Die besten Smartwatches 2022
Die Apple Watch ist längst nicht mehr die einzige Smartwatch auf dem Markt. Wir schauen uns an, welche Modelle im Jahr 2022 ihr Geld wert sind.
Wann lohnt sich eine Smartwatch?
Neben der Anzeige der Uhrzeit beherrschen Smartwatches viele nützliche Funktionen. Beispielsweise zeigen sie an, ob Sie Nachrichten auf Ihrem Smartphone erhalten - oder sie halten Sie über Ihre Gesundheit auf dem Laufenden. Leider gibt es auch hier die Fragmentierung, die vom Smartphonemarkt bekannt ist: Uhren müssen mit jeweils iOS oder Android kompatibel sein, um mit Ihrem Smartphone verbunden werden zu können.
Ein weiterer Trend ist die Segmentierung in verschiedene Gerätetypen. Die Apple Watch Series 7 beispielsweise ist eine "echte" Smartwatch. Modelle von Withings beispielsweise sind aber eher Fitnessgeräte, die einige smarte Funktionen mit auf den Weg bekommen. In unserem Überblick nehmen wir Produkte von allen wichtigen Herstellern unter die Lupe und stellen die jeweiligen Vor- und Nachteile vor (und auf den Preis schauen wir auch).
Sind Smartwatches sinnvoll?
Ein Kauf lohnt sich immer dann, wenn Sie für einfache Informationen nicht immer auf Ihr Smartphone schauen wollen. Wie spät es ist oder ob Sie eine E-Mail empfangen haben, können Sie mit einem Blick auf die Smartwatch erfahren. Zwar können Sie mit einigen Modellen auch telefonieren, die Kernfunktion dieser Uhren ist das aber nicht. Die Vorteile der Smartwatches sehen und fallen daher mit der Frequenz, mit der Sie im Alltag aufgrund von Belanglosigkeiten auf Ihr Smartphone schauen. Je häufiger es in Gebrauch ist, desto sinnvoller kann eine Smartwatch sein.
Woran erkenne ich gute Smartwatches?
Das Gerät sollte Ihnen gefallen, denn Sie tragen es permanent sichtbar am Handgelenk. Außerdem sollte die Uhr alles können, was Sie verlangen - aber nicht mehr. Sind Sie an Fitness nicht interessiert, brauchen Sie auch keine Uhr, die unzählige Trainingsarten beherrscht. Prüfen Sie die Funktionen und ob das an Bord ist, was Sie von dieser Uhr erwarten. NFC beispielsweise kann sinnvoll sein, wenn Sie gerne kontaktlos bezahlen würden - während für andere Käufer vielleicht möglichst genaue GPS-Daten eine höhere Bedeutung haben.
Welche Smartwatch-Arten gibt es?
Aktuell finden Sie auf dem Markt zwei Varianten: größtenteils analoge Uhren, die diverse versteckte, digitale Funktionen bieten, und Smartwatches mit einem großen Touchscreen, die praktisch rein digital sind. "Komplette" Smartwatches können mehr, aber die Bildschirme saugen den Akku leer. Fitnessmodelle bieten oft mehr Laufzeit, aber sie sind recht klobig am Handgelenk und nicht jedermanns Sache. Hybridmodelle sind dann eine gute Entscheidung - und zuletzt ist das Betriebssystem entscheidend. Besitzen Sie ein iPhone, kommt praktisch nur die Apple Watch in Frage.
Die besten Smartwatches 2022 im Detail:
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Apple Watch Series 7
Die aktuelle Version der Apple Watch kostet in der Grundausstattung etwas mehr als 400 Euro. Gegenüber der Edition von 2020 fallen die Unterschiede marginal aus und sind eher technischer als funktioneller Natur. So lädt die Uhr etwas schneller auf und besitzt einen leicht dünneren Gehäuserahmen.
Komplett neu sind ein Höhenmesser, der nun permanent aktiv ist, sowie die Überwachung Ihres Blutsauerstoffgehalts. Durch den schmaleren Rahmen haben Sie nun etwa 20 Prozent mehr Fläche auf dem Display. Alte Armbänder können Sie aber weiterhin problemlos verwenden. Ausgeliefert wird die Series 7 mit dem neuen watchOS 8, was einige neue Tricks kann. Zum Beispiel ist eine Sturzerkennung fürs Fahrradfahren integriert, außerdem werden eher langsame Sport- und Trainingsarten wie Pilates nun korrekt anhand der Bewegungen erkannt.
Ein kleiner Nachteil bleibt bestehen: Sie brauchen unbedingt ein iPhone, um die Apple Watch nutzen zu können. Mit anderen OS-Typen arbeitet die Uhr leider nicht zusammen. Sind Sie ohnehin im Apple-Universum verankert, ist das für Sie natürlich kein Problem. Die Preise sind allerdings gesalzen: Bei 419 Euro geht es los, Editionen mit luxuriösen Armbändern sind wesentlich teurer. -
Samsung Galaxy Watch 4 Classic
Mit der Galaxy Watch 4 Classic wagt Samsung den Umbruch. Vom hauseigenen Betriebssystem Tizen OS hat man sich verabschiedet, stattdessen setzt man nun auf das bekannte Wear OS von Google. Einige typische Besonderheiten, mit denen Samsung die Uhr an den eigenen Bedarf anpasst, sind in der Software aber vorhanden. Äußerlich hat sich jedoch nicht viel getan, die Unterschiede zur 3er-Ausgabe müssen Sie mit der Lupe suchen. Es bleibt also bei einem etwas wuchtigen, runden Design.
Auffällig ist die hohe Leistung der Smartwatch: Die Bedienung macht einfach Spaß, die Oberfläche reagiert extrem schnell. Da viele Knöpfe physisch vorhanden sind, bedienen Sie die Uhr teilweise auch blind. Die wichtigsten Benutzerdaten sind vorhanden, also etwa ein EKG, die Erkennung von Rhythmusstörungen, die Körperzusammensetzung und so weiter. Der Umstieg zu Wear OS gefällt außerdem, weil nun viele neue Ziffernblätter und Apps vorhanden sind, die es für Tizen OS nicht gab.
Sie brauchen nicht zwingend ein Samsung-Smartphone, um die Galaxy Watch 4 Classic zu nutzen. Erhältlich in der günstigsten Ausgabe ist sie bereits für etwas mehr als 180 Euro (und damit wesentlich günstiger als das Apple-Pendant). -
Fitbit Sense
Der Fokus liegt, wie der Name schon sagt, eindeutig auf dem Fitnesssegment. Damit ist die Sense von Fitbit auch keine "klassische" Smartwatch. Stattdessen werden sehr viele Gesundheitsfunktionen geboten, die die Uhr am oberen Ende des Premiumsegmentes in dieser Disziplin positionieren. Sehr viele Warnhinweise benachrichtigen Sie, falls Sie etwas falsch machen. Manche Käuferinnen und Käufer mag dies überfordern, aber viele der Funktionen lassen sich auch deaktivieren.
Andererseits deckt die Fitbit Sense damit viele potenzielle Probleme auf: Zu hohe Herzfrequenz, Blutdruck, Stress, schlechter Schlaf: All das wird Ihnen die Sense gnadenlos präsentieren. Körperliche und auch geistige Gesundheit überwacht die Fitbit-Uhr damit wie kein zweites Modell. Nebenbei ist die Uhr hübsch schlicht designt und praktisch zeitlos. Wer Extravagantes erwartet, ist anderswo aber vielleicht besser aufgehoben.
Die vielen Funktionen lässt sich Fitbit ordentlich bezahlen, für weniger als 210 Euro bekommen Sie die aktuelle Sense-Watch nicht. Durchschnittliche Käufer sind daher mit der genannten Samsung-Uhr besser beraten. Fitnessbegeisterte finden hier aber genau das richtige Modell für den Alltag. Kleiner Nachteil: Manche Funktionen sind nur verfügbar, wenn Sie ein Premium-Abonnement abschließen. Auf Dauer kann das recht teuer werden. -
Samsung Galaxy Watch 4
Äußerlich sieht diese Uhr der Classic-Edition der Galaxy Watch 4 ähnlich - bis auf die physische Lünette, die in der Classic-Ausgabe drehbar ist wie bei vielen "echten" Chronographen. Hier bekommen Sie wirklich nur eine klassische Smartwatch mit einem Touchscreen, der weniger physisch ausgeprägt ist. Die Lünette bedienen können Sie trotzdem, aber eben rein digital, wenngleich Sie ein wenig haptisches Feedback erhalten. Die Farbauswahl ist wesentlich größer als bei der Classic-Variante, womit die Galaxy Watch 4 etwas bunter, lebhafter, verspielter erscheint. Somit genießen Sie einen potenziell höheren Grad der Personalisierung.
Vom Design und der Physis abgesehen, sind die Unterschiede zur Classic-Variante gering. Sie erhalten dasselbe Wear OS und eine identische Leistung. Manche Aspekte sind Galaxy Smartphone-Nutzern vorbehalten - wie etwa das EKG, das für andere Android-Smartphones nicht enthalten ist. Können Sie darauf verzichten und geben Sie sich mit den zahlreichen Apps aus dem Play Store zufrieden, ist die Galaxy Watch 4 eine gute Idee.
Positiv ist außerdem der geringere Preis: Aktuell bewegt sich die Galaxy Watch 4 in einem Rahmen von etwa 150 Euro., was also noch einmal etwa 20 Prozent weniger sind als bei der Classic-Edition - trotz identischer Leistung. -
Oppo Watch
Die Oppo Watch ähnelt äußerlich stark der Apple Watch. Es ist die erste Smartwatch von Oppo, und für diesen ersten Versuch haben die Ingenieure gute Arbeit geleistet. Die Leistung ist hoch, außerdem können Sie mit der Uhr auch tauchen gehen. Als Betriebssystem wird Wear OS 2 genutzt, was vielleicht eine Schwachstelle sein kann. Der Bildschirm hingegen ist ausgezeichnet: sehr hell, sehr hochauflösend. Manche Funktionen sind aber etwas ungenau, etwa die Messung der Herzfrequenz.
Überhaupt ist es mit den Fitnessfunktionen in der Oppo Watch nicht zu weit her. Das Armband ist außerdem proprietär und kann nicht einfach ausgetauscht werden. Günstig ist die Uhr leider nicht: Ab 249 Euro geht es los. Wer mehr will, muss zur LTE-Version greifen, die dann aber gleich 399 Euro kostet - ziemlich viel Geld, wenn man bedenkt, dass die Apple Watch nur knapp darüber landet. -
Polar Grit X Pro
Sehr robust ist die Grit X Pro: Die Uhr ist wuchtig und schwer, aber gegen Erschütterungen bestens geschützt. Die Front ist von gehärtetem Saphirglas bedeckt, Kratzer sind somit fast unmöglich. Das Gehäuse ist nach MIL-SDT-810G zertifiziert, was der Uhr einen gewissen Schutz auch gegen heftige Außeneinwirkungen gibt. Bei aktivem GPS hält die Grit X Pro etwa 40 Stunden durch - und misst auch den Herzschlag in dieser Zeit.
Viele Funktionen sind vom Vorgänger übernommen, wie die Schlafüberwachung und Laufleistungsmessung. Auf einem Dashboard erkennen Sie etwa den Kompass oder auch die Zeiten für Sonnenauf- und -untergang. Aufgrund der Fülle an Informationen ist diese Smartwatch vielleicht etwas überdimensioniert für neue Käufer. Außerdem ist sie mit über 450 Euro teurer. Die Toucheingabe ist in Ordnung, könnte aber präziser sein. Somit kaufen Sie hier kein Lifestyleprodukt, sondern ein Arbeitsgerät. -
Fossil Gen 5
Die fünfte Ausgabe der Smartwatch von Fossil nutzt leider nur Wear OS 2 und wird auch kein Update auf die neue Version 3 erhalten. Dies ist, zusammen mit den recht alten Komponenten, der größte Nachteil dieser Smartwatch. Aber: Das, was die Uhr kann, macht sie sehr gut. Das Design ist zeitlos gut, die Leistung ist auf die angesprochene etwas veraltete Hardware angepasst. Außerdem lädt der Akku sehr schnell, sodass Sie nie stromlos dastehen sollten.
In weiten Teilen passen Sie das Design der Uhr an Ihre eigenen Wünsche an. Im Vergleich zum Vorgänger ist das Nutzererlebnis damit wesentlich besser gelungen: Sie tragen eine Uhr am Handgelenk, die nicht nur tut, was sie soll, sondern die auch noch gut aussieht. Preislich liegt die Gen 5 bei etwa 230 Euro UVP, im Handel ist sie aber teilweise wesentlich günstiger zu haben. -
Amazfit GTR 3 Pro
Das Display der GTR 3 Pro ist das Highlight dieser Smartwatch: Es ist gestochen scharf und auch bei Sonneneinstrahlung noch hell genug. Beim Design macht die Uhr von Zepp einen Spagat zwischen klassischen Armbanduhren mit Lederarmband und modernen Smartwatches. Der größte Nachteil dürfte das eigene Betriebssystem: Zepp OS funktioniert zwar gut, aber die Unterstützung für Apps von Drittanbietern ist natürlich eher schwach.
Immerhin: Dafür sind 150 Ziffernblätter ab Werk mit an Bord, 150 weitere Aktivitäten sind inbegriffen. Ein Biosensor erfasst Körperdaten - und das funktioniert auch unter Wasser. Sofort die Uhr mit dem Internet verbunden ist, kann die GTR 3 Pro auch mit Alexa umgehen. Der Preis ist dem Funktionsumfang angemessen, mehr als etwa 185 Euro müssen Sie für das Gerät nicht bezahlen. -
Suunto 7
Vielleicht nicht sonderlich bekannt, funktional aber sehr gut bestück ist die Suunto 7. Es handelt sich um eine typische Outdoor-Uhr, die mit robust gebaut und für jedes Wetter geeignet ist. Regen hat also keine Chance. Die GPS-Genauigkeit ist hoch, eine Routenverfolgung ist in der eigenen Fitness-App des Herstellers inbegriffen. Google Fit ist zwar ebenfalls mit an Bord, gegen die Suunto-App hat das Programm aber keine Chance.
Allerdings ist die Akkulaufzeit von etwa zwei Tagen recht schwach. Außerdem ist der Preis von 300 Euro recht happig. Sind Sie vor allem auf Fitness aus, kann sich die Anschaffung zwar lohnen. Wer jedoch "nur" ein Werkzeug sucht, das Benachrichtigungen schickt und ein Begleiter im Alltag ist, wird auch schon mit kleineren Ausgaben glücklich. -
Huawei Watch GT 3
Die Watch GT 3 sieht für den recht geringen Preis überaus edel aus. Außerdem bietet die Smartwatch eine satte Akkulaufzeit von 14 Tagen. Im Fitnessbereich ist die Uhr ebenfalls kaum zu schlagen, denn über 100 Trainingsarten sind gespeichert und lassen ich bei Bedarf abrufen. Dabei werden auch allerhand Daten aufgezeichnet, wie Herzfrequenz, Lauftempo, Sprunghöhe und so weiter. Fitness und allgemeines Wohlbefinden werden permanent protokolliert, was im Laufe der Zeit aussagekräftige Daten über Ihre Gesundheit liefert.
Watch OS 2 ist wohl der größte Nachteil der Uhr, was sie durch ihren geringen Preis von etwa 175 Euro jedoch wieder teilweise ausgleicht. Der Fokus liegt hier klar auf Fitness, die anderen Funktionen von Smartwatches sind eher nachrangig. Trotzdem können wir das Gerät allen empfehlen, die nach einem robusten Begleiter für den Fitnessalltag suchen.