Windows 11: So reparieren Sie Fehler oder stellen das System wieder her

Leider ist auch Windows 11 nicht völlig frei von Fehlern. Gut, dass die Reparatur meist mit nur wenigen Eingriffen schnell erledigt ist. In schweren Fällen hilft letztlich nur die Wiederherstellung des Werkszustandes. Wir verraten die wichtigsten Tools und geben Tipps, wie der Prozess gelingt.
Häufen sich Systemabstürze und Fehlermeldungen, muss zunächst die Ursache des Fehlers aufgespürt oder zumindest eingegrenzt werden. Übliche Verdächtige sind dabei zuletzt installierte Software, Treiberaktualisierungen oder Updates des Betriebssystems, die sich nicht mit der Hardware vertragen. Natürlich ist auch möglich, dass Windows als System selbst keine Schuld an den Fehlern trägt, sondern ein Hardwareproblem ursächlich ist. Wir kümmern uns in den ersten beiden Punkten um einfache Maßnahmen, die bei der Fehlerbehebung unter Windows 11 behilflich sein können.
Liegt der Fehler tiefer oder lassen sich die Ursachen der Fehlermeldungen nicht einwandfrei feststellen, muss tiefer in die Trickkiste gegriffen werden, um das System wieder flott zu machen. Gut, dass Windows von Haus aus einige Optionen mitbringt, die das System zu seinem festgelegten, funktionsfähigen Zustand zurücksetzen können. Wir verraten, wie die Wiederherstellung funktioniert und welche Vor- und Nachteile bei der Wiederherstellung zu beachten sind.
So geht Reparieren und Wiederherstellen in Windows 11:
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Reparieren oder zurücksetzen von Software-Installationen
"Programm funktioniert nicht" oder "Fehler in Anwendung XY" können Symptome eines Softwarefehlers sein. Die Meldungen tauchen in einem kleinen Fenster auf und blockieren die Software, manchmal lässt Windows die Programme auch schlicht abstürzen. Ein Neustart ist dann meist notwendig, um die Software wieder zum Laufen zu bringen.
Eine Software stürzt sofort ab, sobald sie geöffnet wird:
Zunächst sollten Sie versuchen, die Systeminstallation mithilfe der integrierten Tools zu reparieren. Dazu ist die Einstellungs-App von Windows in der Lage. In der Windows Einstellungen-App (öffnen per Taskleiste oder mit dem Shortcut Win+I) finden Sie das Feld "Apps" und hier den Menüpunkt "Apps und Features". Wählen Sie die Anwendung aus der Liste aus und klicken Sie auf "ändern", wenn diese Option angezeigt wird. Einige Programme wie Office 365 bieten hier Reparaturoptionen an - ein Klick, und die Software versucht, den Fehler eigenständig zu beheben. Sollte dieser Schritt nicht zum Erfolg geführt haben oder die Option nicht vorhanden sein, hilft eine Neuinstallation des Programms. Wählen Sie dazu "Deinstallieren" aus und starten Sie den Rechner neu. Nun kann die frische Installation erfolgen.
Vielfach wird beim Deinstallations- bzw. Neuinstallationsvorgang eine Option zur Übernahme der ursprünglichen Einstellungen angezeigt. Um eine Übertragung des Fehlers auf die neue Installation zu vermeiden, sollten Sie diese Auswahl nicht aktivieren, sondern eine "frische" Installation vornehmen.
Apps, die vorinstalliert waren oder im Windows Store erworben wurden, können mit einem Klick auf die Schaltfläche "Erweiterte Optionen" und der Auswahl der Funktion "Reparieren" bearbeitet werden. Führt auch dieser Weg nicht zum Erfolg, können die Apps mit einem Klick auf "Zurücksetzen" in den Auslieferungszustand zurückgesetzt werden - Konfigurationen, die zum Fehler geführt haben können, werden nun entfernt und überschrieben.
Die Software stürzt immer nur ab, wenn eine bestimmte Datei ausgewählt oder geöffnet wird: Tritt der Fehler nur dann auf, wenn eine bestimmte Datei innerhalb der Software geöffnet wird, findet sich der Fehler vermutlich in eben dieser Datei. Auch Dateien können repariert werden, Inhalte extrahiert oder teilweise extrahiert werden - dies ist beispielsweise bei Worddokumenten möglich. Lassen sich die Dateien nicht reparieren hilft nur eine Neuanlage. -
Aufspüren und Beheben von Hardware-Problemen
Auch fehlerbehaftete Hardware kann Windows behindern oder häufig abstürzen lassen. Das häufigste Symptom einer defekten Hardware ist ein Stop-Fehler, den die meisten User mit einem sogenannten Bluescreen (Vollbild mit komplett blauem Hintergrund) bereits gesehen haben. In der Standardeinstellung startet Windows beim Auftreten eines Stop-Fehlers automatisch neu. Durch die automatische Auswahl der Neustartoption ist der Bluescreen selbst meist nur für wenige Sekunden zu sehen. Die kurze Darstellungszeit reicht meist nicht aus, um die genaue Fehlerbeschreibung zu erfassen. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, mit der Sie den automatischen Neustart verhindern können:
Öffnen Sie die Erweiterte Systemsteuerung mit der Tastenkombination "Win+Pause" und wählen Sie den Reiter "Starten und Wiederherstellen" aus. Dort wählen Sie "Einstellungen" und entfernen die Auswahl vor dem Menüpunkt zur automatischen Durchführung des Neustarts. Nach der Bestätigung mit OK bleibt der Bluescreen nun in voller Pracht sichtbar - und mit ihm die Fehlermeldung.
Oft lässt sich der Fehlermeldung bereits entnehmen, welchem Hardware-Treiber das Problem anzulasten ist. Meist sind die Meldungen in der Fehlerdarstellung jedoch recht kryptisch und zeigen Fehlercodes in hexadezimaler Form. Leider lassen sich hier nur selten genaue Fehlerursachen ermitteln.
Wiederherstellen von Treibern: Versuchen Sie zunächst, die zuletzt installierten bzw. aktualisierten Treiber zu untersuchen. Gehen Sie dazu in die Einstellungen und wählen Sie unter "Apps" den Reiter Apps&Features. Dort können Sie die angezeigten Programme nach Datum sortieren lassen und sehen so die zuletzt installierten bzw. veränderten Treiber. Achtung: Automatisch installierte Updates fehlen in der Darstellung!
Deinstallieren Sie nun die zuletzt veränderten Treiber und installieren Sie diese im Anschluss neu. Um sich auch die automatisch hinzugefügten Updates anzeigen zu lassen, müssen Sie den Gerätemanager öffnen (Tastenkombination "Win+X") und das entsprechende Gerät auswählen. Mit einem Rechtsklick lässt sich unter dem Eintrag "Eigenschaften" die Treibersektion anzeigen. Mit der Auswahl "Vorheriger Treiber" kann der zuletzt genutzte Treiber reinstalliert und von nun an verwendet werden.
Eingehende Untersuchung der Hardware: Auch echte Hardwarefehler, wie schlechte Kühlung von Geräteteilen (Prozessor, GPU, etc.) können zu einem instabilen System führen. Defekte Speichermodule produzieren ebenso gern den gefürchteten Bluescreen. Eine defekte Kühlung lässt sich optisch erkennen: Nicht drehende Lüfter müssen gereinigt bzw. ausgetauscht werden. Eine Reinigung der Lüfter kann mithilfe eines haushaltsüblichen Staubsaugers erfolgen. Aber Vorsicht, die empfindlichen Lüfterrotoren sollten mit Obacht behandelt werden.
Um defekte oder fehlerhafte Speichermodule herauszufinden, starten Sie die Speicherdiagnose unter Windows 11 mit dem Stichwort "mdsched" in der Suche. Der Rechner wird nun neu starten und ein Prüf-Bildschirm anzeigen. Der Test beginnt automatisch und läuft zweimal durch. Je nach Größe der Speichermodule benötigt der Test zwischen 10 und 30 Minuten. Bei gefundenen Fehlern hilft nur der Austausch des betreffenden Ram-Moduls. -
Backup vor der Reparatur erstellen
Rücksetzmöglichkeiten haben den entscheidenden Nachteil, dass persönliche Dateien, Dokumente und Bilder zwar erhalten bleiben, Programme und Einstellungen jedoch unwiderruflich verloren gehen. Natürlich ist das bei den meisten Anwendungen nicht besonders tragisch - Sie installieren und konfigurieren die betreffende Software einfach erneut.
Bei komplexeren Programmen werden jedoch zahlreiche Dateien und Einstellungen gespeichert, die erhalten bleiben sollen. Beispiele dieser Anwendungen umfassen etwa Wörterbücher für Office-Anwendungen, Lesezeichen und Passwörter im Browser oder spezielle Nutzerpräferenzen bei Photoshop und Co. All diese Dateien und Einstellungen gehen bei einem Zurücksetzen von Windows verloren.
Eine Ausnahme von dieser Regel bildet das so genannte Inplace-Upgrade, welches wir später vorstellen werden. Bei dieser Variante bleiben alle Einstellungen und Dateien vorhanden - es gibt jedoch auch hier ein Risiko eines Datenverlustes, wie bei jeder Reparaturmethode am System.
Es empfiehlt sich daher, eine vollständige Kopie (also ein Backup) der System-Partition zu erstellen und zu sichern. Ein solches Komplett-Backup ist auch dann angezeigt, wenn Sie das System nicht bloß zurücksetzen, sondern eine fertige Installation aus dem Backup wiederherstellen wollen.
Vergessen Sie bei einem Backup nicht, die Benutzerverzeichnisse und Konfig-Dateien der Anwendungen zu sichern - jeweils unter dem Pfad C:\Benutzer bzw. C:\ProgramData. Diese Sicherung können Sie manuell über den Explorer erstellen oder mit Hilfe eines Backup-Tools für Windows. Um Speicherplatz zu sparen, kann das Backup mit 7-Zip komprimiert werden.
Achtung: Standardmäßig sind nicht alle Konfigurationsdateien und -ordner im Windows-Explorer zu sehen. Die Ansicht der Dateien können Sie unter "Ansicht - Ausgeblendete Elemente Anzeigen" aktivieren.
Für ein vollständiges Backup der Festplatte bzw. Partition eignet sich besonders das Tool "Marcrium Reflect". Die Software bietet auch die Möglichkeit, regelmäßige Backups zu erstellen, bei denen nur die jeweiligen Veränderungen gesichert werden. Diese sogenannten differenziellen Backups sparen Speicherplatz und halten die Systembackups stets aktuell. Auch die Wiederherstellung von Ordnern ist so möglich, denn das Backup-Verzeichnis lässt sich als normaler Ordner im Explorer öffnen. Bei der Ordner-Backup-Funktion handelt es sich jedoch um eine Premium-Funktion, die in der Gratisversion nicht enthalten ist.
Ein anderes Tool ist "Veem Agent for Microsoft Windows". Diese kostenlose Backup-Software lässt den kompletten PC oder auch einzelne Partitionen in einem Image sichern. Das Tool kann jedoch auch mehr: Einzelne Ordner lassen sich archivieren, Backup-Aufträge können simultan eingerichtet werden - allerdings nur in der Bezahlversion des Programms.
Mit "Duplicati" lassen sich regelmäßige Sicherungen der persönlichen Daten besonders leicht anfertigen. Die Aufträge zum Backup werden dabei über den Webbrowser eingestellt. Die einzelnen Backups werden dann je nach Einstellung verschlüsselt und in einem Cloudspeicher abgelegt. Duplicati kann die Backups per FTP und SFTP an diverse Cloud-Anbieter senden, z.B. Drive, Dropbox, One Drive.
"Syncback" bietet ebenfalls die Möglichkeit, einzelne Verzeichnisse und Dateien zu sichern, bietet jedoch nicht die Möglichkeit des Online-Speicherns. Auch ist die Programmoberfläche recht unübersichtlich - dafür bietet sie zahlreiche zusätzliche Optionen.
Das Profi-Backup: Setup-Medien, die das Installationsimage enthalten, verwenden unter Microsoft einen WIM-Container - zu erkennen an der entsprechenden Dateiendung ".wim". WIM-Container ("Windows Imaging Format) ermöglichen platzsparende Backups. Um die WIM-Container direkt anzusprechen, benötigen Sie ein Kommandozeilen-Tool mit Namen "Wimlib". Dieses kleine Tool ist eine Open-Source Ergänzung zum WIM-Verwalter von Microsoft, "DISM" und "Imagex". Die Open-Source Software bietet jedoch deutlich mehr Optionen.
Auch ein komplettes Windows Backup kann in der Eingabeaufforderung mit der folgenden Befehlszeile begonnen werden, wobei sich die Parameter innerhalb der Befehlszeile je nach User und System-Aufbau unterscheiden können. Auf diesem Weg können auch einzelne Ordner aus den Profilen der Nutzer gesichert werden. Ein Befehlszeilen-Eintrag definiert dabei die jeweiligen Ordnerstrukturen.
Werden einzelne Dateien aus der WIM-Datei benötigt, können Sie die Ordner im Dateisystem anhängen. Eine spezielle Befehlszeile dazu muss ebenfalls auf das bestehende System angepasst und dann als Administrator ausgeführt werden. Dazu muss das Zielverzeichnis "C:\WimMount" vorhanden sein. Kopieren Sie nun die entsprechenden Dateien aus dem Ordner und lösen Sie die Einbindung dann mit der Kommandozeile: dism /Unmount-Wim /MountDir:C:\WimMount /discard
Um Wimlib-Imagex auch außerhalb der Kommandozeile zu verwenden, kann das Tool Wimlib-clc genutzt werden. Das Tool wird gestartet (als Administrator ausführen) und aus dem Archiv Wimlib-Imagex auswählen. Der Pfad lautet dabei "Datei - Programmdatei auswählen". Konfigurieren Sie das Backup unter der Auswahlkarte "Erfassen" und geben Sie die Zieldatei an. Der Pfad der zu sichernden Dateien wird als "Quelle" eingebunden. Nachdem Sie die Option "Snapshot" aktiviert haben, können Sie das Image mit "Erfassen" erstellen. -
Datenverlust beim Zurücksetzen von Windows 11
Mit zwei einfachen Features bietet Windows 11 die Option, das Betriebssystem in einen (beinahe) Neuzustand zu versetzen.
Rufen sie in der Einstellungen-App (Win+I) den Reiter System auf und wählen Sie "Wiederherstellen". Beim Auswahlpunkt "Diesen PC zurücksetzen" können sie die Option "PC zurücksetzen" anwenden und danach in der Auswahl bestimmen, ob Sie eigene Dateien behalten möchten. So werden installierte Software, Einstellungen und Treiber gelöscht, persönlich angelegte Dateien wie Dokumente und Bilder jedoch erhalten. Um sich anzeigen zu lassen, welche Programme entfernt werden, hilft ein Klick auf die Schaltfläche "Apps anzeigen".
Rufen Sie die App "Einstellungen" auf (Shortcut: Win-I). Gehen Sie nun auf "System -› Wiederherstellung". Mit der Schaltfläche "Diesen PC zurücksetzen" wählen Sie "PC zurücksetzen". Im Anschluss können Sie die persönlichen Daten erhalten, indem Sie auf "Eigene Dateien behalten" klicken. Installierte Programme, Treiber und Sytem-Einstellungen werden gelöscht.
Mit der zweiten Option "Alles entfernen" stellen Sie den Ursprungszustand der Installation wieder her und haben am Ende eine komplette Neuinstallation auf dem Rechner. Nun müssen Programme und eigene Dateien komplett wiederhergestellt werden - am besten aus einem vorher eigens angelegten Backup.
Der technische Hintergrund: Windows 11 nutzt bei der Wiederherstellung lokal abgelegte Daten von der Festplatte. Dieser Vorgang spart zusätzliche Download-Prozesse und damit Zeit. Er hat jedoch auch einen entscheidenden Nachteil: Sind die Sicherungsdateien defekt, kann die Wiederherstellung nicht gelingen. Nicht immer kann eine erfolgreiche Wiederherstellung so garantiert werden. Hier hilft nur der Download aus einer Cloud (siehe unten) oder eine Reparaturinstallation, zu der wir später auch noch einige Tipps geben werden.
Eine weitere Möglichkeit bietet die saubere Neuinstallation des Systems. Der Prozess dauert deutlich kürzer als das Zurücksetzen - die Programme müssen Sie jedoch auch so neu installieren und konfigurieren. -
Windows 11 zurücksetzen mit Hilfe der Cloud
Microsoft hat sich auf Grund der beschriebenen Probleme dazu entschieden, eine Wiederherstellungsoption einzuführen, die auf eine cloudbasierte Wiederherstellungsdatei setzt.
Um diese Option zu erreichen, müssen Sie wieder die Einstellungen App öffnen und dort über System in den Bereich "Wiederherstellung" wechseln. Klicken Sie nun hinter der Option "Diesen PC zurücksetzen" auf die Schaltfläche "PC zurücksetzen". Hier haben Sie die Möglichkeit, zwischen den Optionen "Dateien behalten" und "alles entfernen" zu wählen. Danach werden Sie nun mit der Option "Lokale Neuinstallation" oder "Cloud-Download" nach ihrer Präferenz gefragt. Bei einem Download aus der Cloud können die Installationsdateien bei Microsoft heruntergeladen werden und werden direkt verwendet. Defekte Installationsdateien von der lokalen Festplatte können dem Wiederherstellungsprozess daher nicht im Wege stehen.
Zudem werden bei der Installation aus der Cloud direkt aktualisierte Treiber und Windowsupdates installiert. Bei ausreichend dimensionierten Internetleitungen ist der Prozess aus der Cloud auch nicht viel langsamer als die Wiederherstellung aus einer lokalen Datei. Außerdem bekommen Sie so gleichzeitig die aktuellen Treiber und Windows-Updates. -
Wiederherstellung über "erweiterte Startoptionen"
Wenn Windows 11 einmal zu instabil für Wiederherstellungsoptionen, wie wir sie unter Punkt 4 beschrieben haben läuft, könne Sie Windows auch in der Wiederherstellungsumgebung starten (auch Windows RE oder Windows Recovery Environment genannt).
Gehen Sie dazu über die Einstellungen App und den System-Wiederherstellung Button auf die Option "Erweiterter Start" und dann auf "Neu Starten". Nun wird der Rechner neu Starten und in der RE-Umgebung booten. Alternativ können Sie die Umgebung per Installationsmedium erreichen und nach dem Hochfahren auf die Option "Computerreparaturoptionen" klicken. Hier öffnen Sie die Problembehandlungen-Schaltfläche und dann "PC zurücksetzen". Auch in dieser Umgebung haben Sie die Möglichkeit, sich zwischen "Dateien behalten" und dem Löschen der Daten zu entscheiden.
Auch die Option "Cloud-Download" lässt sich in der Windows RE-Umgebung anwählen. Doch Achtung: In der Umgebung wird kein WLAN unterstützt, eine Verbindung zum Internet muss daher per Kabel hergestellt werden! -
Reparaturinstallation als Alternative zu "PC zurücksetzen"
Das Upgrade von der Windows 10- auf die Windows 11-Version erhält die Dateien und installierten Programme des jeweiligen Users. Dank dieses Umstandes können auch sogenannte Pseudo-Updates von Win 11 auf Win 11 als Reparatur-Option genutzt werden. Im Unterschied zur Option "PC zurücksetzen", beschrieben unter Punkt 4, bleiben so alle installierten Desktop-Programme, Apps und die eigenen Dateien erhalten. Nach dem Update ist Windows dann so aktuell wie die jeweiligen Installationsdateien. Sorgen Sie daher nach der Installation schnellstmöglich für ein umfassendes Upgrade des Systems.
Zum Installieren benötige Sie eine passende ISO-Datei bzw. ein passendes Installationsmedium. Sie können die Windows-Version des Systems über Win+R und den Befehl "Winver" in der Öffnen-Zeile aufrufen. Unter Windows 11 können Nutzer auch eine jeweils neuere Version verwenden - ein inkludiertes Upgrade, gewissermaßen.
Öffnen Sie im folgenden Dialog den Download-Ordner und stellen Sie die entsprechende Datei für das Dateisystem bereit. Mit einem Doppelklick auf die Setup.exe starten Sie die Installation. Folgen Sie nun einfach den Anweisungen des Setups und installieren Sie das System neu. -
Einrichten von Programmen nach der Windows-Wiederherstellung
Nach dem Zurücksetzen des PCs über "Diesen PC zurücksetzen" müssen alle Programme neu installiert werden. Die Einstellungen und die von den Programmen abgelegten Dateien lassen sich durch ein Backup wieder herstellen - siehe dazu unseren Punkt 3. Jede Anwendung speichert die eigenen Daten nach einem individuellen Muster, daher kann es keine allgemeingültige Anleitung hierfür geben.
Die Wiederherstellung vieler Open-Source Apps lassen sich relativ leicht bewerkstelligen. Thunderbird, Libre Office oder Firefox legen z.B. die notwendigen Dateien unter dem Users-Pfad im Explorer ab. Unter "App-Data" und "Roaming" finden Sie die entsprechenden Verzeichnisse. Am schnellsten erreichen Sie den Ordner mit dem Kommando "%appdata%", welches Sie in der Adressleiste des Explorers eingeben können. Nachdem nun alle Installationen neu erstellt wurden, können sie die einzelnen Daten-Ordner in die neu erstellten Verzeichnisse kopieren und sich an ihren alten Einstellungen und Konfigurationen erfreuen.
Andere Anwendungen legen ebenfalls Konfigurationsdaten ab, diese lassen sich allerdings nur mit etwas mehr Mühe aufspüren. So legt beispielsweise Office 365 von Microsoft die Daten unter Appdata\Microsoft\Office, die Vorlagen dann wieder unter \Templates und das Wörterbuch unter \UProof ab. Wer nicht lange Zeit mit der Suche verbringen möchte, sichert für das Backup einfach den gesamten App-Data-Ordner und stellt diesen nach der Neuinstallation wieder her. Nachteil dieser Methode ist der vermutlich enthaltene Datenmüll, der sich nun auf der neuen Installation breit macht. Fragen Sie sich also genau, welche Dateien und Daten wiederhergestellt werden müssen und welche Konfigurationen einfach neu angelegt werden können.
Insbesondere kann bei der Übernahme alter Konfigurationen und Einstellungen bei der neuen Installation der Programme eine erneute Fehlerquelle mit übernommen werden. Bei Programmen und Einstellungen, die über eine lange Zeit angesammelt werden (z.B. persönliche Wörterbücher) ist das Übertragen also sinnvoll - ob die Einstelllungen und Programmoptionen von kleineren, weniger aufwendigen Programmen ebenso übertragen werden müssen, muss daher abgewogen werden.