Apps: Krankheiten erkennen und Gesundheit checken

Mit diesen Apps erkennen Sie Krankheiten und checken Ihre Gesundheit
Auch wenn das Smartphone den Arzt noch nicht ersetzen kann, manche Gesundheitsapps sind näher dran, als man denkt. Apps erkennen nicht nur Symptome, sondern checken auch das Wohlbefinden und unterstützen Therapien.
Gesundheitsapps bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Prävention von Krankheiten und Erhaltung der Gesundheit: vom sportlichen Work-out über Ernährungspläne bis hin zu Therapien. Sie bekommen nicht nur umfangreiche medizinische Informationen per App, sondern können mit der App auch Medikamente in Onlineapotheken bestellen oder einfache Tests durchführen.
Solche Anwendungen helfen etwa dabei, auf Zigaretten zu verzichten oder Ernährungspläne einzuhalten. Inzwischen erstatten sogar Krankenkassen die eine oder andere Gesundheits-App, wenn diese vom Arzt oder Psychotherapeuten verschrieben wurde und erwiesenermaßen hilfreich ist. In unserer folgenden Übersicht finden Sie Apps, die Ihrer Gesundheit dienen.
Vorsicht ist bei solchen Apps geboten, die Diagnosen ohne ärztlichen Beistand versprechen. Das gilt etwa für Hautkrebs-Erkennungs-Apps. Diese haben bei der Stiftung Warentest nicht sonderlich gut abgeschnitten. Wegen des gesundheitlichen Risikos empfehlen wir bei Verdachtsfällen, einen Arzt aufzusuchen oder zumindest eine Videosprechstunde mit einem Arzt zu vereinbaren.
Wie erhält man Gesundheits-Apps auf Rezept?
Entsprechend § 139e SGB V übernehmen Krankenkassen in einigen Fällen die Kosten für Apps, die gebührenpflichtig sind. Auf der Webseite des Bundesinstituts für Gesundheit und Medizinprodukte finden Sie mit dem DiGA (digitale Gesundheitsanwendung) Verzeichnis eine Aufstellung aller Apps, deren Kosten die Krankenkassen übernehmen.
Ärzte und Psychotherapeuten können alle dort gelisteten Apps zur Unterstützung bei der Behandlung und Erkennung von Krankheiten verschreiben. Patienten entstehen bei deren Anwendung keine Kosten. Auf der Seite finden Sie auch eine Suchfunktion. Darüber können Sie schnell herausfinden, ob Krankenkassen die Kosten für eine gewünschte App übernehmen oder nicht.
Diese Anwendungen sind auch in den App-Stores zu finden. Die kostenlose Nutzung ist aber nur über eine Verschreibung möglich. Manche Apps können zudem nur mit Verschreibung genutzt werden. Die Preise für solche Anwendungen sind zum Teil recht happig und zwischen 200 und 1.000 Euro angesiedelt. Hierbei müssen Sie bedenken, dass die Apps speziell für bestimmte Krankheitsbilder entwickelt wurden. Hier finden Sie die komplette DiGA-App-Liste inklusive Anwendungsbeschreibung.
10 leistungsstarke Apps, die mit Verschreibung nichts kosten
Im Folgenden stellen wir einige bewährte Apps vor – anerkannt vom Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte. Sie sind im DiGA-Verzeichnis zu finden. Mit einer ärztlichen Verschreibung sind sie für Patienten kostenlos.
Ada – Check Deine Gesundheit
Einsatzzweck: Diagnose, Tracking von Symptomen, Verhaltens-Tipps
Die App Ada wird hauptsächlich zur Diagnose eingesetzt. Durch ein einfaches Interview-Verfahren sollen Krankheiten schnell identifiziert werden. Ein kostenloser Symptom-Checker steht helfend zur Seite, um Krankheiten schnell und unkompliziert zu erkennen. Die App liefert erste Anhaltspunkte, kann aber eine (fach)-ärztliche Diagnose keinesfalls ersetzen.
Wenn Sie ernsthafte Beschwerden haben, sollten Sie unbedingt einen Mediziner konsultieren – und zwar unabhängig vom App-Ergebnis. Betrachten Sie die App als eine Hilfe zur Erstellung von Vordiagnosen. Dafür ist sie laut den Entwicklern auch gedacht. In der App stecken inzwischen viele Jahre Entwicklungszeit. Infolgedessen enthält die Datenbank viele tausend Krankheiten und ist dementsprechend leistungsfähig. Ada ist die einzige App, die nicht im DiGA-Verzeichnis steht. Auch ohne Verschreibung ist sie daher kostenlos.
Ada-Links:
- App Store (iOS)
- Play Store (Android)
- DiGA: Nicht verfügbar
Cara Care
Einsatzzweck: Therapie des Reizdarmsyndroms
Die Gesundheits-App Cara Care hilft dabei, das Reizdarmsyndrom zu therapieren. Primär sollen Symptome von „funktionellen gastrointestinalen Beschwerden“ gelindert werden. Dadurch will man die Gesundheitskompetenz Betroffener verbessern und deren Lebensqualität steigern.
Ebenfalls zielt die App darauf ab, Begleitsymptome wie Ängste oder gar Depressionen abzubauen. Um die App nutzen zu können, benötigen Sie eine ärztlich bestätigte Diagnose. Liegt diese der Krankenkasse vor, schickt sie Ihnen einen Freischaltcode, mit dem Sie die App aktivieren können.
Cara-Care-Links
Elona therapy Depression
Einsatzzweck: Depressive Episoden
Elona therapy ist eine App, die depressiven Menschen dabei hilft, therapeutische Behandlungen zu reflektieren. Sie können damit Gedanken festhalten und Fragen für die kommende Sitzung entwickeln. Mit vielfältigen Informationen, Übungen und Aktivitäten zum Thema begleitet und unterstützt die App Ihre Therapie.
Wöchentlich wird ein Therapieplan erstellt, der vom therapeutischen Fortschritt abhängt. Über sogenannte „psychometrische Fragebögen“ können Inhalte und Übungen für jeden Nutzer individuell angepasst werden.
Elona-therapy-Depression-Link:
glucura Diabetestherapie
Einsatzzweck: Diabetes Typ 2
Glucura versteht sich als Diabetes-Coach für unterwegs. Die App möchte von Diabetes Typ 2 betroffenen Menschen bei der Verbesserung ihrer Lebensqualität helfen. Hierfür stehen zahlreiche Funktionen wie das Blutzucker-Protokoll zur Verfügung. Der Nutzer kann sich zudem wöchentliche Ziele setzen. Werden diese erreicht, greift die App dem Betroffenen mit Fachwissen unter die Arme, um ihn zu motivieren.
Neben allerlei Übungen und Rezepten bietet die App jede Menge Hintergrundinfos. Darüber können sich auch Angehörige von Diabetikern zum Thema informieren.
Glucura-Diabetestherapie-Link.
NichtraucherHelden-App
Einsatzzweck: Überwindung der Nikotinsucht
An den Folgen des Tabakkonsums sterben in Deutschland jedes Jahr rund 127.000 Menschen. Dies geht aus den Veröffentlichungen des Bundesministeriums für Gesundheit hervor. So verwundert es nicht, dass die Krankenkassen die Kosten für die NichtraucherHelden-App via DiGA gerne übernehmen.
Mithilfe eines 90-tägigen Rauchstopp-Programms lernen Nikotinabhängige Schritt für Schritt, ihrem Laster zu entsagen. Alle Fortschritte werden protokolliert, um den Nutzer zu motivieren: Hierzu zählen etwa die neu gewonnene Gesundheit, die verbesserte Lebensqualität und letztlich auch die laufende Geldersparnis. Ein Nutzerforum bietet die Möglichkeit, mit anderen App-Nutzern in Kontakt zu treten.
NichtraucherHelden-App-Links:
Kaia Rückenschmerzen – App für häusliches Rückentraining
Einsatzzweck: Rückenschmerzen
Da immer mehr Menschen ihren Arbeitsalltag sitzend verbringen, haben sich Rückenleiden zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Wenn auch Sie zu den Betroffenen gehören, kann Die App helfen, die alltäglichen Leiden zu mindern. Stärken Sie Ihre gesamte Rückenmuskulatur durch physiotherapeutische Bewegungsübungen und Entspannungstechniken.
Zu aktuellen Übungen erhalten Sie Echtzeit-Feedback. Nicht nur Symptome werden umfassend erklärt, sondern auch nicht-spezifische Kreuzschmerzen. Dies geschieht unter anderem durch Inhalte, die an Ihre individuelle Situation angepasst werden können. Überdies bietet die App ein breites Hintergrundwissen zum Thema, um Schmerzen nachhaltig zu lindern.
Kaia-Rückenschmerzen-Link:
Invirto – Anti-Angst-Therapie
Einsatzzweck: Angststörungen, Depression
Die App will Menschen mit Angststörungen oder Depressionen helfen, therapeutische Maßnahmen auch zu Hause durchzuführen. Wenn Sie an der Angst vor öffentlichen Plätzen (Agarophobie), sozialen Phobien oder Panikstörungen leiden, kann Ihr Arzt Invirto verschreiben.
Die App ist kombinierbar mit einer VR-Brille. Sie will dabei helfen, Ängste besser zu verstehen. Dadurch sollen Sie lernen, Angstzustände zu überwinden. Durch Expositionstraining und kognitive Verhaltenstherapien sollen Sie in die Lage versetzt werden, Ihre Bewegungsfreiheit im Alltag zurückzugewinnen.
Invirto-Link:
Oviva – Direkt für Adipositas
Einsatzzweck: Bekämpfung von starkem Übergewicht ( Adipositas) infolge übermäßiger Kalorienzufuhr
Adipositas wird auch in Deutschland immer mehr zum Problem. Das RKI ( Robert Koch-Institut) schätzt, dass rund 19 Prozent aller Erwachsenen davon betroffen sind. Adipositas zieht nicht nur erhebliche körperliche Einschränkungen nach sich, sondern birgt auch hohe Risiken für die Gesundheit: von Diabetes über Herzinfarkt bis hin zu Schlaganfall und erhöhtem Krebsrisiko.
Mithilfe wissenschaftlich gestützter Methoden versucht die App, bei der Ernährungsumstellung zu helfen. Für Motivation sorgen Fortschritts-Tracker sowie ein Online-Coach. Wer will, kann eigene Rezepte hochladen, um sie von anderen bewerten zu lassen.
Oviva-Link:
Kalmeda
Einsatzzweck: Tinnitus aurium („Ohrgeräusche“)
Die App will Menschen, die an ständigem Klingeln oder Pfeifen im Ohr leiden, eine verhaltenstherapeutische Hilfe bieten. Ohrgeräusche sind zwar nicht direkt gesundheitsschädlich, können aber die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Ein strukturiertes Programm aus beruhigenden Geräuschen und Entspannungsübungen versucht, die Leiden Tinnitus-Betroffener zu lindern. Dazu gibt es umfangreiches Hintergrundwissen.
Das aus fünf Leveln und neun Etappen bestehende Programm soll die Tinnitus-Belastung dauerhaft reduzieren.
Kalmeda-Links:
Mindable: Soziale Phobie
Einsatzzweck: Soziale Phobien
An sozialen Phobien leidende Menschen haben oft Angst, von anderen Menschen als dumm, peinlich oder lächerlich betrachtet zu werden. Das führt zu Symptomen wie Atemnot oder Schweißausbrüchen und erschwert die Teilnahme am sozialen Leben.
Durch die aus der kognitiven Verhaltenstherapie stammenden Übungen fördert die App die Auseinandersetzung Betroffener mit ihren Ängsten. Eigene Erfahrungen können über eine Tagebuch-Funktion protokolliert werden. Zudem sind „Angst-Experimente“ und Lernmodule in der App zu finden.
Mindable-Link: