Leckere Speisen wie ein Profi in Szene setzen

Heute ist es so beliebt wie noch nie, Fotos von den eigenen Speisen zu machen. Wer in seinen Blogs nur Fotos bester Qualität präsentieren möchte, sollte unsere Profi-Tipps lesen.
Selbst einfachste Gerichte lassen sich mit einigen Tricks appetitanregend ablichten. Das gilt natürlich nicht nur für den privaten Bereich: Gerade Gastronomen sind auf Social-Media angewiesen, um Werbung für ihre Küche zu machen. Umso wichtiger sind Fotos, die mit einer professionellen Qualität überzeugen und Appetit auf gutes Essen machen. Mit einigen Tricks lassen sich die Ergebnisse Ihres Fotoshootings erheblich verbessern.
Hier geht's zur großen Bildershow mit den besten Tipps fürs Food-Foto-Shooting!
- Natürlichkeit ist entscheidend
Wer möchte, kann auch einen Food-Stylisten hinzuziehen, der das Essen optisch künstlich aufbereitet. Die meisten Hobby-Köche und auch Restaurant-Betreiber werden ihre Fotos jedoch kaum für ein Edel-Kochbuch anfertigen wollen. Hier kommt es eher auf Natürlichkeit an. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass einfache Aufnahmen mit dem Smartphone in aller Regel nicht ausreichend sind. - Diese Ausrüstung benötigen Sie
Grundsätzlich benötigen Sie für hervorragende Food-Fotos keine umfangreiche Ausrüstung, die wenigen notwendigen Teile sollten jedoch auch hohen Ansprüchen genügen. Im Idealfall setzen Sie eine DSLR ein beziehungsweise eine Systemkamera. Möglich ist aber auch eine Kompaktkamera, wenn diese lichtstark und mit einem Blitzschuh ausgestattet ist. Ebenso sollte ein Aufsteckblitz mit Reflektor vorhanden sein, der sich drehen und schwenken lässt. Der Aufnahmeort liegt möglichst nicht in Fensternähe, schließlich ist eine gleichmäßige Ausleuchtung wichtig. Achten Sie darauf, dass der Untergrund des Tisches oder der Platte nicht glänzt oder gar spiegelt. Passend sind Requisiten aus der Küche wie etwa Pfeffermühlen oder ein Bund Kräuter. Auch Besteck neben dem Teller macht sich gut. Hier ist im Prinzip alles erlaubt, was das Rundherum des Tellers aufwertet. Stellen Sie nur sicher, dass das Essen weiterhin den Mittelpunkt auf Ihrem Foto bildet. Da eine hohe Licht.tärke immer von Vorteil ist, sollten Sie sich für Ihre DSLR ein Objektiv mit einer Festbrennweite von 50 mm und einer Licht.tärke von 1,8 kaufen. Damit sind gute Ergebnisse stets erreichbar. Sollte die Decke des Raumes sehr hoch sein, ist häufig auch ein Reflektor mit Stativ sinnvoll. - Das Setup
Vorbereitend sind nur wenige Schritte notwendig. Laden Sie die Kamera vollständig auf und reinigen Sie den Tisch noch einmal gründlich. Küchenkrepp ist bei der Vorbereitung immer wichtig, um den Teller überall dort ganz sauber zu halten, wo sich keine Lebensmittel befinden. Auf dem Teller verteilte Soßentropfen zum Beispiel verbieten sich. - Die Aufnahme
Bei den Aufnahmen des Essens darf gerne improvisiert werden. Zu lange sollte das Shooting nicht dauern. Wer möchte, kann die Speisen sogar einfach direkt am gedeckten Tisch abfotografieren. Auf keinen Fall sollten die Aufnahmen so lange dauern, dass Sie das Essen hinterher in den Abfall geben müssen.
- Schritt: Nicht direkt Anblitzen
Ein wichtiger Tipp beim Fotografieren von Essen betrifft den Blitz: In der Regel sollte das Essen auf keinen Fall direkt angeblitzt werden, da indirektes Licht fast immer vorteilhafter ist. Besser ist es hier, einen Aufsteckblitz zu verwenden und diesen in Richtung der Decke zu drehen. Ebenfalls möglich ist es, den Blitz auf einen Reflektor auszurichten, der hinter Ihnen steht. - Schritt: Testreihen
Nun geht es an das eigentliche Schießen der Fotos. Hierzu sollten Sie beständig die Perspektive wechseln und das Essen von allen Seiten fotografieren. Damit erhalten Sie hinterher eine größere Auswahl und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein wirklich gelungener Schnappschuss darunter zu finden ist. Dadurch, dass Sie die Kamera in unterschiedlichen Winkeln zum Aufnahmeobjekt halten, lassen sich zum Beispiel Reflexionen durch Fett geschickt ausgleichen. Auch die Zeitautomatik können Sie variieren und das Experimentieren mit der Blende und der Tiefenschärfe sollte das Fotografieren stets begleiten. - Schritt: Schärfebereich
Bei der Auswahl des Schärfebereichs müssen Sie Fingerspitzengefühl beweisen. Im Idealfall liegen nur der vordere und der hintere Rand des Tellers im Unschärfebereich, das Essen selbst nicht. Der Schärfepunkt sollte sich genau in der Mitte befinden, die Tiefenschärfe nicht zu gering gewählt werden. Liegt der Fokus hingegen auf der Schnittfläche, etwa bei einem im Anschnitt fotografierten Stück Fleisch, gilt diese Regel nicht: Hier darf das Fleisch ruhig etwas in den Unschärfebereich hineinragen. - Schritt: Licht und Schatten
Nehmen Sie sich immer wieder Zeit, die bereits erzielten Ergebnisse zu begutachten. Versuchen Sie festzustellen, was Ihnen daran bereits gefällt und was zu verbessern ist. Achten Sie insbesondere auf die Ausleuchtung und darauf, ob diese auch wirklich gleichmäßig geraten ist. Hierbei handelt es sich um eines der wichtigsten Kriterien für gelungene Fotos. So sollten zum Beispiel einzelne Teile des Tellers nicht zu hell sein. Auch Schlagschatten durch den Teller oder durch den Belag sind zu vermeiden. Sind diese Kriterien erfüllt, befinden Sie sich auf einem guten Weg zu einem gelungenen Foto von Ihrem Essen. - Schritt: Indirektes Licht./strong>
Indirektes Licht lässt die Speisen noch leckerer erscheinen. Haben Sie noch kein indirektes Licht erreicht, müssen Sie die Position des Blitzkopfes verändern. Zu viel direktes Licht schadet der Aufnahme, weshalb die Blitzrichtung am besten entgegen dem Teller zu wählen ist. Drehen Sie den Blitz solange weg, bis auf dem Teller nur noch ein leichter Schatten zu erkennen ist, dann sollte die Einstellung ideal sein. Sie können den Blitz auch einfach gleich in die entgegengesetzte Richtung zeigen lassen. Hier sollte der Blitz dann aber leicht zur Decke geneigt sein, damit er diese anblitzen kann. So erreicht den Teller immer noch genügend Licht. - Schritt: Ein kleiner Ausschnitt kann ausreichend sein
Wer möchte, rückt die Hauptspeise in die Bildmitte und verbannt die Beilagen in den Hintergrund. Es muss also nicht immer der ganze Teller aufgenommen werden, manchmal sind geschickt gewählte Bildausschnitte interessanter. Dies ist zum Beispiel bei einem Berg Krabben der Fall, da aufgrund der Höhe sonst zu viel Rand mit aufgenommen würde. - Schritt: Verwendung im Web
Hochwertige Kameras erlauben die Aufzeichnung der Bilder im sogenannten RAW-Format. Es ist dringend zu empfehlen, dieses Format auch tatsächlich auszuwählen. Denn nur hier lassen sich die Bildparameter hinterher umfassend ändern - und zwar ohne Verlust der Bildqualität. Verändern können Sie hier Parameter wie die Belichtung, den Weißabgleich und auch den Kontrast. Auf diese Weise lassen sich die Fotos hinterher qualitativ deutlich aufwerten und kleinere Schwächen können gezielt ausgeglichen werden. Haben Sie alle Anpassung Ihren Wünschen entsprechend vorgenommen, folgt nur noch das Abspeichern der Fotos. Möchten Sie die Fotos später im Web verwenden, empfiehlt sich eine Verkleinerung der Dateigröße: Hier gilt die Daumenregel, dass ein Bild mit einer Breite von 12 cm eine Auflösung von etwa 150 dpi aufweisen sollte.
Wie Sie sehen können, lassen sich hervorragende Aufnahmen von Ihren Speisen auch mit wenig Aufwand anfertigen. Sieht Ihr fertig angerichteter Teller bereits in natura appetitanregend aus, sollten sich davon auch ansprechende Fotos machen lassen. Das wichtige Kriterium der Authentizität ist damit erfüllt, die Leser Ihres Blogs oder die Besucher Ihrer Facebook-Seite werden es Ihnen danken.