Der Einsatz von Retpoline-Turbo unter Windows 10

Dank Retpoline ist es Nutzern von Windows 10 möglich, die Performance ihres Systems zu erhöhen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, damit es nicht zu Problemen kommt.
Das Windows 10 Update KB4482887 ist für die Version 1809 konzipiert und wurde den Anwendern von Microsoft jetzt zur Verfügung gestellt. Eine Stärke des Updates besteht darin, dass es die Performance des Systems spürbar erhöhen kann. Das ist dank der in den Patch integrierten Retpoline-Technik möglich. Jetzt legt der Konzern einen Support-Artikel nach, in dem genau erklärt ist, wie Retpoline aktiviert und eingesetzt werden kann. Retpoline ist in der Lage, die Performance-Einbußen, die durch das Spectre-Update auftreten, von etwa 30% auf 1-2% zu reduzieren. Damit dies möglich ist, müssen sowohl Software als auch Windows 10 neu kompiliert werden.
Ursprünglich stammt Retpoline aus dem Hause Google. Microsoft übernimmt diese Technik jetzt aber und bietet sie den Nutzern von Windows 10 an. Standardmäßig gehört Retpoline ab der Windows 10 Version 1809 zum Repertoire. Wer das System also seit Herbst 2018 nutzt, profitiert bereits von dieser Technik. Allerdings ist zu beachten, dass Retpoline zunächst aktiviert werden muss, bevor es für die Anwenderinnen und Anwender von Vorteil sein kann. Für die Zukunft ist eine automatische Aktivierung angedacht, aktuell muss diese noch per Hand vorgenommen werden.
Für die Aktivierung sind zwei Registry-Änderungen nötig
In dem Support-Artikel erklärt Microsoft ausführlich, wie eine manuelle Aktivierung von Retpoline durchgeführt werden kann. Im Grunde sind hierfür lediglich zwei Änderungen an der Registry nötig. Diese können über die folgenden beiden Befehle:
reg add "HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management" /v FeatureSettingsOverride /t REG_DWORD /d 0x400
reg add "HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management" /v FeatureSettingsOverrideMask /t REG_DWORD /d 0x401
vorgenommen werden. Sobald dies geschehen ist, muss das System neu gestartet werden, damit die Änderungen Wirkung zeigen können. Ob die Änderungen erfolgreich waren, lässt sich laut Microsoft mit dem Skript "Speculationcontrol" überprüfen.
Mögliche Schwierigkeiten bei der Aktivierung
Da es bei der Aktivierung zu erheblichen Problemen kommen kann, sollte diese nur von Menschen durchgeführt werden, die sich mit Windows sehr gut auskennen. Sollten dennoch Schwierigkeiten auftreten, ist es ratsam, die vorgenommenen Veränderungen an der Registry wieder rückgängig zu machen. Außerdem betont Microsoft, dass Retpoline im Grunde nur dann zu spürbaren Verbesserungen führt, wenn sich im Rechner Intel- oder AMD-CPUs älteren Jahrgangs befinden. Hierzu gehören zum Beispiel Skylake-Prozessoren und die Vorgängermodelle.
Die möglichen Probleme sollten hierbei nicht unterschätzt werden. So beklagen zum Beispiel Spieler immer wieder, dass ich Retpoline negativ auf die Performance von Spielen wie Destiny 2 auswirkt. Es ist davon auszugehen, dass Systeme mit einer bestimmten Art von Konfiguration besonders von Problemen betroffen sind. Allerdings lässt sich aktuell noch nicht mit Gewissheit sagen, ob solche Schwierigkeiten tatsächlich auf Retpoline zurückzuführen sind. Microsoft ist jedenfalls eifrig auf der Suche nach den Fehlerquellen und bittet die Anwenderinnen und Anwender um Unterstützung. Diese können über die Feedback-Hub-App von Windows 10 auftretende Fehler melden. Durch diese Daten ist es dann eventuell irgendwann möglich, genau zu bestimmen, wodurch bestimmte Fehler ausgelöst werden.