitdem verfügbar, der Regelbetrieb startet am 29. März 2017. DVB-T2 HD ersetzt DVB-T und das damit bisher zum Einsatz kommende terrestrische Antennenfernsehen. DVB-T2 HD wird dann bis 2019 nahezu flächendeckend ausgebaut, in den umgestellten Regionen schalten die Betreiber die alten Transmitter für DVB-T ab Ende März 2017 ab. Wir zeigen Ihnen, was Sie über die neue Technologie wissen müssen und welche Vorteile Ihnen dieser Standard bietet.
Welche Sender sind über DVB-T2 HD zu empfangen?
Im Prinzip sind alle wichtigen Sendeanstalten vertreten. Das bedeutet, dass Sie ARD und ZDF ebenso im hochauflösenden HD empfangen können wie auch private Sender der Mediengruppe RTL Deutschland oder Sender der ProSiebenSat1 Gruppe. Doch auch Verkaufssender und viele andere Programme sind mit im Boot. Wenn Sie sich für die Regionalprogramme der ARD interessieren, haben Sie ebenfalls Glück: Viele dieser Programme sind ebenfalls über DVB-T2 HD empfangbar. Ab dem 29.3.2017 sollen etwa 40 Kanäle über den neuen Standard empfangbar sein, die meisten davon in Full-HD.
Entstehen Kosten für DVB-T2 HD?
"Öffentlich-rechtliche Programme können auch bei DVB-T2 HD wie bisher kostenfrei empfangen werden. Die privaten Sender werden hingegen über freenetTV verschlüsselt ausgestrahlt, und zwar kostenfrei bis zum Start des Regelbetriebes", so DVB-T2 HD-Experte Henrik Neumann vom Technik-Portal dvbt.de. Im Anschluß an eine danach folgende dreimonatige Gratisphase werden monatliche Gebühren im mittleren einstelligen Eurobereich fällig.
Diese technischen Voraussetzungen müssen für DVB-T2 HD erfüllt sein
Die gute Nachricht: Die Mehrzahl der heute angebotenen Fernsehgeräte empfangen problemlos den neuen DVB-T2 HD-Standard. Voraussetzung ist, dass der Fernseher den HEVC-Codec dekomprimieren kann. HEVC steht für "High Efficiency Video Coding". Mit diesem Komprimierungsverfahren werden die großen Datenmengen komprimiert und übertragen. Die zurzeit verwendeten DVB-T-Empfänger können diesen Komprimierungsstandard allerdings nicht dekomprimieren. Auch Fernseher, die laut Hersteller DVB-T2 unterstützen, können häufig ohne weiter Set-Top-Box freenetTV nicht empfangen, da der Standard noch nicht für HD vorbereitet war. Anders als die Empfangsgeräte können Sie allerdings Ihre alten Antennen weiterverwenden. Ihr Fernseher ist bereits HD-ready? Dann können Sie auch Ihren alten Fernseher wie gewohnt einsetzen, müssen ggf. nur eine Set-Top-Box anschließen.
Das neue DVB-T2-HD-Logo
2016 ist das Jahr der Markteinführung für DVB-T2-HD-fähige Geräte. Die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich lässt sich mit der neuen Technologie bereits empfangen. Damit der neue Standard auf den ersten Blick erkennbar ist, wird ein grünes Logo eingeführt, das auf allen entsprechenden Geräten prangt. Sehen Sie dieses Logo, können Sie also von einer Unterstützung von DVB-T2 HD ausgehen.
Achten Sie jedoch darauf, dass das Logo nur die Erfüllung der Mindeststandards für DVB-T2 HD signalisiert. Das bedeutet noch nicht, dass auch der neue Komprimierungsstandard HEVC unterstützt wird. Sie sollten sich daher bei der Anschaffung neuer Geräte genau informieren, ob diese den Codec auch wirklich verstehen. Sonst könnte es dazu kommen, dass Sie einige Programme nicht empfangen können. Ein Trick: Achten Sie beim Kauf darauf, ob der Fernseher Inhalte in UHD (Ultra High Definition) wiedergeben kann. Diese Fernseher lösen Bilder mit einer Auflösung von 3840x2160 Pixel auf, wofür das Kompressionsverfahren HEVC notwendig ist. Um Missverständnissen vorzubeugen: DVB-T2 HD unterstützt eine Auflösung von 720 Pixeln.