Smartringe: Vor- und Nachteile der besten Modelle
Wir müssen uns noch keine Mikrochips unter die Haut transplantieren lassen, denn smarte Ringe liefern die selben Funktionen. Die intelligenten Schmuckstücke können den Schlaf überwachen, Aktivitäten tracken oder beinhalten NFC-Chips. Damit sind sie mit vielen Fitnessarmbändern oder Smartwatches vergleichbar. Wasserdicht sind einige Modelle ebenfalls. Nur der Akku hält aufgrund der geringeren Dimensionen meist nicht so lang.
Was ist ein Smartring?
Ein Smartring ist ein auf den ersten Blick gewöhnlicher Ring, jedoch etwas dicker. Als elektronisches Gadget sind im Gehäuse Sensoren und Chips verbaut, mit denen er unterschiedliche Funktionen ausführen kann. Dazu zählen NFC-Chips, Biosensoren oder Schrittzähler. Damit gleicht der Funktionsumfang eines Smartrings in etwa dem eines Fitnesstrackers. Andere dienen etwa der Schlafüberwachung oder sind für das kontaktlose Bezahlen konzipiert.
Derzeit beliebte Smartring-Modelle
Aufgrund der wachsenden Nachfrage bringen immer mehr Hersteller ihre eigenen smarten Ringe auf den Markt. Wir haben einige der derzeit beliebtesten Modelle für Sie zusammengefasst:
Pago Bezahlring
Dieser Smartring von Pagopace kostet rund 120 Euro. Für diesen Preis lässt sich damit lediglich kontaktlos bezahlen. Abgesehen von dem ansprechenden Design kann dieser Smartring nur diese einzige Funktion ausführen. Möglich macht es der verbaute NFC-Chip, welcher denen von Bankkarten ähnelt. Und da diese Chips keine Stromversorgung benötigen, kommt auch der Pago Bezahlring ohne Akku aus.
Der Hersteller Pagospace bietet seinen Ring in verschiedenen Ausführungen, Farben und Größen an. Auf Wunsch schickt er eine Messschablone, damit der Kunde die Größen austesten kann. Darüber hinaus ist er wasserfest.
Hat man sich für eine Größe entschieden, dann lässt sich der Bankaccount mit dem Ring verknüpfen. Das geht über drei Wege. Besitzer können dafür die Kredit- oder Debitkarten von Comdirect oder Visa-Karten mancher Volksbanken verwenden. Oder Mastercards respektive Visa-Debitkarten mittels der Curve App. Die virtuelle Kreditkarte der VIMpay-App funktioniert ebenfalls.
Der Einsatz des Rings ist so einfach wie eine gewöhnliche Kredit- oder Girocard. Der Ring muss lediglich an das Lesegerät gehalten werden und schon wird eine Verbindung hergestellt. Für Beträge unter 50 Euro ist keine PIN-Eingabe nötig. Sollte der Betrag darüber liegen oder der Ring häufig genutzt werden, dann fragt das Lesegerät die PIN nach. Bei Verlust lässt sich der Ring mittels App deaktivieren.
Oura Ring
Der Oura Ring wartet mit einem großen Funktionsumfang (für einen Smartring) auf. Dementsprechend ist sein Preis mit 330 Euro auch recht hoch. Mehrere Sensoren ermöglichen ein umfassendes Bio-Tracking des Trägers, wie etwa die Messung des Pulses oder des Blutsauerstoffgehalts. Zudem misst der Ring die verbrauchten Kalorien, den Menstruationszyklus, die Atemfrequenz, die Temperatur der Haut oder überwacht den Schlaf.
Das Gerät ist bis zu 5 ATM wasserdicht. Mit einer Akkulaufzeit von einer Woche sticht er viele Konkurrenzringe aus, vor allem beim Einsatz des Batteriesparmodus. Das Gerät lässt sich mithilfe einer drahtlosen Ladestation schnell aufladen.
Allerdings gibt es keine Bezahlfunktion. Die zusätzliche App erweitert den Funktionsumfang, jedoch ist das enthaltene Abo kostenpflichtig. Die App lässt sich sich jedoch mit und ohne Abo verwenden. Hier finden sich verschiedene Einstellungsmöglichkeiten und Anzeigen für die Daten. Die App wird ebenfalls benötigt, um den Akku des Smartrings zu überprüfen. Ohne Akkuanzeige am Ring geht dem Gerät schnell der Saft aus, wenn man nicht aufpasst.
Newgen Medicals Smartring bei Pearl
Der Newgen Medicals Smartring mit einem Preis von 100 Euro wurde für den Fitness-Bereich und als Schlaftracker entwickelt. Er verfügt über ein gutes Angebot an Funktionen bei einem recht niedrigen Preis. In der Regel bieten nur teurere Modelle einen Schlaftracker und Sensoren zur Überwachung des Blutsauerstoffs oder Pulses. Ein Fitness-Tracking sowie eine SOS-Funktion sind ebenfalls in dem Gerät verbaut. Zum Bezahlen kann man den smarten Ring nicht verwenden.
Ein weiteres Extra ist das Touch-Bedienfeld. Damit lässt sich unter anderem der Medienplayer auf dem Smartphone bedienen oder zwischen den einzelnen Folien einer PowerPoint-Präsentation durchblättern. Eine Wischgeste ist ausreichend und schon wird zum nächsten Track oder zur nächsten Folie geschaltet. Der Smartring ist bis zu 5 ATM wasserdicht, schlank und leicht. Alle Funktionen sind in der kostenlosen App verfügbar. Éin kleines Manko: Der Akku hält nur sechs Tage.
Smartring von RingConn
Mit seinem Preis von 260 Euro spielt der Smartring von RingConn in der oberen Liga. Für den Aufpreis bietet das Gerät eine Vielzahl an Funktionen sowie eine Akkulaufzeit von sieben Tagen. Er zeichnet sich vor allem durch seine vielen Gesundheits-Sensoren aus. Davon sind so viele verbaut, dass die National Medical Products Administration (NMPA) den Ring als ein medizinisches Gerät einstuft.
Der Smartring misst den Sauerstoffgehalt im Blut, dient als Schlaf-Tracker oder für das medizinische Monitoring des Stresses, der Atemfrequenz, der Hauttemperatur und für andere Aktivitäten. Zudem verfügt er über ein Wellness-Coaching. Weitere Funktionen für den Sport sind in der App kostenlos enthalten, ein Abo ist nicht notwendig. Zudem ist der Smartring wasserfest nach IP68 und 5 ATM und besteht aus einem Titangehäuse. Die Ringgrößen lassen sich dank des Größenservices zunächst austesten. Anschließend liefert RingConn den Ring in einer kleinen Transportbox, die einen weiteren Akku enthält. Damit lässt sich der Ring auch dann verwenden, wenn gerade keine Auflademöglichkeit besteht.
Smartring von Bewinner
Mit dem niedrigen Preis von 50 Euro ist der Smartring von Bewinner der günstigste hier vorgestellte. An Funktionen mangelt es ihm trotzdem nicht. Er verfügt über Sensoren für den Schlaf, Fitness und den Puls. Weiterhin kann der smarte Ring auch den Sauerstoffgehalt im Blut messen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ringen in diesem Beitrag bietet er keine Messung des Stressgehalts und bezahlen können Sie mit ihm ebenfalls nicht.
Schwierig wird es bei der Größe. Da sich der Ring nur über Amazon kaufen lässt, gibt es keinen Größenservice zum Austesten der unterschiedlichen Ringgrößen. Dafür gibt es eine Anleitung zur Größenbestimmung auf der Webseite des Herstellers. Der niedrigere Preis macht sich auch bei der Akkulaufzeit bemerkbar. Diese liegt je nach Gebrauch bei drei bis fünf Tagen. Das Gerät ist nach IPX8 wasserfest. Weitere Abo-Kosten für die Verwendung der App fallen nicht an.
Ring Slim von Circular
Dieser Smartring von Circular ist in einem ähnlichen Preissegment verordnet wie der RingConn oder der Oura Ring. Er kostet wie der RingConn etwa 260 Euro und hat auch eine ähnliche Palette an Funktionen zu bieten. Allerdings sticht der Ring Slim mit einigen Besonderheiten heraus. So ist er der einzige hier vorgestellte Smartring mit einer Funktion für geführte Atemübungen. Weiterhin kann er vibrieren. Somit kann sich der Träger morgens sanft aus dem Schlaf wecken lassen. Oder die Vibrationsfunktion erinnert Sie subtil an bevorstehende Termine und den Zeitpunkt für die Einnahme eines Medikaments.
Abgesehen davon sind in dem Ring Slim die bekannten Funktionen verbaut. Das kleine Gerät misst den Puls, die Atemfrequenz, Hauttemperatur und den Sauerstoffgehalt im Blut. Zudem überwacht er den Schlaf. Auf eine Bezahlfunktion muss der Nutzer weiterhin verzichten. Der 2 Gramm schwere Ring wurde laut dem Hersteller in den Schmieden Mordors entwickelt, mit den fünf Tagen Akkulaufzeit dürfte es der Ring aber kaum bis zum Schicksalsberg schaffen, bevor ihm der Saft ausgeht.
Samsung plant eigenen Smartring
Samsung hat Pläne zu einem eigenen Smartring auf dem Mobile World Congress (MWC) bekannt gegeben. Eigentlich wollte das Unternehmen ihn zusammen mit dem Galaxy S24 veröffentlichen. Der Release wurde jedoch noch einmal verschoben. Bislang haben wir keinen Termin für den smarten Ring, doch die Besucher auf dem MWC konnten sich ihn zumindest schon anschauen.
Welche Funktionen er genau bieten soll, darüber hält sich Samsung weiterhin bedeckt. Der Preis steht ebenfalls nicht fest. Insider gehen allerdings von 300 Euro aus. Möglicherweise wird der Ring über die Funktionen für Samsungs Gesundheits-System Samsung Health verfügen und über eine Gestensteuerung.
Smartringe: Vor- und Nachteile
Die Smartringe sind nicht schwerer oder größer als die meisten anderen Ringe. Das ist ein Vorteil gegenüber den Fitnesstrackern oder Smartwatches. Mit rund 5 Gramm fallen sie kaum ins Gewicht und unauffällig sind sie zumeist auch. Für den Betrachter wirken sie nicht wie Hightech-Geräte, sondern wie gewöhnlicher Schmuck. Zudem funktionieren ihre Sensoren aufgrund des engen Hautkontakts häufig besser im Vergleich zum Fitnessarmband.
Allerdings haben die kleinen Dimensionen auch einige Nachteile. Sensoren und Chips konkurrieren miteinander um den spärlichen Platz. Daher können sie nicht immer dieselben Funktionen wie die größeren Vergleichsgeräte bieten. Zudem haben sie, ähnlich wie die Smartwatches, mit geringen Akkulaufzeiten zu kämpfen.
Ein Display fehlt den Smartringen ebenso und damit die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit des Trägers auf sich zu lenken (abgesehen von der Vibrationsfunktion des Slim Rings). Dadurch beschränken sie sich auf die passive Messung biologischer Daten. Einstellungen muss der Träger über eine zusätzliche App vornehmen. Fitnessarmbänder hingegen zeigen die Daten direkt auf dem Display an und lassen sich darüber direkt steuern.
Dafür sind die Fitnessarmbänder schwerer. Möglicherweise kommen deshalb immer mehr Modelle ohne Display auf den Markt, wie etwa das Fitbix Flex, Whoop oder Whaoo Tickr Fit. Ohne Display hält auch der Akku länger.
Eine Uhr lässt sich leichter auf die Größe des Trägers abstimmen. Daher sind die Smartring-Hersteller gezwungen, einen Größenservice anzubieten. Interessierte sollten den vor dem Kauf nutzen, um die richtige Ringgröße zu finden. Beim Preis kann es große Unterschiede zwischen den Modellen geben, von 50 Euro bis zu 600 Euro ist je nach Funktionen, Material und Gestaltung alles vertreten.